Am Donnerstag und Freitag stehen die Züge erneut still. Die GDL hält sich weitere Streiks auch ohne Ankündigung offen.
TarifstreitGDL kündigt neue Streiks bei Deutscher Bahn an
Die Gewerkschaft der Deutschen Lokführer (GDL) hat am Montag (4. März) neue Streiks bei der Deutschen Bahn angekündigt: Beschäftigte der Bahn werden aufgerufen, von Donnerstag (7. März) ab 2 Uhr bis einschließlich Freitag (8. März) um 13 Uhr zu streiken, teilte die GDL am Montagvormittag mit. Der Güterverkehr soll bereits am Mittwochabend ab 18 Uhr bestreikt werden. Für Reisende bedeutet der Streik weitere Zugausfälle.
Die Gewerkschaft hält sich außerdem offen, den Bahnverkehr auch ohne Ankündigung lahm zu legen, sollte es nicht zu einer Einigung mit der Deutschen Bahn kommen: „Die GDL weist aber schon jetzt darauf hin, dass sie bei künftigen Streiks eine rechtzeitige Information der Reisenden nicht mehr gewährleisten kann“, teilte die Gewerkschaft mit.
Am vergangenen Donnerstag war bekannt geworden, dass die Gespräche zwischen Bahn und GDL in dem seit Monaten andauernden Tarifstreit geplatzt sind. Daraus ergebe sich, „dass weitere Arbeitskampfmaßnahmen folgen werden“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag bei der einer Pressekonferenz der Gewerkschaft in Berlin.
GDL macht Deutsche Bahn für Verhandlungsabbruch und neue Streiks verantwortlich
Die GDL macht die Deutsche Bahn für die neuen Streiks verantwortlich, das Verkehrsunternehmen habe die neuen Streiks und den Verhandlungsabbruch „provoziert“. Zuvor hatte die Bahn der Gewerkschaft die Schuld zugeschoben, das Unternehmen nannte die Verhandlungsführung der Lokführer „dogmatisch“.
Deutsche Bahn und GDL wollten eigentlich noch bis Sonntag (3. März) am Verhandlungstisch sitzen, doch am vergangenen Donnerstag teilte die Bahn mit, dass die Gewerkschaft die Gespräche hat platzen lassen, die GDL reagierte darauf zunächst nicht. In der neuen Streik-Ankündigung nimmt die Gewerkschaft Stellung: „Die vermeintlich ‚enormen Zugeständnisse‘ des Arbeitgebers sind wieder einmal mehr Schein als Sein und bedeuten bei näherer Betrachtung oftmals sogar eine Verschlechterung des Status quo. Da es der DB am Willen fehlte, die Verhandlungen mit guten Kompromissen zum Erfolg zu führen, hat die GDL die Verhandlungen vorzeitig beendet, das abermalige Scheitern erklärt und wird nun zu weiteren Streiks aufrufen“, teilt die GDL mit.
Tarifstreit: GDL und Deutsche Bahn ringen um 35-Stunden-Woche
Den Kernpunkt der GDL-Forderungen habe „die Deutsche Bahn bis heute nicht verstanden“, heißt es weiter. Die Lokführer fordern eine 35-Stunden-Woche bei gleichem Lohn – deswegen soll der neue Streik ab Donnerstagmorgen 35 Stunden dauern.
Während der Tarifstreit mit der Deutschen Bahn seit Monaten andauert, hat die GDL nach eigenen Angaben mit 28 kleineren Verkehrsunternehmen Einigungen erzielen können. Einen Streik bei Transdev hatte die Gewerkschaft nach der Einigung frühzeitig beendet.
Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten hatte die GDL mehrfach den Bahnverkehr des größten deutschen Verkehrsunternehmens bestreikt. Auch in Köln und der Region fielen vielfach Züge aus, Reisende und Pendler waren gezwungen, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Wann die Deutsche Bahn und die Lokführer-Gewerkschaft an den Verhandlungstisch zurückkehren werden, ist noch unklar. (mab)