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H-Kennzeichen für Autos von 1992So sparen Sie Geld bei Steuern und Versicherung

Lesezeit 4 Minuten
Vento

VW Vento von 1992, heute ein Oldtimer.

Köln – Seit dem 1. Januar können Autos, die im Jahr 1992 zugelassen wurden, in den Vorzug eine H-Kennzeichens kommen. Damit verbunden sind niedrigere Steuern, manchmal geringere Versicherungskosten und Sonderrechte für die Umweltzone. Darunter fallen Fahrzeuge, die vielen nicht auf den ersten Blick wie klassische Oldtimer vorkommen, etwa der Golf III oder der (letzte) Audi 80. Wie man an das Nummernschild für Youngtimer kommt, was es nutzt und für welche Fahrzeuge es in Frage kommt:

Was ist ein H-Kennzeichen?

H steht für historisch, doch so richtig „historisch“ muss ein Fahrzeug mit einem solchen Nummernschild nicht sein. Mit 30 Jahren wird ein Auto zum Oldtimer, offiziell bestätigt durch das „H“ (für „historisch“) rechts auf dem Kfz-Kennzeichen. Das H-Kennzeichen erhalten allerdings nur Fahrzeuge, die weitestgehend im Originalzustand sind oder fachmännisch restauriert wurden. Sie tragen zur „Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes“ bei und das wird belohnt, etwa durch eine geringere steuerliche Belastung, heißt es vom Tüv-Dachverband.

Wie kommt man an ein H-Kennzeichen?

Voraussetzung für das begehrte H-Kennzeichen ist das sogenannte Oldtimer-Gutachten. Ein Oldtimer-Gutachten nach Paragraf 23 der Straßenverkehrszulassungsordnung bestätigt , dass ein Auto der Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dient. Die Ästhetik und Technik des Fahrzeugs muss also einem bestimmten vergangenen Zeitgeist entsprechen, der für die Nachwelt erhalten werden soll. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Pkw, ein Motorrad, einen Lkw oder einen Traktor handelt. Für die Erstellung dieses Gutachtens beauftragen Autobesitzer zum Beispiel beim Technischen Überwachungsverein (Tüv) einen anerkannten Sachverständigen, der Pflege- und Erhaltungszustand sowie Originalität des Kfz beurteilt. Abhängig vom Umfang der Prüfung werden dafür 80 bis 200 Euro fällig.

Welche Kosten fallen insgesamt an?

Neben den genannten Beträgen ist noch eine erfolgreich bestandene Hauptuntersuchung fällig. Dokumentiert wird diese auf dem Nummernschild durch einen bunten Aufkleber, volkstümlich Tüv-Stempel genannt. Wie alle anderen Gebrauchtwagen müssen auch Fahrzeuge mit H-Kennzeichen alle zwei Jahre erneut zur Hauptuntersuchung. Die Kosten liegen zwischen 50 und 100 Euro – vorausgesetzt das Fahrzeug besteht die Prüfung. Sonst muss nachgebessert und repariert werden. Das ist im Zweifel deutlich teurer. Außerdem braucht das Auto (wegen des H-Zusatzes) ein neues Nummernschild. Die Ummeldung kostet ebenfalls circa 100 Euro. Wer ein Wunschkennzeichen möchte, muss noch einmal gut zehn Euro drauflegen.

Wie teuer ist der Oldtimer dann im Unterhalt?

Es gilt für sie ein pauschaler Kraftfahrzeug-Steuersatz von 191,73 Euro pro Jahr. Außerdem bieten manche Versicherungen niedrigere Tarife für Autos mit H-Kennzeichen an. Spezielle Oldtimer-Tarife zeichnen sich durch günstigere Beiträge, eine Ruheversicherung (Fahrzeug ist auch abgemeldet noch versichert) und weitere Zusatzbausteine aus. Obwohl einige Anbieter den Wertzuwachs historischer Fahrzeuge bis zu einem gewissem Grad berücksichtigen, empfiehlt es sich, alle zwei bis drei Jahre eine Wertermittlung für ihr Auto durchführen zu lassen und den Versicherungsvertrag gegebenenfalls anzupassen, heißt es etwa von der Allianz. Wenn eine Kaskoversicherung für einen Klassiker abgeschlossen werden soll, setzen Kfz-Versicherungen je nach Fahrzeugwert oft ein aktuelles Oldtimer-Gutachten voraus, zum Beispiel: Pkw bis 10.000 Euro: kein Gutachten erforderlich; Pkw bis 50.000 Euro: Kurzbewertung; Pkw ab 50.000 Euro: Vollgutachten.

Was ist mit Umweltzonen?

Fahrzeuge mit H-Kennzeichen dürfen trotz meist schlechter Abgasreinigung in Umweltzonen einfahren. Das ist höchst umstritten, wurde aber bislang von keiner Regierung tatsächlich geändert.

Welche Fahrzeuge kommen in Frage?

Vorausgesetzt der beschriebene Zustand ist erfüllt, kommen alle Fahrzeuge in Frage, die 30 Jahre und älter sind. Das führt dazu, dass die Autos oberhalb dieser Schwelle oft etwas teurer gehandelt werden als jüngere Fahrzeuge, die nicht in den Vorzug des H-Schildes kommen. Interessant ist stets, welche neu hinzu kommen, da diese jüngeren Oldtimer oft noch recht gut in Schuss sind. Im diesem Januar sind das die Fahrzeuge des Jahrgangs 1992.

Welche Autos sind im Januar neu hinzugekommen?

Neben dem Golf III ist etwa der seltenere VW Vento – also dessen Bruder mit Kofferraum – 1992 auf den Markt gekommen. Für 1500 bis 2800 Euro sind Ventos laut Datenbank Classic Data in einigermaßen gutem Zustand auf dem Markt. Ein Fahrzeug mit dem Zeug zum Klassiker ist auch das damals vorgestellte S-Klasse-Coupé (W 140) von Mercedes, mit teils aber schon fünfstelligen Preisen.

Scorpio (1)

Ford Scorpio

Wer Kölsch unterwegs sein möchte: Auch der Ford Scorpio Turnier wurde ab 1992 gebaut. Die Preise liegen bei mittlerem Zustand unter 3000 Euro. Noch billiger sind der erste rundliche Nissan Micra und auffallend oft Audi 80 (teilweise unter 1500 Euro).

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Teurer gehts natürlich immer. Der 1992 modernisierte BMW M5 Touring, ein Kombi mit 340 PS und 3,8-Liter-Sechszylinder ist mittlerweile ein gesuchter Klassiker. Weniger als 900 wurden je gebaut. Er wird heute für 25.000 bis 43.000 Euro gehandelt