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SauerlandlinieKanzler Scholz will schnellen Brückenneubau

Lesezeit 3 Minuten
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Die Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid

Düsseldorf – Wie schnell kann die gesperrte Talbrücke Rahmede auf der Sauerlandlinie (A45) zwischen Lüdenscheid und Lüdenscheid Nord ersetzt werden? Mit dieser Frage wird sich am kommenden Freitag ein Krisenstab mit Vertretern des Bundes- und NRW-Verkehrsministeriums und der Autobahn GmbH beschäftigen.

Das geht aus einem Bericht hervor, den die Landesregierung am Mittwoch im Verkehrsausschuss des Landtags vorgestellt hat. Angestrebt wird eine Bauzeit von fünf Jahren. Die ist aber nur zu erreichen, wenn die alte Brücke gesprengt werden kann. Ob das geht, wird derzeit untersucht.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat für den Neubau der maroden Talbrücke auf der A45 bei Lüdenscheid eine möglichst beschleunigte Planung zugesagt. Das kündigte Scholz am Mittwoch bei einer Regierungsbefragung im Bundestag an.

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Scholz will generelle Bestandsaufnahme

Auf eine Frage des FDP-Abgeordneten Bernd Reuther antwortete der Kanzler, er könne versichern, dass sich die Bundesregierung sorgfältig über das Thema unterhalten habe. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) habe ihm berichtet, wie er konkret vorgehe wolle, was den Abriss und eine „möglichst beschleunigte Neubauplanung“ betreffe.

Scholz kündigte zugleich eine generelle Bestandsaufnahme zum Zustand der Autobahnbrücken an. Dann müsse man sofort tatkräftig daran gehen, das, was zu reparieren sei, zu reparieren. „Das geht alles nicht von einem Tag auf den anderen, aber man muss besser mal richtig anfangen und richtig loslegen, damit das auch funktioniert“, sagte der Bundeskanzler.

Gleisanschlüsse von Firmen reaktivieren

NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) ist bemüht, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern. Man wolle damit für die Unternehmen der Region akute Abhilfe schaffen und sehe zugleich eine Chance für die Zukunft: Eine „dauerhafte Verlagerung“ des Güterverkehrs auf die Schiene sei „richtig und wichtig“.

Ein Ansatz könnte sein, „die vorhandenen, aber nicht genutzten sechs Gleisanschlüsse privater Unternehmen entweder zu reaktivieren bzw. genutzte private Gleisanschlüsse auch für andere Unternehmen ohne Gleisanschluss zu öffnen“, heißt es in der Mitteilung.

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Innenstadtbereiche und Anwohner von Lüdenscheid müssten weiter entlastet werden, sagte Brandes in einer Fragestunde. Unter anderem versuche man, mit weiteren Ampeln und umprogrammierten Schaltungen für einen besseren Durchlauf zu sorgen und Ausweichverkehr vor allem aus Lüdenscheid herauszuhalten. Auch das Thema Schnellbusse stehe auf der Liste, um Pendler zu unterstützen. „Wir prüfen alles, was möglich ist“. Die großräumige Umleitung über andere Autobahnen habe zu erheblich weniger Verkehr auf der A45 geführt.

Navis sollen Sperrung anzeigen

Zur Entlastung der Region ist eine großräumige Umfahrung der A45 über die A1, A3 und A4 oder die A7 und die A44 bereits umgesetzt. Das Verkehrsministerium hat die großen Navigationsdienstleister wie Google und TomTom gebeten, die Sperrung der Autobahn zu berücksichtigen und „durch geeignete Maßnahmen dafür Sorge zu tragen, dass ortsfremde Fahrzeuge die Region nicht unnötigerweise belasten“.

Zur gesperrten Brücke kommt erschwerend hinzu, dass die B229 im Bereich Lüdenscheid und Brügge nach der Unwetter-Katastrophe vom Juli 2021 schadhaft ist und die Reparaturen erst Ende April abgeschlossen sein werden. In Brügge ist überdies eine Brücke über die Volme-Bahn in einem kritischen Zustand und könnte für schwere Lkw gesperrt werden. (mit dpa)