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Erstmals weniger BaukrediteKreissparkasse Köln verkauft so viele Fonds wie nie

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Kreissparkasse Zentrale

Zentrale der Kreissparkasse in Köln.

Köln – Dank niedriger Zinsen boomt noch immer das Geschäft mit Immobilien und dazugehörigen Krediten in Köln und der Region. Allerdings zeigen sich erstmals Zeichen der Abschwächung. So hat die Kreissparkasse Köln 2021 zwar mit 1,59 Milliarden Euro die zweithöchste Summe ihrer Geschichte an neuen Darlehen an private Haushalte (nach eigenen Angaben wesentlich getragen von Baufinanzierungen) vergeben.

Dennoch ist dies gegenüber 2020 ein Rückgang von rund fünf Prozent, damals waren es 1,67 Milliarden Euro. Insgesamt wurden Neukredite in Höhen von 3,81 Milliarden Euro vergeben, inklusive Krediten an Unternehmen. Dies war rund ein Achtel weniger als 2020 (4,31 Milliarden Euro).

„Drittbestes Ergebnis der Geschichte“

Damals waren aber 250 Millionen Euro als Corona-Hilfskredite hinzugekommen. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 (3,99 Milliarden Euro) ist es ein Rückgang von rund 4,5 Prozent. Dennoch bewertet die öffentlich-rechtliche Bank ihre Geschäfte diesbezüglich als großen ERfolg.

„Mit 3,8 Milliarden Euro an neuen Krediten erreichte die Kreissparkasse Köln das drittbeste Ergebnis in ihrer Geschichte und konnte damit ihre Rolle als führender Kreditgeber in der Region weiter festigen. Wesentliche Treiber waren die Unternehmenskredite sowie private und gewerbliche Wohnungsbaufinanzierungen“, heißt es von der Kreissparkasse Köln, die am Montagmorgen ihre Geschäftsergebnisse erstmals nur schriftlich mitteilt. Wegen Corona wurde auf die übliche Bilanz-Pressekonferenz verzichtet.

Mehr Sparen trotz Nullzinsen

Trotz niedrigster und zum Teil sogar negativer Zinsen legten die Kunden mehr Sicht und Spareinlagen bei der größten deutschen Sparkasse in kommunaler Trägerschaft an. 22,64 Milliarden Euro verbuchte die Kreissparkasse Köln auf Sparbüchern, Festgeldern und anderen Guthaben-Konten. Das ist ein Anstieg um rund 400 Millionen Euro.

Zum zweiten Mal in Folge überstieg das Einlagevolumen das der ausgelegten Kredite, so dass die Kreissparkasse rechnerisch nicht mehr auf Fremdfinanzierungen angewiesen ist. Einem Teil der Sparkunden scheint also recht gleichgültig zu sein, dass sie keine Zinsen auf ihr Guthaben erhalten oder bei größeren Beträgen sogar Strafzinsen von 0,5 Prozent zahlen müssen.

Sparer weichen auf Fonds aus

Das hat aber offensichtlich auch dazu geführt, dass immer mehr Kunden im Jahr 2021 ihr Geld an der Börse angelegt haben. Der Wertpapier-Absatz der Kreissparkasse Köln stieg deutlich um fast ein Drittel von 679 Millionen Euro auf 896 Millionen Euro. Während die Anleger insgesamt weniger Aktien oder Anleihen direkt kauften, verdoppelte sich der Anteil von Fonds-Käufen von 374 Millionen Euro auf 729 Millionen Euro. Der gesamte Wertpapierbestand der Sparkassenkunden stieg von 19,6 auf 25,2 Milliarden Euro.

Wegen der schlechten Zinslage aus Sicht der Bank verdiente sie mit Zinsen 26 Millionen Euro weniger als im zinsmäßig ebenfalls schlechten Jahr 2020. Das konnte aber durch einen um 12 Millionen Euro gestiegenen Provisionsüberschuss (wegen Wertpapierverkäufen) zum Teil wettgemacht werden.

Kreissparkasse hatte Risiko von Kreditausfällen höher eingeschätzt

Unterm Strich machte die Kreissparkasse vor Steuern einen Gewinn von 80 Millionen Euro, 15 Millionen Euro weniger als im Vorjahr, was aber durch unterschiedliche Bewertungen von Kreditrisiken beeinflusst ist. Wie viele Banken hatte auch die Kreissparkasse das Risiko von Kreditausfällen durch die Corona-Krise viel höher eingeschätzt, als es dann tatsächlich eingetreten ist. Belastet worden war die kommunale Bank dagegen von den Auswirkungen der Sommerflut, besonders in der Eifel. 20 Standorte waren beeinträchtigt, fünf wurden massiv beschädigt.

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„An zahlreichen Orten war die Infrastruktur zerstört; auch Gebäude der Kreissparkasse Köln waren ganz oder teilweise beschädigt. Um die Versorgung der Menschen mit Bargeld und ervicedienstleistungen sicherzustellen, wurden Mobile Filialen der Kreissparkasse Köln in den überfluteten Orten eingesetzt. Umgehend wurde ein Soforthilfe-Hilfe-Programm für die Flutopfer im Geschäftsgebiet bereitgestellt mit zinslosen Krediten, welche in Höhe von 32 Millionen Euro in Anspruch genommen wurden, und Spendenmitteln in Höhe von einer Million Euro“, teilte die Bank am Montag mit.

Alexander Wüerst, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln, zieht trotz allem eine positive Bilanz: „Trotz des schwierigen Umfelds durch Corona und Flut konnten wir dank unserer engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein starkes Vertriebsergebnis erzielen. So haben wir 3,8 Milliarden Euro an neuen Krediten vergeben und auf der Ersparnisseite 1,3 Milliarden Euro an neuen Geldern von unseren Kunden erhalten. Nicht zuletzt sehen wir das gute Kundengeschäft als Bestätigung unseres Geschäftsmodells, das weiterhin auf Nähe und qualifizierte Beratung setzt.“