Der Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren ist immens - und schon bei den 16- bis 18-Jährigen geht die Schere zwischen den Geschlechtern auf.
Taschengeld und NebenjobNoch nie hatten Jugendliche so viel Geld zur Verfügung
Jugendliche haben deutlich mehr Geld für private Ausgaben zur Verfügung als in den Vorjahren. Die 16- bis 18-Jährigen können monatlich im Schnitt 427 Euro ausgeben, dabei haben junge Männer mit 516 Euro deutlich mehr Geld pro Monat als junge Frauen (330 Euro). Zu diesem Schluss kommt die Jugend-Digitalstudie der Postbank, die 1000 Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren befragt. Rund ein Fünftel der Befragten wohnt in Nordrhein-Westfalen, neun von zehn gehen noch zur Schule. Mit dem Alter steigt naturgemäß das verfügbare Geld: 16-Jährige können im Schnitt 311 Euro ausgeben, 17-Jährige 436 Euro und 18-Jährige 519 Euro.
Der Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren ist immens. 2023 konnten die befragten 16- bis 18-Jährigen noch 278 Euro ausgeben, im Jahr zuvor waren es 251 Euro. Woher das Plus von 54 Prozent kommt, können sich auch die Studienautoren der Postbank nicht erklären.
Bei mehr als der Hälfte bleibt Geld übrig
Auch andere Erhebungen kommen zu einem ähnlichen Ergebnis. Der Bundesverband deutscher Banken hat 700 Jugendliche und junge Erwachsene befragt - allerdings im Alter zwischen 14 und 24 Jahren. Auch hier haben Mädchen und junge Frauen monatlich deutlich weniger Geld zur Verfügung als Jungs und Männer im gleichen Alter. Frauen und Mädchen zwischen 14 und 24 Jahren kommen mit Taschengeld und eigenen Einnahmen demnach im Schnitt auf 684 Euro monatlich - Jungen und Männer auf 990 Euro.
Sie können daher auch mehr Geld sparen. Entsprechend der Unterschiede bei den zur Verfügung stehenden Mitteln legen junge Männer im Schnitt 223 Euro monatlich auf die hohe Kante - junge Frauen 154 Euro. Hier gebe es zudem „naturgemäß große Unterschiede entlang des Alters der Befragten“, erklärte der Verband. Bei mehr als der Hälfte (56 Prozent) aller Befragten bleibt am Ende des Monats noch etwas vom Geld übrig, 30 Prozent kommen laut Studie „gerade so hin“. Bei acht Prozent reicht das Geld manchmal nicht, bei vier Prozent „eigentlich nie“.
Kapitalmarkt wird interessanter
Die Postbank hat die 16- bis 18-Jährigen zudem nach ihrer Geldanlagestrategie befragt. Knapp die Hälfte besitzt ein Girokonto, ein Drittel ein Spar- oder Festgeldkonto und 14 Prozent ein Tagesgeldkonto. Auch der Kapitalmarkt ist interessant für Jugendliche: Sieben Prozent haben ein Wertpapierdepot, 2019 waren es noch drei Prozent. Kryptowährungen besitzen sechs Prozent der jungen Erwachsenen, hier waren es 2019 noch vier Prozent.
Immer weniger junge Menschen erledigen ihre Bankgeschäfte offline. Nur noch 23 Prozent gaben an, dass sie ihren Kontostand nicht online überprüfen und Überweisungen in der Filiale tätigen. 2019 lag der Anteil noch bei 47 Prozent. Banking-Apps auf dem Smartphone werden indes immer wichtiger, knapp die Hälfte der 16- bis 18-Jährigen nutzt die digitalen Anwendungen für Bankgeschäfte. Bei den 18-Jährigen sind es sogar 87 Prozent. (mit afp)