Kommentar zu Ford und VWDie Kooperation ist Zeichen für ein sinnvolles Umdenken
- Volkswagen ist bei der Ford-Tochter Argo AI eingestiegen, zudem wollen beide Seiten bei Elektroautos zusammenarbeiten.
- Noch vor wenigen Jahren wäre eine solche Kooperation undenkbar gewesen.
- Sie ist aber ein Zeichen für ein sinnvolles Umdenken, kommentiert Wirtschafts-Redakteurin Corinna Schulz.
Köln – Noch vor wenigen Jahren wäre eine Kooperation, wie VW und Ford sie nun unterzeichnet haben, völlig undenkbar gewesen. Die Autobauer lieferten sich über Jahrzehnte einen harten Wettbewerb um Kunden und Marktanteile. Die Zeiten haben sich geändert.
Heute sitzt die Konkurrenz im kalifornischen Silicon Valley. Die Google-Tochter Waymo und der Fahrdienstleister Uber sind etwa bei der Entwicklung selbstfahrender Autos den traditionellen Autobauern schon heute um Längen voraus. Das hat zu einem Umdenken in den Chefetagen geführt, man schließt sich zusammen, um die enormen Kosten für Zukunftstechnologien gemeinsam zu stemmen.
Ein E-Auto von Ford, basierend auf dem VW-Baukasten
Das gilt nicht nur für Ford und VW. Daimler arbeitet mit Bosch und BMW zusammen, BMW wiederum mit dem Chiphersteller Intel sowie mit Fiat Chrysler. Das ergibt Sinn, ebenso wie die Tatsache, dass Ford ein E-Auto basierend auf dem VW-Baukasten entwickelt und nicht selber investiert. Ist es doch längst nicht ausgemacht, dass dies der Antrieb der Zukunft ist. Warum also Kosten in eine Übergangstechnologie versenken?
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So erfreulich es dennoch wäre, wenn Köln den Zuschlag für den Bau des ersten E-Fords bekäme, so muss man auch bedenken, dass es sehr viel weniger Mitarbeiter braucht, um auf VW-Basis einen Pkw zusammenzusetzen. Für die Standortsicherung wäre es gut, wenn Köln auch bei der Erforschung weitergehender Antriebsarten, wie etwa Wasserstoff, eine Rolle spielen würde.