CommerzbankSteigende Hauspreise treiben das Kreditgeschäft
Köln. – Die Commerzbank profitiert an ihrem Standort Köln von dem enormen Boom auf dem Immobilienmarkt in der Region. „Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres neue Baufinanzierungen in Höhe von 265 Millionen Euro in der Region vergeben, das ist ein Plus von 18,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum“, sagt Harald Mögebauer, Niederlassungsleiter Privat- und Geschäftskunden der Commerzbank Köln und der Region.
Kreditvolumen spiegeln steigende Preise wider
In diesem starken Wachstum spiegelt sich auch die Preislage am Kölner Immobilienmarkt wider. Denn die Anzahl der Abschlüsse bei den Baufinanzierungen steigt nur marginal. Gut drei Prozent mehr neue Verträge für Immobilienkredite wurden im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum abgeschlossen, wie die zweitgrößte deutsche Privatbank auf Anfrage mitteilt. „Das Volumen pro Abschluss ist dagegen deutlich gestiegen und liegt circa 15 Prozent über dem Vorjahreszeitraum“, so Mögebauer weiter. Mit anderen Worten: Für das zusätzliche Neugeschäft der Commerzbank sind vor allem die rasant steigenden Preise für Häuser und Wohnungen in Köln und seinem Speckgürtel verantwortlich. Wie stark sich das durchschnittliche Volumen einer Baufinanzierung erhöht hat, wollte die Bank nicht näher konkretisieren. „Im Zuge der Corona-Krise hat der Wunsch nach einer eigenen Immobilie weiter zugenommen“, so Mögebauer.
Negativzinsen: Kunden setzen stärker auf Aktien
Ein weiterer Trend hat sich im ersten Halbjahr 2021 fortgesetzt. „Viele Kunden haben sich im erneuten Lockdown um ihre Geldanlage gekümmert und verstärkt in Wertpapiere investiert“, so Mögebauer. So wuchs das Depotvolumen in Köln um 16,0 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Auch Wertpapiersparpläne, bei denen bereits mit kleinen monatlichen Summen investiert werden kann, waren weiterhin gefragt.
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Die Zahl der Neuabschlüsse stieg hier um 24,0 Prozent. „Angesichts von anhaltenden Negativzinsen und steigender Inflation gehen wir auch nicht davon aus, dass die Wertpapieranlage an Charme einbüßen wird.“
Den deutschen Mittelstand hat die Commerzbank auch im ersten Halbjahr 2021 in einer schwierigen Phase gut unterstützen können. Das Kreditportfolio zeigte sich trotz anhaltender Corona-Pandemie stabil. In der Region Köln/Bonn betrug das Gesamtkreditvolumen im Segment Firmenkunden im ersten Halbjahr 2021 rund 2,8 Milliarden Euro.
Die Commerzbank wird das Netz ihrer Niederlassungen deutlich verkleinern. Wie eine Sprecherin im Juli 2021 bestätigte, werden in Köln die Filialen in den Stadtteilen Braunsfeld, Ehrenfeld, Longerich, Mülheim und Porz sowie die Niederlassungen in der Sülzburgstraße, am Neumarkt, Rudolfplatz und Ebertplatz schließen. In Leverkusen sollen der Standort in Schlebusch und der in Opladen dichtmachen. Im Rhein-Kreis Neuss schließt die Niederlassung Dormagen. In der rheinisch-bergischen Stadt Overath schließt ebenfalls die Niederlassung der Bank. Außerdem betroffen sind Kerpen und der Erftstädter Ortsteil Lechenich.