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IHK KölnNeue Pläne für den Kammersitz vorgestellt

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IHK Gebäude Innenstadt

Das IHK-Gebäude in der Innenstadt

Köln – Bei ihrer Planung zum zukünftigen Sitz der Kammer hat die IHK-Führung den Mitgliedern der Vollversammlung nun ein konkretes Konzept zum Flächenbedarf und zur Raumanforderung vorgelegt. Dabei geht es um Zuschnitte für Büros, die etwa mobiles Arbeiten berücksichtigen sowie Pläne für öffentliche Bereiche und für Veranstaltungen.

„Solide Basis"

In einem nächsten Schritt werden diese Anforderungen auf das sanierungsbedürftige Haus in der Innenstadt oder einen bis dato noch nicht näher genannten Drittstandort übertragen und dann über das weitere Vorgehen entschieden. „Uns ist es sehr wichtig, dass wir nun mit einer Machbarkeitsstudie eine solide Basis für eine Planung der Zukunft unserer IHK Köln schaffen“, sagt Präsidentin Nicole Grünewald.

Lofthauskauf rückabgewickelt

Weil die Kammer auch künftig ihren Sitz in der Innenstadt haben soll, hatte die Vollversammlung zuvor entschieden, den Kauf des Lofthauses in Köln-Mülheim, das die IHK 2019 erworben hatte, rückabzuwickeln. Dafür muss sie dem Immobilienentwickler Art Invest mehr als zwei Millionen Euro Schadenersatz zahlen. Nun also geht es entweder um eine umfangreiche Sanierung der maroden Zentrale oder einen möglichen neuen Sitz in der Innenstadt.

Auflagen des Denkmalschutzes

Bereits vor drei Jahren lag das Angebot eines Bauunternehmers für eine Sanierung bei 57 Millionen Euro. Hohe Auflagen des Denkmalschutzes, Probleme bei Brandschutz und Starkregen sowie Asbest machten die Renovierung schon damals teurer als der von der Vollversammlung festgelegte Kostendeckel von 40 Millionen Euro.

An der Variante „Errichtung Neubau“ in der Innenstadt haben einige Mitglieder der Vollversammlung Zweifel. Sie fürchten, dass damit die Ausgaben für eine Sanierung hochgerechnet werden sollen. Denn eine solche Liegenschaft in bester Innenstadtlage nach den individuellen Wünschen gestaltet, dürfte teuer werden.

Dem Vernehmen nach sucht man seitens der IHK mittlerweile auch das Gespräch mit dem Denkmalschutz über eine mögliche Lockerung der Auflagen für „Unter Sachsenhausen“. Das war in der vergangenen Jahren allerdings mehrfach gescheitert.

Drei Varianten

Im nächsten Schritt sollen in den kommenden Monaten also die drei Varianten Neubau, Sanierung mit Berücksichtigung des Denkmalschutz sowie Sanierung mit eingeschränktem Denkmalschutz geprüft werden. Das geht aus internen Unterlagen hervor, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegen.

Ein weiterer Punkt in der Vollversammlung war die Entlastung des ehemaligen Präsidiums unter Führung von Werner Görg. Das war bislang noch nicht geschehen. Hintergrund war das Vorgehen der ehemaligen Kammerführung bei der Entscheidung, das Lofthaus in Mülheim zu kaufen.

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Die Rechnungsprüfungsstelle (RPS) der Kammer beanstandete im Nachhinein den Prozess in einigen Punkten und verweigerte der IHK ihr Testat für den Jahresabschluss 2019. Die neu gewählte Vollversammlung unter Präsidentin Nicole Grünewald rollte nach ihrer Wahl Anfang 2020 den gesamten Prozess neu auf – mit der Folge, dass der Kauf des Lofthauses nun rückabgewickelt wird.

Zwar wurde das ehemalige Präsidium jetzt entlastet, allerdings nicht der ehemalige Hauptgeschäftsführer Ulf Reichardt. Das warf in der Vollversammlung Fragen auf.Reichardt hatte im Mai 2020 mit sofortiger Wirkung sein Amt als IHK-Hauptgeschäftsführer niedergelegt. Bereits im Vorfeld hatte er angekündigt, nicht für eine weitere Amtszeit an der hauptamtlichen Spitze zur Verfügung zu stehen.

Zu den Gründen, warum Reichardt, der mittlerweile Chef der neuen NRW-Energie- und Klimaagentur ist, die Entlastung verweigert wird, wollte sich die Kammerführung, auch auf Nachfrage nicht äußern.