AboAbonnieren

Kölner MotorenbauerDeutz AG spürt weiteren Nachfragerückgang

Lesezeit 2 Minuten
Sebastian Schulte ist Vorstandsvorsitzender der Deutz AG

Sebastian Schulte ist Vorstandsvorsitzender der Deutz AG

Der Kölner Motorenbauer leidet unter sinkender Nachfrage und büßt kräftig an Umsatz ein. An der Börse läuft es dennoch gut.

Der Kölner Motorenhersteller Deutz AG stemmt sich mit Kostensparmaßnahmen und seinem weniger zyklischen Service-Geschäft gegen die schwache Nachfrage. Der Umsatz sei weniger stark zurückgegangen als Auftragseingang und Absatz, teilte das im Nebenwerte-Index S-Dax notierte Unternehmen am Donnerstag in Köln mit. Im zweiten Quartal sanken die Erlöse um rund 15 Prozent auf knapp 421 Millionen Euro. Davon blieben als operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes Ebit) mit 22 Millionen Euro mehr als ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn ging sogar fast doppelt so stark zurück auf neun Millionen Euro.

Unsere Geschäftsentwicklung zeigt, dass wird uns dem Markt nicht entziehen können
Sebastian Schulte, Vorstandsvorsitzender

„Unsere Geschäftsentwicklung zeigt, dass wir uns dem Markt nicht entziehen können. Wir sehen aber auch, dass wir, anders als früher, in diesen Zeiten profitabel arbeiten und Geld verdienen“, sagte Deutz-Chef Sebastian Schulte laut Mitteilung. Er erwartet beim Absatz dieses Jahr nun nur noch das untere Ende der avisierten Spanne von 160.000 bis 180.000 Stück erreichen zu können. Das Ziel von 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro Umsatz und einer operativen Marge von fünf bis 6,5 Prozent bestätigte er. Die Bandbreiten sollen dann auf einem Kapitalmarkttag im Oktober konkretisiert werden.

Börse reagiert kaum auf negative Zahlen

Die Anleger reagierten gelassen auf die neuesten Zahlen des seit mehr als 100 Jahren an der Börse notierten Unternehmens. Die Aktie legte um ein halbes Prozent auf 4,64 Euro zu. Die Dividende betrug zuletzt 15 Cent je Aktie. Um nach eigenen Angaben seine Flexibilität im Hinblick auf die Finanzierung weiterer Wachstumsprojekte aufrechtzuerhalten, hat Deutz Anfang Juli 12,6 Millionen neue Aktien an institutionelle Investoren ausgegeben und dadurch einen Bruttoemissionserlös von rund 72 Millionen Euro erzielt. „Die hohe Nachfrage der Investoren hat gezeigt, dass der Kapitalmarkt hinter unserer Strategie steht. Das ist ein wichtiges Signal für uns“, sagte Deutz-Finanzvorstand Timo Krutoff.