Erdtöne, organische und weiche Formen - Der Wunsch, sich die Natur ins Haus zu holen, beeinflusst die Möbel im Jahr 2024.
Sehnsucht nach NaturEinrichtungstrends auf der Kölner Möbelmesse
Natürlichkeit bei Formen, Farben und Materialien, Nachhaltigkeit sowie Langlebigkeit gehören zu den wichtigsten Trends auf der Kölner Möbelmesse IMM, die am Sonntag eröffnet hat. „Viel Wert wird auch auf Qualität gelegt, die sich durch schonenden Umgang mit der Natur und die Verwendung von hochwertigen Materialien ausdrückt“, sagt Jan Kurth, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Das Thema Nachhaltigkeit habe sich fest etabliert.
Erstmals seit der Corona-bedingte Pause findet das große Kölner Einrichtungsevent in seiner 75. Ausgabe wieder zum traditionellen Termin im Januar statt. Bis Donnerstag zeigen rund 750 Unternehmen auf dem Deutzer Messegelände ihre Neuheiten. Im Gegensatz zu früher ist sie nicht mehr für das Publikum geöffnet. Zugelassen sind nur noch Fachbesucher. Interessierte können lediglich auf Einladung von Möbelhändlern oder -herstellern, die Tickets zur Verfügung stellen können, in die Hallen. Die wichtigsten Trends im Überblick:
Die Farben werden gedeckter
Dunkle Töne liegen in der Küche schon länger im Trend. Auch im Ess- und Wohnbereich werden sie nun offenbar immer beliebter. Lackoberflächen in Schwarz oder Anthrazit werden mit massiver Eiche, immer noch der Klassiker bei den Hölzern, oder Nussbaum kombiniert. Zum Einsatz kommen neuerdings auch vermehrt Kastanie oder Birke. Auch braun und Rost-Töne liegen im Trend.
Auch Tische werden gepolstert
Weich, gemütlich aber auch stylisch sollen Möbel in diesem Jahr sein. Selbst Tische werden mittlerweile gepolstert. Der Premiumhersteller Cor nutzt seine Polsterkompetenz bei zwei Tisch-Neuheiten: der Beistelltisch und der Esstisch Ipa sind leicht gepolsterten und mit Stoff oder Leder bezogenen Sockeln sowie Wangen versehen. Durch die Polsterung und den Bezug der Tischsockel lassen sich die Tische stofflich besser mit den Sofas in Verbindung bringen. „Vorteil beim gepolsterten Esstisch – man stößt sich die Füße oder Beine nicht am harten Tischbein“, Leo Lübke, geschäftsführender Inhaber von Cor.
Sofas in organischen Formen und komplett modular
Der deutsche Hersteller Rolf Benz aus dem Schwarzwald zeigt auf seinem Stand, wie wandelbar Sofas sind, die sich aus Modulen zusammensetzen. „Wir fertigen seit 1964 alles komplett eigenständig, vom Holzgestell bis zur letzten Naht und sind stolz auf unsere Handwerkskunst“, sagt Vorstandschef Jürgen Mauß. Zum 60-jährigen Bestehen stellt Rolf Benz außerdem unter dem Motto „live, repair, recycle“ ein neues Sofa vor, das sich gut reparieren lässt und komplett kreislauffähig ist, weil sich die Materialien vollständig trennen lassen.
Skandinavischen Look in Wohnzimmer und Küche
Beim österreichischen Massivholzmöbelanbieter Team 7 steht in diesem Jahr weißgeölte Erle im Mittelpunkt. Damit will das Unternehmen nach eigener Aussage mehr Frische und Leichtigkeit ins Wohnen bringen. Es dominieren insgesamt helle Töne. Die Küchen sind minimalistisch und grifflos.
Mehr Gemütlichkeit im Schlafzimmer
Nicht nur die Küche ist mittlerweile meist als Wohnküche zu sehen. Auch im Schlafzimmer, Raum der Ruhe und Erholung, wird immer wohnlicher. Beim deutschen Bettenhersteller Schramm sorgt das üppige, überstehende Kopfteil das Polsterbett Grand Cru Nuvola in ein echtes Nest. Mittlerweile bietet der Bettenspezialist auch einen Bezugsstoff, der vollständig aus Recyclingmaterialien besteht.
Ankleidezimmer hoch im Kurs
Der Traum eines begehbaren Kleiderschrankes erfüllt sich in Zeiten von Mietpreishöhenflügen und Wohnraumknappheit sicher nicht für eine breite Mehrheit. Wer aber doch den Luxus zusätzlichen Raums hat, der findet auf der Messe bei Traditionshersteller Interlübke viele neue Möglicheiten. Zu sehen gibt der eine große Materialvielfalt, Lack in Kombination mit Echtholzfurnieren und Glas. Darüber hinaus sorgen Lichtsysteme für gemütliches Ambiente, um sich und die Kleidung gut in Szene zu setzen.