Sanierung oder Neubau - das müssen die Mitglieder der IHK Vollversammlung bei ihrer Sitzung an diesem Donnerstag entscheiden. Der Entscheidung gingen viele Debatten voraus.
Nach vielen DebattenKölner IHK entscheidet heute über künftigen Sitz
An diesem Donnerstag entscheidet die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Köln über die Zukunft ihres Sitzes. Das Gremium muss abstimmen, ob das bestehende Gebäude saniert wird oder die IHK in einen Neubau zieht (der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete). Um 17 Uhr treffen sich die Mitglieder in einer hybriden Sitzung.
Kammerführung präferiert wohl die Sanierung
Die Kammerführung unter Präsidentin Nicole Grünewald und Hauptgeschäftsführer Uwe Vetterlein wird den Mitgliedern zwei Varianten präsentieren. Zum einen die Sanierung des in die Jahre gekommenen Gebäudes aus den 1950er Jahren. Nach Berechnungen der Kammerführung würde diese Variante inklusive eines Ausweichquartiers rund 100 Millionen Euro kosten. Im Frühjahr war noch die Rede von rund 90 Millionen Euro. Die Alternative ist wie berichtet der Kauf eines Neubaus im Gerling-Quartier. Die Kosten für den Bürokomplex belaufen sich auf 120 Millionen Euro. Bei der Vollversammlung im Frühjahr wurden die Kosten für eine Variante Neubau noch auf zwischen 75 und 85 Millionen beziffert. Es gilt als offensichtlich, dass die Kammerführung die Variante Sanierung präferiert.
Allerdings gibt es in der Vollversammlung sowohl Kritiker als auch Befürworter zu den Plänen: Die Gegner kritisieren die Ideen mit Blick auf Kosten, Finanzierung und Risiken. So hatte sich die Vollversammlung 2019 gegen die Sanierung für damals noch 57 Millionen Euro entschieden, weil sie den selbst gesetzten Kostendeckel von 40 Millionen überschritt. Heute sei man bei 100 Millionen und es sei nicht sicher, ob das bei einer Sanierung im Bestand ausreiche, so die Kritiker.
Die Befürworter hingegen argumentieren, dass ein Sitz in der Kölner Innenstadt von zentraler Bedeutung sei. Zur DNA einer IHK gehörten Aus- und Weiterbildung, die integriert werden könnte, Interessenvertretung, Veranstaltungen und Netzwerken gleichermaßen. Die IHK-Zentrale solle gern genutzter Treffpunkt von Unternehmerinnen und Unternehmern sein sowie als Ort der Vernetzung und des Austauschs dienen. Auch die Nähe zum Kölner Rathaus nicht weit entfernt wurde bei der Standortfrage von den Befürwortern in der Vergangenheit immer wieder deutlich betont.