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Interview zur Kölner Digitalmesse Digital X„Ich möchte, dass wir aufhören zu jammern“

Lesezeit 3 Minuten

Klaus Werner, Geschäftsführer Geschäftskunden bei der Telekom Deutschland GmbH.

Die Deutsche Telekom erwartet rund 50.000 Besucher zu ihrer Digitalisierungsveranstaltung Digital X. Warum das dreitägige Event keine reine Werbeveranstaltung ist und was Besucher dieses Jahr erwartet.

Herr Werner, Sie sind seit knapp einem Jahr für die Geschäftskunden der Telekom Deutschland verantwortlich und in diesem Jahr Schirmherr der Digital X. Was erwarten Sie von der diesjährigen Veranstaltung?

Klaus Werner: Wir werden über drei Tage verteilt 50.000 Menschen in Köln begrüßen. Sie sind alle Entscheider, die etwa IT-Abteilungen leiten und Projekte vorantreiben. Jeder von ihnen hat statistisch gesehen ungefähr 20 Mitarbeiter – wir erreichen mit unseren Impulsen also eine Million Menschen.

Das ist eine gute Werbeplattform für die Telekom, oder?

Die Digital X ist keine Werbeveranstaltung der Telekom, sondern wir sehen sie als Treffpunkt. Die Fragen, die sich Unternehmen stellen, sind komplex und nicht so einfach zu lösen: Wie führe ich eine Cloud ein? Wie nutze ich KI? Wie kann ich meine Fabrik digitalisieren? Es macht Sinn, dass man daran gemeinsam arbeitet. Wir als Telekom bringen allein durch die Konnektivität mit Festnetz und Mobilfunk eine Menge Wissen mit, das wir gerne in Digitalisierungsprojekten weitergeben. Wir holen auch Partner hinzu, wie Samsung oder Microsoft. Wir realisieren also nicht nur das nächste Kundenprojekt, sondern haben den Anspruch, als Deutsche Telekom die Digitalisierung in Deutschland voranzubringen.

Auch in diesem Jahr suchen Sie den Schulterschluss mit der Dmexco und bieten ein gemeinsames Ticket an. Was steckt dahinter?

Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, weil die Zielgruppe der Dmexco sehr spitz ist. Die gemeinsame Ticket-Variante ist ein willkommener Service. Bei der Digital X geht es in diesem Jahr um Schwerpunkte wie Security und KI, aber auch um Megatrends wie Nachhaltigkeit. Je spezifischer die Inhalte werden, desto mehr grenzen wir uns von der Dmexco ab.

Auf Ihren Podien sitzen zahlreiche Prominente. Gibt es denn jemanden, auf den Sie sich am meisten freuen?

Ich freue mich ehrlicherweise auf jeden. Wir haben 250 Speaker, parallel auf sechs Bühnen. Was uns aber sehr wichtig ist: Sie müssen alle etwas zum Thema „Ready for Impact“ beitragen können. Sänger Smudo zum Beispiel hat während Corona eine App mitentwickelt. Und Bundestrainer Julian Nagelsmann verkörpert genau die Einstellung, die wir in der Digitalisierung brauchen – Fokus auf Teamgeist, mit dem wir letztlich bessere Resultate erzielen können. Ich möchte, dass wir Dinge erledigen, dass wir die nächsten Projekte anschieben, dass wir aufhören zu jammern. Stattdessen sollten wir uns darauf fokussieren, was die nächsten Projekte im Unternehmen sein könnten.

Gibt es einen Schmerzpunkt in der Digitalisierung, der sich relativ leicht lösen lässt?

Jeder steckt an einem anderen Punkt. Ein Mittelständler muss vielleicht noch seine Sachen in die Cloud auslagern, ein größeres Unternehmen hat das schon längst getan und denkt gerade über KI nach. Die einen wollen die nächsten Digitalisierungsschritte in einem 5G-Campus-Netz gehen, die anderen möchten die neuesten Mobilfunktechnologien besser nutzen. Wir wollen auf der Digital X nicht den einen Leuchtturm bedienen, sondern erwirken, dass die Besucher am Donnerstagabend mit prall gefüllten digitalen Notizbüchern nach Hause gehen und sich überlegen, was die nächsten Schritte sein können.


Klaus Werner ist Schirmherr der Digital X 2024 in Köln. Im Konzern Deutsche Telekom ist er seit einem Jahr Geschäftsführer Geschäftskunden Telekom Deutschland GmbH. Der Geschäftskundenbereich der Telekom Deutschland GmbH verzeichnet einen Umsatz von mehr als neun Milliarden Euro und rund 10.500 Beschäftigte.