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So billig wie lange nichtLohnen sich Aktien von Bayer, Thyssenkrupp und Lufthansa?

Lesezeit 3 Minuten
Logos Bayer Thyssen Lufthansa

Die NRW-Konzerne Bayer, Thyssenkrupp und Lufthansa gehören zu den ganz großen Corona-Verlierern.

  1. Die Bayer-Aktie ist so billig zu haben wie seit neun Jahren nicht mehr.
  2. Thyssenkrupp und Lufthansa leiden ebenfalls schwer unter der Corona-Krise und haben an der Börse schwere Wertverluste erlitten.
  3. Wir haben uns Investoren-Analysen angeschaut und beantworten die Frage, ob der Zeitpunkt für einen Kauf der Aktien gut ist.

Köln – Im Frühjahr gingen die Börsen weltweit in den Sinkflug. Die Aktienkurse brachen dramatisch ein, das Coronavirus hatte die Märkte fest im Griff. Die Pandemie ist lange nicht überstanden, doch viele Aktien haben sich erholt. Bei Bayer, Lufthansa und Thyssenkrupp sieht das ganz anders aus: Die drei NRW-Unternehmen gehören an der Börse zu den ganz großen Verlierern der vergangenen Monate. Ihre Anteilsscheine sind so billig zu haben, wie seit Jahren nicht. Lohnt sich jetzt also der Einstieg?

Bayer

Der Leverkusener Konzern ist schwer von der Krise getroffen: Das Pharma-Geschäft ist rückläufig, weil viele Behandlungen nicht stattfanden. Erst im kommenden Jahr soll es wieder besser werden. Auch im Agrarsektor sind die Aussichten schlecht, denn der Wettbewerb ist stark und die Preise für Nutzpflanzen niedrig. An der Situation ändere sich in nächster Zeit wohl nichts, heißt es vom Vorstand. Bayer musste daher vor zwei Wochen eine Gewinnwarnung veröffentlichen, 2021 wird kein Umsatzwachstum erwartet. Das bestraften Investoren hart: Der Wert der Aktie ist so gering wie zuletzt 2011.

Bayer-Aktien-Verlierer

Analysten bewerten Bayer zwar skeptisch, sehen aber gute Chancen für steigende Kurse. So hat das US-Analysehaus Bernstein Research das Kursziel zwar auf 73 Euro gesenkt, aber rät weiter zum Kauf. Gleiches gilt für die NordLB: Das Institut beziffert das Kursziel mit 60 Euro, belässt seine Einstufung aber auf „Kaufen“. Die Sparmaßnahmen, mit denen Bayer auf die Probleme reagiert, bewertet die NordLB positiv. Die Schweizer Großbank UBS rät ebenfalls zum Kauf und sieht ein Kursziel von 85 Euro.

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Thyssenkrupp

Der größte deutsche Stahlkonzern Thyssenkrupp schreibt in seiner Kernsparte tiefrote Zahlen: In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist ein operativer Verlust von mehr als 700 Millionen Euro aufgelaufen. Zuletzt forderte die IG Metall den Staat auf, sich an der Stahlsparte zu beteiligen, alleine schaffe es das Unternehmen nicht. Nach Einschätzung des RWI-Leibniz Instituts für Wirtschaftsforschung wird sich die Stahlbranche auch nur langsam von der Corona-Krise erholen. Mit einem Abbau von 30 000 deutschen Jobs sei 2021 zu rechnen.

Thyssenkrupp-Aktien-Verlierer

Die Investmentbank Morgan Stanley sieht für die Thyssen-Aktie ein Kursziel von 4,90 Euro und rät, das Papier zu halten. Das Verhältnis von Risiken zu Chancen rechtfertige keine positive Einschätzung, heißt es. Das Analysehaus Kepler Chevreux rät bei einem Ziel von 4,50 Euro hingegen zum Verkauf.

Anders sieht es die Schweizer Bank Credit Suisse, die ein Kursziel von 9,40 Euro ausgibt und einen Kauf empfiehlt. Es gebe Zeichen für eine Erholung des Marktes, beispielsweise in Form einer steigenden Konsums.

Lufthansa

Die Luftfahrt ist buchstäblich am Boden. Wegen der Krise stand der Reiseverkehr weltweit still und wird sich auch auf absehbare Zeit nicht erholen. Europas größte Airline Lufthansa ist wegen der geringen Nachfrage nach Flügen auf Schrumpfkurs und verkleinert sowohl Belegschaft als auch Flotte. Ein Anteilsschein an der Kranich-Fluglinie war am 2. Oktober so wenig wert wie zuletzt Anfang 2003.

Lufthansa-Aktien-Verlierer

Dennoch raten Analysten nicht zum Kauf: Bernstein Research ist mit einem Kursziel von zehn Euro zwar optimistisch, geht aber von einer weiter schwachen Nachfrage aus.Goldman Sachs rät zum Verkauf der Aktie. So niedrig wie die Fluggastzahlen bleiben dürften, so hoch schätzt die Investmentbank die Risiken ein. Ähnlich sieht es die HSBC, die das Kursziel zuletzt auf nur noch 1,50 Euro senkte.

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