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Russische TransportmaschineAntonov bringt wieder Corona-Tests nach Köln

Lesezeit 2 Minuten
Antonov Hell

Die Antonov wird entladen.

Köln/Bonn – Am frühen Freitagmorgen ist wieder eine Transportmaschine vom Typ Antonov An-124 in Köln/Bonn gelandet. Es war einer von vier Flügen im Dezember und Januar zum Airport in der Wahner Heide. Am ersten Weihnachtsfeiertag und am 28. Januar war die Maschine bereits zu Gast am rheinischen Airport.

Riesen-Maschine kommt aus China

Die Maschine kommt aus dem chinesischen Zhengzhou und hatte mehr als 2,8 Millionen Covid-19-Testkits an Bord. Die 85 Tonnen an Corona-Schnelltests wurden auf 540 Europaletten direkt auf dem Flughafenvorfeld in elf bereitstehende LKWs verladen.

Die Antonov An-124 wurde ursprünglich Ende der 1970er Jahre als großes Transportflugzeug für die damaligen sowjetischen Streitkräfte konzipiert. Ziel der Entwicklung war ein Flugzeug mit einer hohen Nutzlast. Das Flugzeug wird mittlerweile vorrangig für Charterfrachtflüge verwendet. Die Antonov kann auch auf unvorbereiteten Pisten und hart gefrorenem Schnee starten und landen.

Ein weiterer besonderer Vorteil der Antonov An-124 ist die sehr einfache Be- und Entladung. Dies ist möglich, da sich der Bug hydraulisch öffnen und durch Einziehen des Bugfahrwerks absenken lässt, wodurch das Flugzeug über eine flache Rampe direkt vom Boden aus beladen werden kann.

Russischer Spitzname bedeutet Löwe

Die Antonow 124 mit dem Spitznamen „Руслан“ (Ruslan ist ein männlicher, russischer Vorname türkisch-tatarischen Ursprungs und bedeutet „Löwe“) hob am 24. Dezember 1982 zum Erstflug ab. Mit einer maximalen Startmasse von über 400 Tonnen war sie schlagartig das größte Flugzeug der Welt und löste damit ihr westliches Gegenstück – die US-amerikanische Lockheed C-5 Galaxy – ab.

Ihrem westlichen Pendant galt sie mit kürzerem Rumpf, geringerer Leermasse, dafür aber einer höheren Nutzlast, als überlegen. Als sie dann ein Jahr später, im Mai 1985, auf dem Pariser Aérosalon zum ersten Mal im Westen präsentiert wurde, wurde sie von Ost und West stark beachtet. Bei der Nato erhielt sie den internen Codenamen „Condor“.

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Wenige Jahre nach dem Jungfernflug zerfiel die Sowjetunion und damit verbunden sank auch der Bedarf bei den Streitkräften. Knapp mehr als zwei Dutzend (von insgesamt 55 gebauten Stück) wurden an zivile Betreiber verkauft. Die Maschinen wurden für weltweite (Spezial-)Frachttransporte im Charterverkehr eingesetzt. Die heute letzten zivilen und öffentlich bekannten Betreiber sind Volga-Dnepr Airlines aus Russland mit zwölf, die ukrainischen Antonov Airlines mit sieben Exemplaren sowie Maximus Air Cargo mit einer einzigen Maschine.