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Kinder, Kochen, PutzenWarum Frauen im Haushalt immer noch so viel mehr arbeiten als Männer

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ILLUSTRATION - Wäschetrockner im Test: Von elf getesteten Kondensationswäschetrocknern mit Wärmepumpe schneiden mehr als die Hälfte mit «gut» ab. (zu dpa: «Komfort und Co.: Sind teure Wäschetrockner wirklich besser?») Foto: Christin Klose/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Ein Großteil der Hausarbeit liegt nach wie vor bei den Frauen.

Frauen arbeiten mehr als Männer, bekommen aber weniger Gehalt und soziale Absicherung, weil ein Großteil aus unbezahlter Sorgearbeit besteht.

Kinder, Kochen, Waschen, Putzen: Bei der Aufteilung von unbezahlter Sorge-Arbeit ist Deutschland von einer Gleichstellung weit entfernt.

Frauen arbeiten einer aktuellen Studie zufolge immer noch sehr viel mehr im Haushalt als Männer und das sogar, wenn sie in Vollzeit berufstätig sind. Wie aus einer Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung zum „Gender Care Gap“ („Geschlechterkluft in der Sorgearbeit“) hervorgeht, investieren erwerbstätige Frauen pro Woche durchschnittlich rund 26 Stunden in unbezahlte Arbeit und damit etwa acht Stunden mehr als Männer, die einen Job haben. Dabei wünschen sich beide Geschlechter laut der Erhebung angeblich eine ausgeglichenere Aufteilung.

Bei der unbezahlten Arbeit geht es vor allem um Putzen, Essen machen, Einkaufen und Kinderbetreuung - also Tätigkeiten für Haushalt und Familie, zusammengefasst als Sorgearbeit.

Männer können vor allem bei Gartenarbeit punkten

Die Daten stammen aus einer Sondererhebung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2022, an der rund 20.000 Bundesbürger im Alter von 18 bis 64 Jahren Angaben zu ihrer Zeitverwendung gemacht hatten - so eine aufwendige Datenerhebung gibt es nur alle zehn Jahre. Eine Vergleichsstudie der Böckler-Stiftung zu der Zeitverwendung Anfang des vergangenen Jahrzehnts gibt es nicht.

Zählt man bezahlte und unbezahlte Arbeit zusammen, so war der Geschlechterunterschied 2022 nur noch gering: Frauen kommen insgesamt auf rund 54 Stunden Arbeit pro Woche und Männer auf 53. Blickt man aber genauer hin, wird die Diskrepanz deutlich.

Denn Frauen arbeiten sehr viel häufiger in Teilzeitjobs als Männer, daher kommen sie im Schnitt auf weniger Wochenstunden in einer bezahlten Erwerbstätigkeit (gut 28 Stunden versus knapp 36 Stunden).

Ein Blick ins Detail zeigt, wie diese Unterschiede zustande kommen: Für die Instandhaltung von Haus und Wohnung sowie für die Wäsche wenden Frauen durchschnittlich fast drei Stunden pro Woche mehr Zeit auf als Männer. Bei der Zubereitung von Mahlzeiten und der Hausarbeit sind es zwei Stunden und 22 Minuten mehr. Mit der Betreuung von Kindern und der Unterstützung von Haushaltsmitgliedern verbringen Frauen eine Stunde und 42 Minuten und mit dem Einkaufen eine Stunde mehr als Männer.

Lediglich bei der Gartenarbeit und bei handwerklichen Tätigkeiten leisten Männer mit durchschnittlich 20 Minuten pro Woche mehr unbezahlte Arbeit als Frauen.

Umverteilung der Last nötig

„Die Zahlen verdeutlichen, dass Frauen mehr arbeiten als Männer, jedoch deutlich weniger Gehalt und soziale Absicherung dafür erhalten, weil ein Großteil aus unbezahlter Sorgearbeit besteht“, sagt Bettina Kohlrausch, wissenschaftliche Direktorin am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Böckler-Stiftung.

Um verstärkt Frauen in Erwerbsarbeit zu bringen, sei eine doppelte Umverteilung nötig, betont die Expertin: „Unbezahlte Arbeit muss von Frauen zu Männern und bezahlte Arbeit von Männern zu Frauen verteilt werden.“ Die Böckler-Expertinnen mahnen hierbei Unterstützung aus Politik und Betrieben an.