Kölner DEVKAutoversicherungen werden teurer

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Das derzeitige Gebäude der DEVK steht am Rheinufer.

Das derzeitige Gebäude der DEVK steht am Kölner Rheinufer.

Schäden an Autos werden immer teurer. Laut DEVK steigen die Preise für Autoversicherungen daher stärker als die allgemeine Inflation. Kölner Versicherung wächst um elf Prozent.

Versicherungen für Kraftfahrzeuge werden laut dem Chef der Kölner Assekuranz DEVK, Gottfried Rüßmann, deutlich teurer. Wie das Unternehmen am Dienstag bei seiner Bilanzpressekonferenz in Köln mitteilte sind die Beiträge für KFZ-Versischerungen im abgelaufenen Jahr 2023 um zehn Prozent gestiegen. 

Für das laufende Jahr erwartet Rüßmann sogar einen Anstieg von 12,3 Prozent. Für Nicht-PKW wie Anhänger, Wohnwagen oder Motorräder beträgt der Anstieg für beide Jahre jeweils sogar 15 Prozent. In den Jahren 2019 und 2020 waren die Prämien nur um 3,5 Prozent gestiegen, in 2021 mit plus zwei Prozent fast stagniert.

Grund für den Anstieg ist laut Rüßmann kein Anstieg der Schadenhäufigkeit, die sei seit sechs Jahren in etwa konstant. Die monetäre Höhe der Fahrzeugschäden dagegen ist gravierend angestiegen. „Der Durchschnittsschaden verteuerte sich 2023 um 7,5 Prozent. Der reine Fahrzeugschaden stieg sogar um 8,8 Prozent“, sagte DEVK-Chef Rüßmann.

Die Beitragseinnahmen sind um 11,2 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro gestiegen
Gottfried Rüßmann, Chef der DEVK

Die DEVK hat im Einzelnen aufgelistet, warum sich die Reparaturen so verteuerten. Besonders die Ersatzteile im hinteren Bereich der Fahrzeuge sei massiv gestiegen. Das sei Kalkül der Hersteller, weil diese oft in Auffahrunfällen, die von der gegnerischen Haftpflichtversicherung beglichen würden, beschädigt werden. So ist der Preis für eine Rückleuchte gegenüber 2013 um fast 100 Prozent angezogen, der für eine Kofferraumklappe um 95 Prozent. Zum Vergleich: Ein Ersatz-Kühlergrill verteuerte sich im Zehn-Jahreszeitraum nur um 45 Prozent. Laut Rüßmann reagieren die Autohersteller mit dieser Ersatzteilpolitik auf die rückläufigen Absatzzahlen bei ihren Neuwagen.

Nach dem eher schwachen Geschäftsjahr 2022 fällt die Bilanz 2023 wieder zufriedenstellend aus. Das gelte für die Unternehmensgruppe insgesamt sowie die meisten Einzelunternehmen und Versicherungszweige wie die Rückversicherung. „Die Beitragseinnahmen der DEVK-Gruppe sind 2023 um 11,2 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro gestiegen“, so Rüßmann, „Damit gehören wir zu den wachstumsstärksten Gruppen in Deutschland.“ Im laufenden Jahr will man die Fünf-Milliarden-Marke knacken.

Den größten Beitrag zu dem Umsatzsprung hat von 700 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro das Geschäft mit Rückversicherungen beigetragen. Die Bilanzpressekonferenz war die vorerst letzte auf der linken Rheinseite. Zwischen Juli und September zieht die DEVK mit mehr als 2000 Kölner Mitarbeitern in den Stadtteil Deutz um. Nach der Sanierung des Stammsitzes sollen sie 2027 oder 2028 wieder zurückziehen. Darüber, welcher Architektenentwurf für den Neubau ausgewählt wurde, will Rüßmann in Absprache und gemeinsam mit der Stadt Köln in den kommenden Wochen informieren.

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