Kommentar zum FlugchaosDie Luftverkehrsbranche wusste, dass es schief geht
- An großen Flughäfen in NRW müssen Fluggäste mitunter stundenlang warten, bevor sie ihre Flieger besteigen können.
- Die Flughäfen bekommen ihr Service- und Security-Problem weiterhin nicht in den Griff.
- Schuld will daran keiner haben, dabei war das Problem absehbar. Ein Kommentar
Und keiner will's gewesen sein. Kurz vor den Ferien bricht an den Flughäfen das Chaos aus. Für die Zustände will wenige Tage vor Beginn der Sommerferien in NRW keiner verantwortlich sein. Einig sind sich alle nur in einem Punkt. Es gibt zu wenig Personal. Beim Check-In, bei den Sicherheitskontrollen und der Gepäckabfertigung sind 20 Prozent aller Stellen unbesetzt. Aber warum?
Wegen Einsparungen bei den Personalkosten durch Outsourcing und Tarifflucht sowie Kurzarbeit und Entlassungen während des Lockdowns, sagt Verdi.
Airlines schieben Bundesregierung den Schwarzen Peter zu
Die Airlines machen die Bundesregierung mit einem absurdem Argument verantwortlich. Sie habe die Reisebeschränkungen zu kurzfristig aufgehoben. Was hätte die Regierung bitteschön tun sollen? Ein Jahr warten, bis die Luftverkehrsbranche neues Personal gefunden hat? Der Aufschrei der Fluggesellschaften hätte jeden zulässigen Lärmpegel überschritten. Und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) schließt sich dem Gejammer über den Fachkräftemangel an. Damit ist das Thema für ihn erledigt.
Nein. Die Luftverkehrsbranche hat in Kenntnis aller Personalprobleme den Flugplan sofort auf das Vor-Corona-Niveau hochgejazzt und damit falsche Hoffnungen geweckt. Wohl wissend, dass das schiefgehen wird.
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