FlutkatastropheTief Bernd kostet Kölner Gothaer-Versicherung 530 Millionen

Oliver Schoeller
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Köln – Das Sturmtief Bernd und die Folgen der verheerenden Flutkatastrophe haben den Kölner Versicherer Gothaer wie die gesamte Branche hart getroffen. Auf insgesamt 530 Millionen Euro belaufen sich die Schäden in NRW und Rheinland-Pfalz für das Unternehmen. Davon seien bereits 480 Millionen verbucht, der Rest seien später gemeldete Schäden, hieß es von der Gothaer bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen für das Jahr 2021. Neben Tief Bernd hätten auch weitere Naturereignisse wie etwa lokale Starkregen spürbar zugenommen, sagte Sparten-Vorstand Thomas Bischof.
Beiträge steigen um 2,4 Prozent
Trotzdem zeigte sich Vorstandschef Oliver Schoeller mit der Geschäftsentwicklung insgesamt zufrieden. Die Gothaer wird nach vorläufigen Zahlen ein Beitragswachstum von 2,4 Prozent auf 4,64 Milliarden Euro erzielen. Der Jahresüberschuss konnte um elf Prozent auf 80 Millionen Euro zulegen.In der Schadensparte stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 3,3 Prozent auf etwas mehr als zwei Milliarden Euro. Wachstumstreiber sei das Geschäft mitUnternehmerkunden, das um sechs Prozent stieg, sagte Vorstand Bischof.
Mehr Kündigungen von Lebensversicherungen
Die Gothaer Leben konnte voraussichtlich um 0,7 Prozent auf Beiträge in Höhe von 1,3 Milliarden Euro zulegen. Man habe den Kunden mit Ausbruch der Pandemie unter anderem mit Beitragsstundungen helfen können, ihre Lebensversicherung nicht aus wirtschaftlichen Gründen kündigen zu müssen, sagte Lebensvorstand Michael Kurtenbach. Dennoch sei die Stornoquote angestiegen. Die Sparte Krankenversicherung verzeichnete ein Beitragswachstum von 2,2 Prozent auf insgesamt 909 Millionen Euro. Grund war vor allem die private Zusatzversicherung, wo die Beitragseinnahmen um 4,5 Prozent auf 192 Millionen Euro zulegen konnten.
Service für Mittelstand beim Klimaschutz
Ein zentrales Projekt des Kölner Versicherers im kommenden Jahr soll das Programm „500-50-5“ werden. Im Rahmen dessen will der Versicherer 500 ausgewählte Firmenkunden unterstützen, ihren CO2-Ausstoß innerhalb der kommenden fünf Jahre um 50 Prozent zu reduzieren.
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Der Mittelstand sei oft schneller, wenn es um die Umsetzung von Themen wie etwa der Energiewende gehe, sagte Schoeller. Die Gothaer biete Firmenkunden eine kostenlose Analyse, um ihren CO2-Fußabdruck zu berechnen sowie Experten und ein gutes Netzwerk, die bei der Reduktion helfen sollen. Die Versicherungsprämie könne bei Erfolg dann um zehn Prozent gesenkt werden.