Süßigkeiten-TrendsWieso es bald Kölsch- und Altbier-Bonbons zu kaufen gibt

Bonbons mit Kölsch-, Altbier- und Curryketschup-Geschmack
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- Schokolade aus Ameisen, Snacks aus Linsen und Wasserlilien-Samen – Süßwarenhersteller lassen sich einiges einfallen, um ihre Kunden bei Laune zu halten.
- Bei einem Bonbon-Hersteller stehen nun auch Kölsch- und Altbier-Bonbons auf der Liste – neben Curryketschup und Schwarzwälder Kirschtorte.
- Ein Überblick über schräge und spanennde Produkte der Branche.
Köln – Süßigkeiten sind Lebensmittel, die immer wieder im Einkaufskorb landen, obwohl sie auf keiner Einkaufsliste standen. Ein typischer Impulskauf. Und die Hersteller lassen sich einiges einfallen, damit der sich besser mit dem Gewissen vereinbaren lässt: Sie bieten biologische, faire, vegane Produkte an. Solche auf Linsenbasis und andere, die so bunt und speziell sind, dass ihnen Aufmerksamkeit gewiss ist. Am Sonntag startet in Köln die 50. Ausgabe der weltgrößten Süßwarenmesse ISM – ein Überblick über Neuheiten der Branche.
Schräge Geschmäcker

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Wenn es um die beliebtesten Bonbon-Geschmäcker geht, stehen Sauerkraut, Kölsch oder Curryketchup wohl nicht weit oben auf der Liste. Der deutsche Bonbonhersteller Eduard Edel stellt nun aber genau diese her. Die Bonbons sollen Souvenircharakter haben. Auch Coppenrath Feingebäck setzt auf ungewöhnlichen Geschmack und präsentiert einen Kakao-Doppelkeks, der optisch an den amerikanischen Oreo-Keks erinnert – dessen helle Füllung aber nach Lakritz schmeckt. Die Pizza-Schokolade ist – enttäuschender- oder erleichternderweise – nur wie Pizza geformt.
Ameisenschokolade

Grüne Ameisenschokolade
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Verarbeitete Insekten sind so etwas wie der Klassiker unter den ausgefallenen Snacks. Bei Fairy Chocolates kommen zum Beispiel belgische Schokolade und grüne Ameisen zusammen, die der Süßigkeit einen grünen Schimmer geben – auch wenn sonst nicht viel Ameise zu sehen ist. Ein finnisches Unternehmen umhüllt Grillenpulver mit weißer Schokolade.
Linsen, Bohnen, Wasserlilie

Snack auf der Basis von Wasserlilien-Samen
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Snacks mit Hülsenfrüchten werden immer beliebter, weil sie viele pflanzlichen Proteine enthalten. Linsen, Kichererbsen und Bohnen dienen dann als Grundlage für Müsliriegel und Chips. Ein Vorteil: Sie sind mindestens vegetarisch, meist auch vegan, und sollen in der Herstellung ressourcenschonender sein als die Konkurrenzprodukte. Auch Wasserlilien-Samen sollen laut dem britischen Unternehmen „Oh Lily!“ allerlei positive Eigenschaften haben: als Eiweiß-, Eisen- und Magnesium-Lieferant zum Beispiel – ein richtiges neues Superfood. Die Snacks, im Geschmack schwankend zwischen süß, sauer, salzig, sind glutenfrei, vegan und werden nach eigenen Angaben nachhaltig verpackt.
Bio und Veganes aus NRW

vegane Schokolade von Katjes
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Apropos vegan: Vegetarische, vegane und biologische Produkte gewinnen in der Branche weiter an Bedeutung – auch wenn weiterhin nur vier Prozent der in Deutschland produzierten Süßwaren das Bio-Siegel tragen.
Mit Katjes und Lambertz setzen auch zwei Unternehmen aus der Region auf neue Produkte aus diesem Spektrum. Katjes – eigentlich bekannt für seine vegetarischen Fruchtgummis – hat mit „Katjes Chocjes“ eine vegane Schokolade auf den Markt gebracht, die mit Hafermilch hergestellt wird.
Die Süßwarenmesse ISM
Die ISM Cologne ist die weltweit größte Fachmesse für Süßwaren und Snacks. In diesem Jahr findet sie zum 50. Mal statt. 1750 Anbieter aus 76 Ländern werden vom 2. bis 4. Februar ihre Produkte präsentieren – ein neuer Ausstellerrekord. Trendthemen sind Nachhaltigkeit und Convenience. Die Messe ist nur für Fachbesucher geöffnet. (elb)
Ab Februar kommen neue Sorten wie Karamell und Orange dazu. Lambertz hingegen setzt unter anderem auf einen Bio-Snack mit Erdnüssen, Sonnenblumenkernen und Haferflocken in den Geschmacksrichtungen Kurkuma und Ingwer. Lambertz-Chef Hermann Bühlbecker sagt, sein Unternehmen stelle mittlerweile mehr Biogebäck als Saisonware her – also die Printen, Lebkuchen, Dominosteine, für die das Unternehmen eigentlich bekannt ist.
Nachhaltiger Kaugummi

Kaugummi ohne Plastik
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Dass die Nachhaltigkeitsdebatte auch in die Süßwarenindustrie hineinreicht, überrascht kaum. Greenpeace forderte kurz vor Start der ISM, der Verpackungsmüll in der Branche müsse reduziert werden. Chewsy Gum aus Großbritannien kümmert sich nun nicht nur um das Plastik der Verpackung – sondern auch des Produkts.
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Es bietet einen kunststofffreien Kaugummi an. Denn auch wenn niemand es gerne hört: In der Regel beißt der Verbraucher beim Kaugummikauen auf Mikroplastik herum. Ein ähnliches Produkt gibt es übrigens auch made in Köln: Forest Gum basiert genau wie Chewsy Gum auch auf dem Baumsaft Chicle.