Wer in der Domstadt eine Eigentumswohnung kaufen will, muss dafür tief in die Tasche greifen. Die Preise sind 2023 zwar gefallen, aber das Angebot sinkt.
Immobilienmarkt<br>So viel kostet eine Eigentumswohnung in Köln
Der Bedarf nach Wohneigentum ist nach wie vor hoch, doch die Zinsentwicklung hält viele Menschen von einer entsprechenden Investition ab. Der Marienburger Immobilienmakler Greif & Contzen beziffert in seinem Immobilienmarktbericht die Auswirkungen: Im vergangenen Jahr ist das Transaktionsvolumen bei Eigentumswohnungen im zweiten Jahr in Folge um rund 21 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gesunken.
Im Schnitt mussten Käufer in Köln über alle Marktsegmente hinweg 314.000 Euro für eine Eigentumswohnung berappen. Das sind zwar etwa zehn Prozent weniger als im Vorjahr, doch bei Zinsen von rund 3,5 Prozent müssen Käufer schon genau rechnen, um sich nicht zu verheben. Gerade als Kapitalanlage lohnt sich Eigentum nur bei sehr hohen Mieten.
Besonders teuer sind Neubauwohnung in gefragten Stadtteilen wie Ehrenfeld. Hier liegen die Quadratmeterpreise zwischen 6.000 und 8.000 Euro, manchmal auch deutlich darüber. Wer bei Standort und Ausstattung Abstriche macht, kann auch für 5.000 bis 6.000 Euro pro Quadratmeter fündig werden.
Weniger Eigentumswohnungen in Köln
Die Immobilienspezialisten von Greif & Contzen rechnen damit, dass es künftig weniger neue Eigentumswohnungen geben dürfte. Das Geschäftsumfeld der Entwickler und insbesondere die Finanzierung neuer Projekte ist schwieriger und die Rentabilität geringer geworden, heißt es aus Marienburg. Manche Projekte wurden bereits in der Planungsphase abgebrochen oder werden vorerst nicht weiter verfolgt.
Während die Preise für Neubauten weitgehend stabil bleiben, gibt es im Bestand zunehmend Preisabschläge: Verkäufer können hier längst keine Preise aus der Niedrigzinszeit mehr erzielen, vor allem bei energetischem Sanierungsbedarf müssen sie deutliche Abstriche in Kauf nehmen.
65 Millionen im Rheinauhafen
Auch bei Gewerbeimmobilien machen sich die Finanzierungskosten bemerkbar. „2023 gab es erheblich weniger Verkäufe, die Kaufpreise bewegten sich deutlich nach unten. Sehr große Transaktionen mit Kaufpreisen von mehr als 100 Millionen Euro, die man in den Boomjahren 2019 und 2021 in Köln durchaus gesehen hat, entfielen ganz“, sagt Thorsten Neugebauer, der den Investmentbereich bei Greif & Contzen leitet.
Der größte Deal im Jahr 2023: Für rund 65 Millionen Euro übernahm der Augsburger Immobilieninvestor Patrizia das rund 12.400 Quadratmeter große Bürogebäude Kap am Südkai im Rheinauhafen vom Vermögensverwalter DWS.