Der demografische Wandel verstärkt den Fachkräftemangel für die Unternehmen in NRW zusätzlich.
Mehr Stellen als BewerbungenImmer weniger junge Menschen in NRW wollen eine Ausbildung machen
Trotz der schwachen Konjunktur bleibt der Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen stabil. So stieg die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Sie liege aber noch immer unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019, wie Roland Schüßler, Chef der Regionaldirektion der Agentur für Arbeit in NRW am Donnerstag mitteilte.
Weniger als 100.000 Bewerbungen
Stark eingebrochen ist dagegen die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber. Lag sie im August 2019 noch bei 124.519, betrug sie 2023 nur noch 99.852. Die Betriebe stellt das vor echte Herausforderungen. Denn auf 100 Ausbildungsstellen kommen rechnerisch nur noch 94 Bewerbungen. 2019 waren es noch 107 Bewerber gewesen. „Die Betriebe bewerben sich heute bei den zukünftigen Auszubildenden“, sagte Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags. „Wir haben jetzt einen echten Bewerbermarkt.“
Dabei ist die Ausbildung geeigneter Fachkräfte angesichts des demographischen Wandels für die Unternehmen derzeit wichtiger denn je. „Die Demografie drückt von zwei Seiten auf die Fachkräftesicherung der Zukunft: die Zahl der jungen Menschen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, wird kleiner, die Baby-Boomer gehen in den Ruhestand“, so Schüßler. Nach Angaben der Arbeitsagentur suchen derzeit noch knapp 27.000 Bewerber in NRW einen Ausbildungsplatz. Gleichzeitig sind 33.000 Ausbildungsstellen weiterhin unbesetzt. (elb)