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„Betrachten es als unmöglich“H&M-Chefin erklärt Entscheidung zu Russland-Geschäft

Lesezeit 2 Minuten
Helena Helmersson

H&M-Chefin Helena Helmersson

Stockholm – Der Angriffskrieg des Putin-Regimes treibt immer mehr westliche Großkonzerne aus den Städten Russlands. Nun zieht auch der schwedische Modekonzern H&M die Reißleine und sieht sich angesichts der aktuellen operativen Herausforderungen und einer unvorhersehbaren Zukunft gezwungen, sämtliche Geschäfte in dem Land zu beenden. Das teilte der Konzern am Montag in Stockholm mit.

H&M-Chefin: „Unmöglich, unser Geschäft in Russland fortzusetzen“

„Nach sorgfältiger Überlegung betrachten wir es angesichts der aktuellen Situation als unmöglich, unser Geschäft in Russland fortzusetzen“, sagte H&M-Chefin Helena Helmersson. Ihr Konzern rechnet damit, dass die gesamte Abwicklung schätzungsweise zwei Milliarden schwedische Kronen kosten wird, umgerechnet sind das knapp 190 Millionen Euro.

H&M St. Petersburg

Ein geschlossenes H&M-Geschäft in einem Einkaufszentrum in St. Petersburg.

Zu spüren sein wird der Rückzug demnach in Form von Einmalkosten im dritten Quartal 2022, so die H&M-Gruppe zu den drastischen Maßnahmen, die nach eigenen Angaben seit 2009 in Russland aktiv ist. Zu ihr zählen neben der Modekette Hennes & Mauritz auch weitere Marken wie COS, Weekday und Arket.

H&M Filialen sollen nur noch Restbestände verkaufen

Bereits Anfang März und somit wenige Tage nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatte die Gruppe bekanntgegeben, seinen Verkaufsbetrieb in dem Riesenreich bis auf Weiteres einzustellen. Im Zuge des Abwicklungsprozesses sollen die Filialen nun vorübergehend und zeitlich begrenzt wiedereröffnet werden, um Restbestände zu verkaufen.

Zahlreiche westliche Unternehmen haben sich seit dem von Wladimir Putin befohlenem Einmarsch in die Ukraine bereits von Russland abgewandt. Einige Firmen schrauben ihre Aktivitäten herunter, andere legen sie temporär auf Eis und einige ziehen sich komplett zurück.

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In der Automobilbranche hat sich etwa BMW entschieden, sowohl den Export seiner Autos nach Russland als auch die Produktion in seinen Werken vor Ort zu beenden. Auch Volkswagen, Ford und weitere große Automarken setzenihre Geschäft in de Land aus und liefern teilweise sogar bereits fertiggestellte Fahrzeuge nicht mehr zu russischen Händlern aus.

Auch große Marke aus dem Ernährungs-Sektor wie McDonald’s, Starbucks und Coca-Cola stellten ihre Geschäft in Russland ein. Mit Heineken hat die zweitgrößte Brauerei der Welt sowohl Produktion als auch Verkauf ihrer Marken in Russland beendet. (oke, dpa)