Der Konzern kündigte am Donnerstag an, sein Ukraine-Geschäft ausbauen zu wollen.
Rüstungsindustrie in DüsseldorfRheinmetall-Chef: 2023 könnte „das beste Jahr der Firmengeschichte werden“
Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall präsentierte am Dienstag auf der Hauptversammlung einen optimistischen Vorstand: Das Geschäftsjahr 2022 habe sich für das Unternehmen „höchst positiv“ entwickelt, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Der Konzern schaffte erst kürzlich den Sprung in den Dax. „Sie können davon ausgehen, dass das Jahr 2023 das beste Jahr der Firmengeschichte ist im Bereich der Auftragseingänge“, so Papperger zu den Aktionären.
Vor allem das Geschäft mit und in der Ukraine will der Konzern weiter hochfahren. „Die Lager sind leer“, sagt Papperger. Auch im Falle eines schnellen Endes des Krieges müsse die Ukraine ihre Arsenale neu aufbauen. „Deshalb glaube ich, dass in den nächsten zehn Jahren die Nachfrage sehr hoch sein wird.“
Rheinmetall will Panzerfabrik in der Ukraine bauen
Derzeit versuche Rheinmetall, mit ukrainischen Unternehmen Kooperationen und Joint Ventures abzuschließen. „Damit befähigen wir mittel- und langfristig die Ukraine, sich selbst verteidigen zu können.“ Künftig will der Konzern Flugabwehr, Munition, Fahrzeugsysteme und Panzer direkt in der Ukraine herstellen. Papperger bekräftigte erneut sein Vorhaben, eine Fabrik für den Kampfpanzer Panther direkt in der Ukraine zu bauen. Die bisherigen Gespräche mit der ukrainischen Regierung seien vielversprechend, so der Manager. „Bald könnte der Panther in einem Werk in der Ukraine vom Band rollen.“
Bei der Online-Versammlung meldeten sich auch Kritiker des Unternehmens zu Wort und bemängelten, Rheinmetall rüste auch Krisen- und Konfliktregionen auf. Sie verwiesen mehrfach auf eine Strafanzeige gegen Rheinmetall wegen der möglichen Beihilfe an Kriegsverbrechen im Jemen, die derzeit beim Generalbundesanwalt geprüft wird. „Bei all den schönen Reden, die wir heute gehört haben: Auch das scheint das Verständnis von Frieden und Sicherheit der Rheinmetall AG zu sein.“