Corona-KriseNRW-Haushalte geben 104 Euro weniger im Monat aus
Düsseldorf – Corona hat zu einem massiven Rückgang der Ausgaben für diverse Waren und Dienstleistungen geführt, das ergeben die jüngsten Zahlen von IT.NRW. Die monatlichen Konsumausgaben der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen sind im Corona-Jahr 2020 demnach im Schnitt um 104 Euro gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 4,1 Prozent, wie das Statistische Landesamt (IT.NRW) am Montag berichtete. Demnach gaben die rund 8,1 Millionen Privathaushalte im Schnitt 2469 Euro für den Konsum aus. Im Vorjahr, also mit 2019 dem letzten Jahr ohne Corona-Einfluss, lag der Haushalts-Konsum noch bei 2573 Euro im Monat.
Die größten Rückgänge gab es für Verkehr (minus 74 Euro) sowie Gaststätten und Übernachtungen (minus 44 Euro). Die Ausgaben für Bildung sanken bei den NRW-Haushalten im Durchschnitt um fast ein Viertel. Belastungen durch Freizeit, Unterhaltung oder Kultur sanken um 15,6 Prozent. Der florierende Online-Handel konnte die sinkenden Ausgaben im Handel insgesamt nicht ausgleichen. Die NRW-Bürger gaben im Berichtsjahr 2020 fast ein Achtel weniger für Waren die Bekleidung oder Schuhe aus.
Mehr für Nahrung und Getränke ausgegeben
Für Innenausstattung sowie Haushaltsgeräte und -gegenstände gaben die Haushalte dagegen mehr aus: im Schnitt 14 Euro. Auch bei Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren lagen die monatlichen Ausgaben mit einer Zunahme von 31 Euro deutlich höher als ein Jahr zuvor.
Den größten Anteil an den Konsumausgaben hatte im Mittel der Bereich Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung mit 37,6 Prozent. Auf Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren entfielen 15,6 Prozent, auf Verkehr 12,1 Prozent. Der Anteil von Freizeit, Unterhaltung und Kultur lag bei 9,5 Prozent. Ausgaben etwa für Kommunikation, Bekleidung und Bildung machen das restliche Viertel aus.
929 Euro pro Haushalt fürs Wohnen
Konkret in Euro-Zahlen wird deutlich, wie hoch die Belastung der NRW-Haushalte durch Wohnkosten ist. Laut IT.NRW wurden von den 2469 Euro rund 929 Euro für Wohnen, Energie und Instandsetzung von Wohnraum ausgegeben. 384 Euro entfielen auf Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren und Alkohol-Produkte. Auf Rang drei abgefallen sind die Kosten für Verkehr mit 298 Euro, was auch eine Folge der weit ausgedehnten Homeoffice-Regelungen ist. 234 Euro gaben die NRW-Bürger monatlich für Freizeit, Unterhaltung und kulturelle Angebote aus. Haushaltsgeräte und sonstige Innenausstattung schlugen mit 142 Euro zu Buche, vor 110 Euro für Gesundheit. Durch die langzeitigen Schließungen von Hotels und Gaststätten sanken die Ausgaben für Restaurants, Bars oder Beherbergungsdienstleistungen auf 102 Euro, ein langjähriger Tiefstand.
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Die Statistiker weisen darauf hin, dass die vorliegenden Ergebnisse der laufenden Wirtschaftsrechnungen auf den Aufzeichnungen von 1600 Haushalten basieren. Die daraus resultierenden Ergebnisse wurden auf alle nordrhein-westfälischen Privathaushalte hochgerechnet. Haushalte von Selbstständigen und Landwirten waren an der Stichprobe nicht beteiligt.