Kommentar zu FordDer US-Konzern gibt den Kölner Beschäftigten eine Perspektive
Es ist mit Blick auf die wirtschaftlichen Verwerfungen der Corona-Pandemie und die großen Umwälzungen in der gesamten Automobilindustrie ein starkes Signal, dass Ford sein erstes vollelektrisches europäisches Massenmodell in Köln bauen wird. Dass der US-Konzern trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten eine Milliarde Dollar investiert, ist ein klares Bekenntnis.
Und dass die derzeit wichtigste neue Antriebstechnologie am Rhein angesiedelt wird, stärkt nicht nur Köln als Wirtschaftsstandort, sondern ist ein weiterer Baustein für die Region, mit den Forschungsstandorten in Münster und Aachen in Fragen der Elektromobilität bundesweit Vorreiter zu sein. Ganz entscheidend ist das Votum aber vor allem für die Ford-Mitarbeiter, die schwierige Zeiten hinter sich haben.
Kölner Belegschaft hat eine bange Zeit hinter sich
Im Rahmen eines tiefgreifenden Sparprogramms wurden 5000 Jobs gestrichen. Lange hatte die Kölner Belegschaft zudem bangen müssen, weil es bislang keine Pläne für eine Nachfolgeproduktion des Fiesta gibt. Denn die Zukunft des Kölner Erfolgsmodells ist mehr als ungewiss. Als reiner Verbrenner hat er ohnehin keine große Zukunft mehr. Und zu klein ist auch die Gewinnmarge.
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Dementsprechend erleichtert sind die Kölner Mitarbeiter nun über die Perspektive E-Auto. Aber alle Freude kann nicht über die Schattenseiten hinwegtäuschen. Denn für den Bau eines Autos mit Elektroantrieb werden deutlich weniger Mitarbeiter gebraucht als in der Produktion eines klassischen Verbrennermodells.
Zumal Ford den gesamten Bausatz vom VW-Konzern übernimmt. Liefe ab 2024 noch der Fiesta aus, wäre mit weiteren drastischen Personaleinschnitten zu rechnen.
Nun wird aber auch bereits über ein zweites Elektroauto auf VW-Basis verhandelt. Würde dies ebenfalls am Rhein gebaut, wäre Werk und Belegschaft gut ausgelastet. Die Zeichen dafür, so hört man, stehen nicht schlecht.