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CommerzbankHöhe der Sparguthaben steigt rasant an

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Köln, RSK, Commerzbank

Die Kundenhalle der Kölner Commerzbank-Niederlassung Unter Sachsenhausen wird am 15. Juli geschlossen.

Die Summe der Kundeneinlagen der Commerzbank in Köln steigt um fast zehn Prozent, doch die meisten Sparer schauen zu wenig auf die Rendite.

Das gestiegene Zinsniveau und die anhaltende Inflation in Deutschland haben im vergangenen Jahr über alle Kundengruppen hinweg zu einem großen Beratungsbedarf bei der Commerzbank Köln geführt. „Speziell bei unseren Privatkunden hat das Interesse an Sparprodukten aufgrund attraktiver Zinsangebote stark zugenommen“, sagt Harald Mögebauer, Leiter Private Banking und Wealth Management der Commerzbank für das Gebiet Köln. Das Einlagenvolumen ist entsprechend in dem Segment im vergangenen Jahr in Köln um 9,4 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro gestiegen.

Bestätigt wird der Trend durch eine aktuelle Studie, die das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag der Commerzbank durchgeführt hat. Demnach ist für die Hälfte der Menschen in Nordrhein-Westfalen das Tages- oder Festgeldkonto beziehungsweise das Sparbuch die beliebteste Sparform. „Das ist sicherlich auf die wichtigsten Bedürfnisse der Befragten zurückzuführen: Sicherheit und Verfügbarkeit“, so Mögebauer im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Es wird renditeschwach gespart. Dabei ist fehlendes Wissen meist der Hauptgrund, nicht in Wertpapiere zu investieren
Haral Mögebauer, Commerzbank Köln

Laut Studie sparen 75 Prozent der Befragten. Knapp die Hälfte davon legt monatlich 150 Euro oder mehr beiseite. „Allerdings wird oft renditeschwach gespart. Dabei ist fehlendes Wissen meist der Hauptgrund, nicht in Wertpapiere zu investieren“, so Mögebauer.

Die Studie zeigt, dass sich nur jeder Zehnte sehr gut mit Finanz- und Anlageprodukten auskennt. Auch wenn in Nordrhein-Westfalen 23 Prozent Aktien, Fonds, ETFs oder andere Wertpapieranlagen besitzen, geben drei von fünf Befragten an, keine Anlagestrategie zu haben. Bei ETFs handelt es sich um Fonds, die keinen aktiven Fondsmanager haben und sich an einem fixen Index orientieren. Deshalb sind die Verwaltungskosten nur einen Bruchteil so groß wie bei klassischen, gemanagten Fonds.

„Wir sehen es umso mehr als unseren Beratungsauftrag an, aus Sparern kompetente Anleger zu machen“, so Mögebauer. „Insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Inflation bleiben Wertpapiere eine sinnvolle Anlageform. Auch mit kleinen Summen kann hier über Wertpapiersparpläne investiert und Vermögen aufgebaut werden.“

Erwartungsgemäß hat sich 2023 als guter Aktienjahrgang erwiesen, der Deutsche Aktienindex (Dax) erreichte ein Plus von mehr als 20 Prozent. Das Wertpapiervolumen in den Kundendepots der Commerzbank Köln stieg im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent auf nun knapp 7,2 Milliarden Euro.

Trend zu größeren Vermögen

„Bei unseren vermögenden Kunden standen hier insbesondere Mischfonds und unsere gemanagte Vermögensverwaltung im Fokus“, so Mögebauer. Zugleich steige die Nachfrage nach Sachwertanlagen wie in erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastrukturprojekte.

Der Trend zu größeren Vermögen bestätigt sich auch bundesweit. Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland hat im vergangenen Jahr den Rekordwert von rund 7716 Milliarden Euro erreicht. Zum Jahresende 2023 sorgten unter anderem Kursgewinne bei Aktien und Anteilen an Investmentfonds für einen Anstieg gegenüber dem dritten Quartal um 250 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bundesbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Zudem steckten die Haushalte mehr Geld in höher verzinste Einlagen mit längeren Laufzeiten bei Banken und Sparkassen. Im Vergleich zum Jahresende 2023 legte das Geldvermögen um 6,6 Prozent zu.

Die Bundesbank bezifferte die Bewertungsgewinne aus börsennotierten Aktien, Anteilen an Investmentfonds sowie Versicherungs- und Pensionsansprüchen im vierten Quartal auf insgesamt 184 Milliarden Euro. Der mit Abstand größte Teil des Geldvermögens steckt den Zahlen zufolge nach wie vor in Bargeld und Einlagen bei Banken und Sparkassen wie Tages- und Festgeld. Dieser Posten summierte sich zum Ende Jahres 2023 auf 3214 Milliarden Euro und hat damit nochmals zugelegt.

Abzüglich Schulden stieg das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte im vierten Quartal zum Vorquartal um 244 Milliarden Euro auf 5560 Milliarden Euro. Die Bundesbank berücksichtigt in ihrer Auswertung Bargeld und Bankeinlagen, Wertpapiere wie Aktien und Fonds sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen. Wie die gigantische Summe im Detail verteilt ist, geht aus den Daten nicht hervor. Immobilien sind nicht berücksichtigt.

Für die Commerzbank stellt das Jahr 2024 in Köln auch eine Zäsur dar. Wie die Bank auf Nachfrage bestätigte, wird die Kundenhalle der Hauptniederlassung Unter Sachsenhausen zum 15. Juli dieses Jahres geschlossen. Die Mitarbeiter ziehen zum Standort Hohenzollernring um. „Der SB-Bereich Unter Sachsenhausen wird übergangsweise noch bis zum 22. Juli geöffnet sein“, so eine Sprecherin.