Der Handelskonzern Hudson’s Bay Company, der Galeria-Miteigentümer Richard Baker gehört, hat in Kanada Gläubigerschutz beantragt. Das alarmierte auch Galeria-Mitarbeiter.
MitarbeiterschreibenSchieflage von Hudson’s Bay hat wohl keine Auswirkungen auf Galeria

Der Schriftzug „Kaufhof“ am Warenhaus an der Hohe Straße: Der Konzern firmiert nach der jüngsten Insolvenz inzwischen unter dem Namen „Galeria“. Langfristig sollen alle Kaufhäuser nur noch diesen Schriftzug führen.
Copyright: Alexander Schwaiger
Die Beschäftigten von Galeria sind Kummer gewöhnt – und doch macht sich mitunter Nervosität breit, wenn es Ungereimtheiten gibt. Der Warenhauskonzern hat in den vergangenen Jahren diverse Insolvenzen, Eigentümer- und Namenswechsel durchlebt. Es verwundert also nicht, dass die Nachrichten Anfang der Woche für Unruhe in der Belegschaft gesorgt haben: Der kanadische Handelskonzern Hudson’s Bay Company, kurz HBC, hat beim Obersten Gerichtshof von Ontario Gläubigerschutz beantragt.
Das machen Unternehmen dann, wenn sie fürchten, ihre offenen Forderungen nicht mehr begleichen zu können und schützen sich so vor Gläubigern. HBC gehört Richard Baker – der wiederum vergangenen Sommer Galeria gekauft hat. Nun stellt sich also die Frage: Wenn es Bakers Firma nicht gut geht, was passiert dann hier in Deutschland?
Schreiben der Geschäftsleitung soll Mitarbeiter beruhigen
Auch die Mitarbeiter müssen sich wohl genau diese Frage gestellt haben. Die Geschäftsleitung sah sich nämlich in der Pflicht, beruhigende Worte an die Beschäftigten zu richten. In einem internen Schreiben, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, heißt es sinngemäß: Zwischen HBC und Galeria gebe es keine direkten gesellschaftsrechtlichen Verbindungen. Galeria sei eigenständig durchfinanziert und stehe somit auf einem stabilen, unabhängigen Fundament.
Im Sommer 2024 hatte ein Konsortium aus dem US-Investor NRDC Equity Partners und der Vermögensgesellschaft BB Kapital den insolventen Warenhauskonzern übernommen. NRDC gehört dem Unternehmer Richard Baker. Der Unternehmer hält die Mehrheit an den Ketten Hudson’s Bay Company (HBC) und Saks Fifth Avenue, die in den USA und Kanada zahlreiche Warenhäuser betreiben. BB Kapital ist das Family-Office von Unternehmer Bernd Beetz.
Sowohl NRDC Equity Partners als auch BB Kapital und deren jeweilige Gesellschafter würden sich auch mit langfristigen Investitionen in anderen Unternehmen unabhängig von Galeria engagieren, heißt es in dem Schreiben. Galeria werde von seinen Gesellschaftern „ohne Abhängigkeiten zu anderen Investments“ gehalten.
Umzug der Zentrale nach Düsseldorf
Ab Mai verlegt Galeria seine Firmenzentrale in Essen sukzessive nach Düsseldorf. An der Völklinger Straße hat das Unternehmen Flächen angemietet. Geschäftsführer Olivier Van den Bossche sagte in einer Mitteilung: „Das Service-Center ist so gelegen, dass wir als Handelsunternehmen nah an das angebunden sind, was uns ausmacht – die Filialen in bester Innenstadtlage. So können wir noch besser umsetzen, was für unsere Filialen und die Innenstadt am besten ist. Düsseldorf bietet hier mit zwei Filialen eine Art ‚Blaupause‘ für das gesamte Unternehmen.“
Anfang des Jahres hatte Bernd Beetz in einem Interview gesagt, Galeria sei profitabel ins neue Geschäftsjahr gestartet. Das sei zuletzt vor mehr als zehn Jahren der Fall gewesen. Für das aktuelle Geschäftsjahr peile er einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro an, zuletzt waren es rund zwei Milliarden Euro. Berichten zufolge dürfte es aber schwer werden, dieses Ziel zu erreichen.