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Art Cologne soll stattfindenWie das Hygienekonzept der Kölner Messe funktioniert

Lesezeit 3 Minuten
Körperscanner Kölner Messe Corona Hygienekonzept

Mit Hilfe von Körperscannern soll Gedränge bei der Taschenkontrolle vermieden werden.

  1. Etliche Kölner Messen mussten in diesem Jahr bereits abgesagt werden. Die Kunstmesse Art Cologne soll nicht das gleiche Schicksal ereilen.
  2. Die Kölner Messe hat deshalb mehrere Hunderttausend Euro in Konzepte investiert, die die Gesundheit der Besucher sicherstellen sollen.
  3. Wirtschaftsredakteurin Corinna Schulz hat sich das in den Deutzer Messehallen angeschaut.

Köln – Auch nach der Verschärfung der Corona-Regeln von Bund und Ländern am Mittwochabend können Messen in Deutschland weiter stattfinden. Die Genehmigung von Veranstaltungen, für die ein mit dem Gesundheitsamt abgestimmtes Hygienekonzept existiert, bleibt auch nach den harten Verhandlungen zwischen der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten bestehen.

Trotzdem fanden die meisten Messen bundesweit in den vergangenen Monaten nicht statt, weil Aussteller, ihre Branchenverbände, aber auch Besucher aus Sorge vor einer möglichen Infektion einen Rückzieher machten. „Die Unsicherheit auf der Kundenseite ist enorm hoch“, sagt Kölns Messechef Gerald Böse. Schweren Herzens habe man deshalb das gesamte Herbstprogramm mit Ausnahme der Kunstmesse Art Cologne im November absagen müssen.

Parcours zeigt Prototyp

Dass Messen in Corona-Zeiten möglich sind, will das Unternehmen nun mit einem umfangreichen Projekt unter Beweis stellen. In der Halle 9 zeigt ein Parcours den Prototyp einer Messe, die den Vorgaben der Corona-Schutzverordnung entspricht. „Das ist bislang einzigartig in Deutschland“, betont Böse. Aussteller, Verbände aber auch andere Messegesellschaft können sich auf 5000 Quadratmetern konkrete Beispiele ansehen, wie Messen coronakonform umgesetzt werden können.

Um etwa Gedränge bei den Taschenkontrollen an den Eingängen zu vermeiden, werden künftig Körperscanner auf der Suche nach gefährlichen Gegenständen eingesetzt. Bis zu 3500 Personen können so pro Stunden in die Hallen geschleust werden. Dort soll eine Smartphone-App, die sich jeder Messeteilnehmer verpflichtend herunterladen muss, sicherstellen, dass die Besucherdichte eine bestimmte Höhe nicht überschreitet. Die Messe betont, dass dabei keine persönlichen Daten erfasst werden.

Besonders volle Hallen werden in der App gelb oder rot markiert und sollen die Besuchern dazu anhalten, zuerst weniger frequentierte Areale aufzusuchen. Klappt das nicht, werden Hallen vorübergehend geschlossen, bis wieder neue Einlasskapazitäten bestehen.

Zeitfenster können gebucht werden

Zur besseren Verkehrsführung auf dem Gelände sowie der gesamten Stadt setzt die Messe bei Auf- und Abbau auf ein neues Portal, in dem konkrete Zeitfenster gebucht werden können. Die Lkw werden per speziellem Navigationssystem und in Abstimmung mit der Verkehrsleitstelle der Stadt Köln stauvermeidend und passgenau vor die jeweilige Halle gelotst. „Das wird unsere Logistik vollkommen verändern und zu einer deutlichen Entlastung des Innenstadtverkehrs führen“, sagt Oliver Frese, der in der Geschäftsführung der Messegesellschaft für das operative Geschäft verantwortlich ist.

Dass Geschäfte auch an digitalen Ständen gemacht werden können, ist ein weiterer Programmpunkt auf dem Messeparcours. Das Unternehmen stellt dabei die Hardware bereit, mit der die Aussteller über einen Live-Video-Chat mit den Besuchern kommunizieren können. Zudem können Aussteller Livestreams vom Stand oder aus einem Studio buchen. Über ein kamerabasiertes Zählsystem kann zudem die Zahl der Personen auf dem Stand erfasst werden. Überfüllung oder Verletzungen der Abstandsregeln werden mit Warnsignalen angezeigt.

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Mehrere Hunderttausend Euro hat die Messe in die Konzepte investiert. Vor allem viele digitale Angebote dürften auch nach Corona Bestand haben, denn die Zukunft, so die einhellige Meinung der Branche, sind hybride Messen – Veranstaltungen vor Ort und im Netz.