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Insolvente Bäckerei-Kette Oebel400 Mitarbeitern gekündigt, 70 Filialen geschlossen

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Oebel HEINEKAMP

Geschlossene Filiale der Bäckerei Oebel auf der Kölner Severinstraße

Köln – Rund 80 von ehemals mehr als 150 Filialen der insolventen Aachener Bäckereikette Oebel werden von anderen Betreibern übernommen. So seien die Jobs von rund 340 Mitarbeitern in komplizierten Verhandlungen gesichert worden, sagte Oebel-Insolvenzverwalter Dirk Wegener dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. In etwa 70 Filialen ist hingegen Schluss, 400 Oebel-Mitarbeiter ereilt die Kündigung, weil in den vergangenen Wochen für ihre Bäckereien kein neuer Eigentümer gefunden werden konnte. Rund 200 der ehemals 940 Angestellten hätten eigenständig gekündigt, sagte Wegener.

Der Insolvenzverwalter teilte am Donnerstag mit, er habe „um jede Filiale gekämpft und auch in den letzten Tagen nicht nachgelassen, weitere Gespräche mit Interessenten zu führen. Es stimmt mich zuversichtlich, dass viele Mitarbeiter aus Standorten, die leider geschlossen wurden, bereits neue Stellen im Einzelhandel oder in Wettbewerbsbäckereien gefunden haben.“

Welche neuen Betreiber übernehmen

Im Großraum Köln werden viele der weitergeführten Bäckereien von der Bäckerei Schneider übernommen. Im Düsseldorfer Raum werden die meisten Filialen von der Bäckerei Brinker auch künftig betrieben – allerdings unter dem Namen Oebel, der daher nicht ganz vom Markt verschwindet. Weitere Backshops wurden unter anderem auch von Kleins Backstube, Merzenich, Hardt, Oehme und Horsthemke übernommen.

Im Juli hatte die traditionsreiche Bäckereikette Oebel Insolvenz angemeldet. Der ebenfalls insolvente Zulieferer, die Großbäckerei Kronenbrot, hatte damals nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ die Belieferung der Oebel-Filialen eingestellt, weil Rechnungen unbezahlt geblieben waren. Die Außenstände sollen dermaßen hoch gewesen sein, dass der Kronenbrot-Insolvenzverwalter sich zu diesem Schritt gezwungen gesehen habe. Daraufhin blieben zahlreiche Bäckereien geschlossen. Wenig später wurde die Belieferung mit Backwaren durch andere Unternehmen wieder sichergestellt.

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„Auslöser der Insolvenz sind neben Logistik-Problemen infolge der Insolvenz des Lieferanten Kronenbrot unter anderem auch unerwartet massive witterungsbedingte Umsatzeinbrüche im Monat Juni 2019“, teilte Insolvenzverwalter Wegner damals mit. Vergangene Woche kennzeichnete er auch den „Wandel des Konsumentenverhaltens zu mehr Qualitätsprodukten“ als Ursache.