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Geldspritze für rheinische Start-upsDas ist der neue 30-Millionen-Euro-Fonds aus Köln

Lesezeit 3 Minuten
Köln Dom Luftbild

Köln von oben (Archivbild) 

  1. In Köln ist ein neuer Start-up-Investor mit einem Fondsvolumen von 30 Millionen Euro an den Start gegangen.
  2. Um von dem Geld, das von prominenten Gebern stammt, zu profitieren, müssen Gründerteams einige zentrale Bedingungen erfüllen.
  3. Die Gründer haben dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erzählt, wie viel Geld in einzelne Start-ups fließen soll.

Köln – Ein Investor mit Fokus auf junge Tech-Start-ups aus dem Rheinland – das hat es so noch nicht gegeben. Nun aber wurde der erste Fonds in Köln aufgesetzt, der genau das zum Ziel hat.

Mit einem Fondsvolumen von 30 Millionen Euro geht der Kölner Risikokapitalgeber Neoteq Ventures an den Start. Der Fonds richtet sich an Unternehmen mit Technologie-Fokus in einer frühen Gründungsphase. In den Kölner Design Offices an der Tunisstraße hat die Investmentfirma ein Büro bezogen.

NRW-Bank ist Hauptinvestor

Hauptgeldgeber ist die NRW-Bank, zu den Investoren gehören aber auch die Kreissparkasse Köln, die Sparkasse Köln-Bonn sowie die Dax-Konzerne Henkel und Deutsche Telekom. Auch Frank Asbeck, Bonner Gründer und ehemaliger Solarworld-Chef ist einer der Geldgeber.

„Unser Ziel ist, für Start-ups aus dem Rheinland erster Ansprechpartner zu werden, wenn es um das Thema Venture-Finanzierung geht“, sagt Simon Schneider, der den Fonds mit dem Kölner Finanzexperten B.J. Park gegründet hat und künftig leitet. Schneider war zuletzt für den Hightech-Gründerfonds und die Investmentfirma von Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer tätig. Die Gründerteams, die beim Aufbau von Unternehmen unterstützt werden sollen, müssen laut Park und Schneider das Potenzial haben, Branchen zu verändern und Marktführer zu werden.

Das Rheinland sei bereits eine der spannendsten Gründerregionen Deutschlands, sagt Udo Buschmann, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln. „Was aus unserer Sicht noch fehlt, ist ein unabhängiger Venture-Capital-Fonds, der sich vor Ort um die Finanzierung der Start-ups kümmert.“ Um diese Lücke zu schließen, habe sich das Institut nun am Fonds von Neoteq Ventures beteiligt, so Buschmann.

Geschlossen ist der Fonds noch nicht, die Zielgröße liegt Schneider zufolge bei 40 bis 60 Millionen Euro. Bis Sommer 2021 könnten Investoren dem Fonds noch beitreten.

Drei bis vier Millionen Euro pro Start-up möglich

Auf das Rheinland soll bei den Investitionen zwar der Schwerpunkt gelegt, die Geschäfte jedoch nicht auf die Region beschränkt werden, sagt Schneider im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Es macht wenig Sinn, einen bestimmten Postleitzahlen-Bereich auszuwählen und nur dort zu investieren. Wir sind deutschlandweit aktiv. Im Rheinland entfachen wir aber die größte Aktivität.“

Start-ups sollen ab der frühesten Finanzierungsphase, der sogenannten Seed-Runde, bis zur Wachstumsrunde Series A, in der ein Geschäftsmodell bereits am Markt ist und die Strukturen nun ausgebaut werden sollen, von Neoteq Ventures profitieren. Schneider zufolge werden die einzelnen Investments jeweils Höhen von 250 000 bis 1,5 Millionen Euro haben. „Das können wir später noch aufstocken, sodass wir in einzelne Start-ups drei bis vier Millionen Euro investieren werden“, sagt Schneider.

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„Damit aus guten Ideen erfolgreiche Start-ups werden, brauchen wir noch mehr Chancenkapital“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP). „Deshalb sendet der Fonds für das Rheinland, an dem sich die Dax-Schwergewichte Telekom und Henkel beteiligen, ein wichtiges Signal der Zuversicht und Ermutigung: Er stärkt das Start-up-Ökosystem, das sich durch eine herausragende Hochschul- und Forschungslandschaft sowie die Nähe zu Global Playern und mittelständischen Firmen auszeichnet.“