Statistik der ArbeitsagenturSo viele Ausbildungsplätze sind in Köln noch frei

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Ausbildungscampus der Handwerkskammer in Köln. Die Auszubildenden Viviane Falke und Lutz Schumacher in der Holzwerkstatt.

Ausbildungscampus der Handwerkskammer in Köln: die Auszubildenden Viviane Falke und Lutz Schumacher in der Holzwerkstatt.

In Köln interessieren sich wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung. Ihre Chancen stehen gut: Es gibt mehr freie Plätze als Bewerber.

Wer einen Ausbildungsplatz sucht, hat in Köln vergleichsweise gute Chancen. Auf hundert betriebliche Ausbildungsstellen kommen hier 96 Bewerber - damit liegt die Stadt leicht über dem landesweiten Durchschnitt von 94 Bewerbern. Das zeigt die Mai-Statistik zum Ausbildungsmarkt in NRW der Bundesagentur für Arbeit.

In Brühl und Bergisch Gladbach deutlich mehr Konkurrenz

In Bergisch Gladbach ist die Situation deutlich angespannter. Auf hundert freie Stellen kommen hier 107 Bewerber. Noch schwerer haben es junge Menschen in Brühl: Hier kämpfen 112 Bewerber um hundert Plätze. In Bonn sind es 96, in Düsseldorf sogar nur 88. Landesweiter Spitzenreiter ist übrigens Gelsenkirchen mit 163 Bewerbern. 

Aus Arbeitgebersicht sind hohe Bewerberzahlen indes eine gute Nachricht. „Ausbildung ist der sicherste Weg für Unternehmen und Betriebe, Fachkräfteengpässe zu überwinden und zuverlässige qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Zukunft zu finden“, sagt Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit.

Besonders viele freie Stellen im Verkauf

Besonders viele Ausbildungsplätze sind im Verkauf unbesetzt: mehr als 10.300 freie Stellen zählt die Arbeitsagentur, und das, obwohl das Ausbildungsjahr schon seit Oktober läuft. Auch Arztpraxen haben noch Lücken (3189 freie Stellen), ebenso Büro- und Sekretariatsberufe (2179), die Energiewirtschaft (1716) und der Maschinenbau (1527). Über alle Berufe und Regionen hinweg sind mehr als 51.600 betriebliche Ausbildungsstellen unbesetzt. 

Gleichzeitig wächst das Interesse junger Menschen an einer Berufsausbildung, sagt die Arbeitsagentur. Seit Oktober hätten sich insgesamt knapp 89.000 Bewerberinnen und Bewerber bei den Arbeitsagenturen gemeldet, davon waren Ende Mai noch 49.000 auf der Suche nach dem passenden Einstieg ins Berufsleben. Rechnerisch kamen damit Ende Mai landesweit auf hundert angebotene betriebliche Ausbildungsstellen 94 Bewerber. Im vergangenen Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt 88.

Ein Fünftel mehr Bewerber in Köln

Im Rheinland gab es Ende Mai knapp fünf Prozent mehr Bewerber im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt die Region deutlich vor anderen Landesteilen: Im Ruhrgebiet wuchsen die Bewerberzahlen um 1,8 Prozent, in Ostwestfalen-Lippe um 2,2 Prozent und im Münsterland um 3,5 Prozent. Das Bergische Land und Südwestfalen verzeichneten Rückgänge von rund einem Prozent.

In Köln stieg die Zahl der Bewerber sogar um satte 20 Prozent: von 4072 im Mai 2023 auf 4866 im Mai 2024. Kölner Unternehmen bieten im Vergleich zum Vorjahr nahezu genauso viele Ausbildungsplätze an (plus 0,5 Prozent), aktuell ist mehr als die Hälfte davon unbesetzt.

Knapp zwei Drittel der Bewerber sind männlich und jünger als 20 Jahre. Das aktuelle Vermittlungsjahr ist im Oktober 2023 gestartet und endet im September. Die Bilanz am Ausbildungsmarkt wird im Oktober gezogen.

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