Teuerster Müll DeutschlandsBergisch Gladbach und Leverkusen kritisieren Studie
- Leverkusen hat den teuersten Müll Deutschlands – dicht gefolgt von Bergisch Gladbach.
- Beide Städte üben nun im „Kölner Stadt-Anzeiger“ Kritik an der Studie des Verbands der deutschen Wirtschaft.
- Wichtige Aspekte würden nicht berücksichtigt.
Leverkusen/Bergisch Gladbach – Die Stadt Leverkusen hat die Methodik der Müll-Studie kritisiert. Da Leverkusen keine Biotonne habe, rechne die Studie eine durchschnittliche Menge (20 Liter) an Biomüll mit hinzu und gehe davon aus, dass eine 60-Liter-Tonne nicht reiche. Das bestreitet die Stadt und gibt 348 Liter für die Haushaltsgröße an.
92 Prozent der Grundstücke kommt laut den Abfallbetrieben Avea mit der Regelgröße der Tonne hin. Die Avea dürfe keinen Gewinn erzielen, sondern lege nur Kosten um. Im Vergleich zu den Kosten vor vier Jahren seien die Gebühren in Leverkusen um 6,6 Prozent gesunken. Doch selbst wenn man diese Effekte herausrechnet, bleiben die Gebühren in Leverkusen die höchsten in ganz Deutschland.
Hohe Standards in Leverkusen
Eine Sprecherin der Stadt begründet dies mit den hohen Standards, die in Leverkusen eingehalten würden. Die Avea arbeite mich hochmodernen Anlagen mit Fernwärme und genüge damit klimatechnisch hohen Ansprüchen. Und während anderorts oft nur eine Person bei dem Müllwagen mitfahre, seien es in Leverkusen drei Personen, die alle nach Tarif bezahlt würden. Zudem biete Leverkusen Leistungen, die sonst oft nicht in den Gebühren enthalten seien wie zum Beispiel ein „umfangreiches und kostenfreies“ Entsorgungsangebot für Wertstoffe – bis hin zu Schadstoffen. „Und auch in Leverkusen können Bio- und Grünabfälle an Sammelstellen abgegeben werden.“ Dies könne auch kostenmindernd geltend gemacht werden.
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Bei der Bergisch Gladbacher Stadtverwaltung hieß es am Mittwoch auf Anfrage, dass es immer wieder diese Rankings gebe – und immer würden dabei „Äpfel mit Birnen“ verglichen. So macht die Stadt geltend, dass eine Vielzahl von Leistungen – wie etwa Sperrmüllabfuhr, Papier- und Schadstoffsammlung, Laub- und Reisigabfuhr, Weihnachtsbaums- und Elektrogerätesammlung – angeboten würden. Richtig sei, dass es im gesamten Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV) hohe Entsorgungskosten durch die Verbrennungsanlage in Leverkusen gebe. Die Stadt könne aber wegen der „Andienungspflicht“ gegenüber dem BAV nicht ausweichen. (ub, nie, cba, tb)