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Beitragsschock bei KrankenkassenTechniker Kasse gibt drastische Erhöhung des Zusatzbeitrags bekannt

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ARCHIV - 17.04.2018, Berlin: Gesundheitskarten verschiedener Krankenkassen liegen auf einem Tisch. (zu dpa: «Arzneimittel treiben Gesundheitskosten in Thüringen») Foto: Jens Kalaene/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

2025 werden die Beiträge zu Krankenkasse deutlich steigen. Nun hat die Techniker Kasse erstmals konkrete Zahlen genannt.

Die steigenden Milliardenkosten für die Gesundheitsversorgung schlagen 2025 auf die Beitragszahler durch - für viele auch deutlich. Die TK nennt nun erstmals konkrete Zahlen.

Es war zu erwarten, nun werden die Beitragsanhebungen bei den deutschen Krankenkassen konkret. Deutschlands größter Versicherer nennt nun erstmals genaue Zahlen: Die Techniker Krankenkasse (TK) erhöht den Zusatzbeitrag 2025 auf 2,45 Prozent. Dies teilte die TK am Mittwoch nach einer Entscheidung des Verwaltungsrats mit.

Für dieses Jahr hatte die größte gesetzliche Kasse mit 11,8 Millionen Versicherten den Beitrag stabil bei 1,2 Prozent gehalten. Starke Ausgabensteigerungen vor allem für Kliniken und Arzneimittel beträfen alle Kassen. Dem könne sich auch die TK nicht entziehen.

Lauterbach nennt „total ineffizientes“ System als Ursache für Beitragsanstiege

Der durchschnittliche Zusatzbeitrag als Orientierungsmarke für die Kassen für 2025 war vom Bundesgesundheitsministerium auf 2,5 Prozent festgelegt worden - das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als 2024. Minister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits erläutert, dass einige Kassen um mehr als 0,8 Punkte anheben würden, auch um ihre Reserven aufzufüllen.

Er machte deutlich, dass ein „total ineffizientes“ System Ursache für Beitragsanstiege sei, das nun aber mit Reformen zur Digitalisierung und bei den Krankenhäusern verändert werde.

Weitere Kassen werden sich in den kommenden Tagen äußern

Die konkrete Höhe des Zusatzbeitrags für ihre Versicherten bestimmen die Kassen jeweils für sich. Der Durchschnittswert dient dafür als Orientierung, die Kassen können je nach ihrer Finanzlage auch davon abweichen. Für 2024 liegt der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 1,7 Prozent. Der gesamte Beitrag, den sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen, umfasst daneben noch den allgemeinen Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns.

Der Beitragssatz besteht grundsätzlich aus zwei Komponenten: Der allgemeine Beitrag von 14,6 Prozent ist bei allen Kassen identisch und bleibt auch 2025 unverändert. Dazu wird der Zusatzbeitrag addiert, der kassenindividuell ist. Er reicht derzeit bei den bundesweit und regional geöffneten Kassen von 0,9 Prozent (BKK firmus) bis zu 3,9 Prozent (BKK Pfalz). Daraus ergibt sich eine Spanne beim Beitragssatz von 15,5 Prozent bis 18,5 Prozent. Der Durchschnittssatz über alle Kassen liegt derzeit bei rund 16,4 Prozent.

Entscheidungen weiterer großer gesetzlicher Kassen stehen noch aus. Bei der Barmer und der DAK-Gesundheit sind für diesen Freitag entsprechende Informationen vorgesehen, wie es auf Anfrage hieß. Erhöht eine Kasse ihren Zusatzbeitragssatz, haben die Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht. (dpa/tis)