Die Regulierung der Landwirte durch Brüssel und Berlin muss begrenzt werden
Schlechte Ernte 2024Bauern sind mehrfach Opfer
Dass die Bauern über ihre wirtschaftliche Lage klagen, ist keine Nachricht. Kaum ein Berufsstand versteht es besser, seine ökonomischen Probleme so lautstark in die Öffentlichkeit zu tragen wie die Landwirtschaft.
Diesmal aber, im Sommer 2024, sind Deutschlands Bauern tatsächlich gleich von mehreren Krisen unserer Gegenwart hart getroffen. Da ist zum einen der Klimawandel. Nach vielen Jahren mit Dürren im Sommer sind es in diesem Jahr die Niederschläge, die den Landwirten die Ernte buchstäblich verregnen und verhageln. Kaum eine Periode war so nass wie die ersten sechs Monate des Jahres 2024.
Weltmarktpreise trotz Missernte vergleichsweise niedrig
Die Folgen spüren die Bauern im Geldbeutel. Geringere Mengen an Weizen, Kartoffeln, Obst und Gemüse bedeuten weniger Ertrag.
Das ist nicht so trivial, wie es auf Anhieb klingen mag. Jahre mit schlechten Ernten führen zu einem geringeren Angebot. Trifft das auf eine konstante Nachfrage, steigt der Preis – so beschreibt es die ökonomische Lehre. Die Nachfrage ist in Deutschland im Sommer 2024 auch konstant hoch. Und damit wären wir bei der zweiten globalen Krise, die die Landwirte trifft. Die Ukraine kann wegen des Angriffskrieges des Nachbarn Russland seine riesigen Getreidemengen nicht über den Seeweg – das Schwarze Meer – in die Welt ausführen. Entsprechend fluten die ukrainischen Weizenmengen den europäischen Binnenmarkt, lassen die Preise purzeln und die Gewinne der Bauern noch weiter abschmelzen.
Drittes Problem: Im Kampf gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge werden die Auflagen immer größer. Wer keine Pestizide mehr einsetzen darf, muss öfter mit dem Traktor über den Acker fahren und verbraucht mehr Diesel. Das kostet viel Geld und emittiert obendrein CO2. Was den Bauern helfen würde: weniger Regulierung aus Berlin und Brüssel.