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Mehr Besucher in Köln2024 war für den Tourismus in NRW ein gutes Jahr

Lesezeit 3 Minuten
Menschen besuchen den Weihnachtsmarkt am Dom in Köln.

An Reisen und Erlebnissen sparen die Menschen am wenigsten. Davon profitiert der Tourismus in NRW.

Trotz Kostendrucks sind die Betriebe in NRW laut einer Umfrage mehrheitlich zufrieden mit dem Jahr. Auch nach Köln kamen mehr Besucher.

Auch wenn es wirtschaftlich in vielen Branchen derzeit nicht gut aussieht – im Tourismus läuft es weiter rund. Zwar sparen die Menschen bundesweit an vielen Dingen, nicht aber an Reisen und Urlaub. Und so blicken die touristischen Betriebe in Nordrhein-Westfalen mehrheitlich positiv zurück auf das Jahr 2024.

Laut einer gemeinsamen Online-Umfrage von Tourismus NRW und dem Branchenverband Dehoga NRW ist die Mehrheit der befragten Betreiber von Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätzen, Freizeiteinrichtungen sowie Anbieter sonstiger touristischer Dienstleistungen mit dem Jahr zufrieden. Gut 43 Prozent der 343 antwortenden Betriebe aus NRW gaben an, zufrieden zu sein, weitere rund 20 Prozent zeigten sich sogar sehr zufrieden. 15 Prozent waren unzufrieden oder sehr unzufrieden.

Gestiegene Kosten drücken Gewinne

Was die Nachfrage angeht, ist das Bild ausgeglichen. Je rund ein Drittel verzeichnete eine steigende, eine gleichbleibende sowie eine sinkende Nachfrage.

Bei den Gewinnen zeigt sich ein gemischteres Bild. Knapp 30 Prozent der Antwortenden bezeichneten ihre Gewinne als stabil, rund 23 Prozent vermeldeten sogar ein leichtes oder starkes Plus im Vergleich zu 2023. 47 Prozent gaben jedoch an, ihre Gewinne seien leicht (38 Prozent) oder stark gesunken (neun Prozent). Als Hauptgründe dafür wurden gestiegene Kosten vor allem beim Personal, aber auch für Energie und Warenbeschaffung genannt.

Es gibt noch mehr Potenzial

„Wir sehen Licht und Schatten. Einer zufriedenstellenden Nachfrage in diesem Bereich des Tourismus stehen leider häufig trotzdem schwindende Gewinne gegenüber, weil der Kostendruck weiterhin enorm ist und eine überbordende Bürokratie finanzielle und personelle Ressourcen ‚frisst‘“, sagte der Präsident des Dehoga NRW, Patrick Rothkopf.

In der Gastronomie sei die Lage im Vergleich zur Beherbergung noch einmal deutlich angespannter. Wenn sich die Rahmenbedingungen für den Tourismus insgesamt durch Bürokratieabbau, flexiblere Arbeitszeitregelungen und eine fairere und gerechte Besteuerung verbessern, ließe sich noch mehr des touristischen Potenzials in NRW heben, so Rothkopf.

Regional aufschlüsseln, wohin in NRW besonders viel gereist wird, lässt sich die Erhebung nicht, sagte ein Sprecher des Dehoga. Es liege aber nahe, dass auf eine Stadt wie Köln ein hoher Anteil entfalle.

Das zeigen auch die Zahlen von Köln-Tourismus von Januar bis Oktober. War das erste Halbjahr bereits sehr erfolgreich mit einem Plus bei Ankünften und Übernachtungen von sechs Prozent, so setzte sich der Trend fort. Bis Oktober konnte ein Plus von 6,9 Prozent verzeichnet werden. Die meisten Besucher kamen aus Deutschland und den Niederlanden, gefolgt von USA, Großbritannien, Frankreich und China.

Ausblick vorsichtig optimistisch

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Tourismusbranche in Nordrhein-Westfalen gut aufgestellt ist, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Besonders erfreulich ist, dass sich viele Betriebe nicht nur gut entwickeln, sondern auch gezielt in Nachhaltigkeit investieren und KI zu Ihrem Vorteil nutzen“, erklärt Burkhard Schmidt-Schönefeldt, Vorstandsvorsitzender des Tourismus NRW.

Auf das neue Jahr blicken die Betriebe so auch vorsichtig optimistisch. Knapp die Hälfte der antwortenden Unternehmen erwartet demnach keine Veränderungen bei der insgesamt starken Nachfrage. Gut 18 Prozent gehen sogar von einem Wachstum aus, ebenfalls knapp 18 Prozent erwarten eher ein schlechteres Geschäft.