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Energiepreise, Inflation, LeitzinserhöhungenDeutsche Wirtschaft schrumpft 2023 – Wachstum 2024

Lesezeit 2 Minuten
28.09.2023, Berlin: Axel Lindner, (vorne links) Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), und Oliver Holtemöller (vorne rechts), Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), stellen zusammen mit (hintere Reihe, l-r) Timo Wollmershäuser, ifo Institut · Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München, Torsten Schmidt, RWI Essen · Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Geraldine Dany-Knedlik, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), und Stefan Kooths, Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW Kiel), die Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2023 von führenden Wirtschaftsforschungsinstituten in der Bundespressekonferenz vor. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte im zweiten Quartal, Unternehmen klagen über im internationalen Vergleich hohe Energiepreise, zudem belastet eine lahmende Weltwirtschaft Exportunternehmen. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2023 wird von führenden Wirtschaftsforschungsinstituten in der Bundespressekonferenz vorgestellt.

Noch im Frühjahr haben sich Wirtschaftsforscher optimistischer gezeigt - jetzt rechnen sie mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung.

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen mit einer Schrumpfung der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr. Sie senkten ihre Prognose für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts gegenüber der Frühjahrsschätzung um 0,9 Prozentpunkte auf minus 0,6 Prozent, wie die Institute am Donnerstag mitteilten. Für das nächste Jahr erwarten sie ein Plus von 1,3 Prozent.

„Der wichtigste Grund dafür ist, dass sich die Industrie und der private Konsum langsamer erholen, als wir im Frühjahr erwartet haben“, sagte Oliver Holtemöller, stellvertretender Präsident am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).

Wirtschaftsinstitute: Inflation entzieht Haushalten Kaufkraft

Beteiligt an der Prognose sind neben dem IWH das Ifo-Institut, das Kiel Institut für Weltwirtschaft und das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen.

Der starke Anstieg der Energiepreise 2022 habe die Erholung von der Corona-Pandemie abgewürgt, die Inflation entziehe den Haushalten Kaufkraft und die jüngsten Leitzinserhöhungen belasteten die Bauwirtschaft, hieß es weiter. Die Stimmung in den Unternehmen habe sich zuletzt erneut verschlechtert, dazu trage auch politische Unsicherheit bei.

Für das kommende Jahr senkten die Wirtschaftsforscher ihre Prognose nur um 0,2 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent. „Zuletzt haben die Löhne aufgrund der Teuerung angezogen, die Energiepreise abgenommen und die Exporteure die höheren Kosten teilweise weitergegeben, sodass Kaufkraft zurückkehrt“, hieß es in der Mitteilung. Demnach dürfte der Abschwung zum Jahresende abklingen.

Bei der Arbeitslosigkeit rechnen die Wirtschaftsforscher dieses Jahr mit einem moderaten Anstieg auf 2,6 Millionen Betroffene, für 2024 wird ein leichter Rückgang prognostiziert. Bei der Inflationsrate sei eine Entspannung absehbar. Sie dürfte dieses Jahr bei 6,1 Prozent liegen und 2024 bereits auf 2,6 Prozent fallen. (dpa)