Köln – Es sind diesmal wirklich gute Nachrichten für die Kölner Fordwerke. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat das Werk den Zuschlag bekommen, Komponenten für die neuen E-Motoren des Autobauers zu fertigen. Am Donnerstag wurden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der W-Halle über die positive Entscheidung informiert. Der Zuschlag sichert den Standort von Druckguss und Schmiede (Cotarko) und Jobs für die nächsten Jahre.
Serienproduktion ab 2024
Alle neun Aluminiumguss-Hauptteile des E-Motors werden künftig von der Belegschaft des Kölner Druckguss produziert. Oliver Färber, Leiter des Motorenwerks, hob bei der Versammlung hervor, welche Anstrengungen von allen Beteiligten unternommen wurden, damit der Zuschlag nach Köln ging.
In Kürze wird ein Launch-Team aufgebaut, ab Januar startet die Werkzeugentwicklung, ab April 2024 ist dann die Serienproduktion vorgesehen. Die geplanten Produktionszahlen werden wesentlich zur Auslastung des Werks beitragen und damit Arbeitsplätze sichern, heißt es in einer internen Mitteilung.Gleiches gilt für die Kölner Schmiede, die ebenfalls wesentliche Komponenten für den sogenannten E-Drive fertigen wird.
Insgesamt 425 Beschäftigte arbeiten in den beiden Bereichen. Wäre der Zuschlag nicht nach Köln gegangen, hätte wohl der Abbau von Arbeitsplätzen gedroht. Dementsprechend groß war die Erleichterung in der Belegschaft. „Das ist ein wichtiges Signal in Zeiten der Transformation zur Elektromobilität und des Halbleitermangels, dass wir hier in Köln nun Teile für den E-Motor bauen“, sagte der neue Ford-Betriebsratsvorsitzende Benjamin Gruschka dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Rahmen seiner Elektrifizierungsoffensive will Ford ab 2030 nur noch E-Pkw bauen.
Köln ging erst leer aus
Im Werk war die Verunsicherung zuvor groß, nachdem die Ford-Führung entschieden hatte, den E-Drive im britischen Halewood zu bauen und dort insgesamt 270 Millionen Euro zu investieren. Köln ging leer aus.
Dabei sollen nach Einschätzung von Arbeitnehmervertretern vor allem die üppigen Subventionen sowie ein Tarifvertrag, der geringere Löhne möglich macht, zu der Entscheidung geführt haben. Zudem ist auch eine politische Komponente denkbar: Großbritannien ist für Ford der wichtigste europäische Markt. Dort ein Werk zu schließen, hätte möglicherweise einen deutlichen Imageschaden verursachen können.
Fiesta-Produktion läuft
Gut sieht es derzeit auch wieder bei der Fiesta-Produktion aus. Nach monatelangem Produktionsstopp wegen fehlender Halbleiter läuft der Kleinwagen seit Ende November wieder vom Band – seit dem 26. November das neue Modell nach dem Facelift. Insgesamt 300 Stück werden derzeit pro Tag gebaut, Ende Dezember sollen es 500 sein und im neuen Jahr ab Mitte Januar dann 925.