Die Mitarbeiter der Privatbank Merck Finck wechseln fast geschlossen zum Konkurrenten Hauck Aufhäuser Lampe. Die Hintergründe.
Trubel am BankenmarktKölner Mitarbeiter von Merck Finck wechseln zur Konkurrenz

Die Mitarbeiter einer bekannten Privatbank wechseln zur Konkurrenz
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Der Bankenbereich gilt generell als ruhiges Fahrwasser. Und doch gibt es Trubel am Kölner Bankenmarkt, denn die Mitarbeiter einer bekannten Privatbank wechseln zur Konkurrenz. Entsprechende Gerüchte wurden dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ nun bestätigt.
So wechseln nun sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Privatbank Merck Finck zum frisch fusionierten Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe. Neben dem langjährigen Leiter des Merck-Standortes Köln, Frank Hoppe, sind dies sechs weitere Kollegen. Hoppe (53) verfügt über mehr als 30 Jahre Berufserfahrung sowie über eine eingehende Kenntnis und ein exzellentes Netzwerk in Köln und der Rheinregion.
Den Großteil seiner beruflichen Laufbahn war er in der Betreuung vermögender Kunden aktiv. Hoppe wechselt nach 21-jähriger Tätigkeit von der Merck Finck A Quintet Private Bank (Europe), wo er zuletzt als Executive Director tätig war und mehr als zehn Jahre die Niederlassung Köln leitete. Mit Hoppe kommt folgendes Team: Axel Schmitz, Andreas Schumacher, Oliver Christ und Heiko Spitz sowie Meike Wolthusen und Claudia Trude.
Hauck Aufhäuser Lampe durch Verschmelzung mehrerer traditioneller Privatbanken entstanden
Künftig steht den Kundinnen und Kunden von Hauck Aufhäuser Lampe in der Niederlassung Köln ein Team mit insgesamt 15 Personen zur Verfügung. Das Institut ist erst vor Kurzem durch die Verschmelzung mehrerer traditioneller Privatbanken entstanden. Die Privatbank Hauck hatte ihren Sitz und ihr Geschäftsgebiet in Frankfurt am Main. Das Bankinstitut Aufhäuser stammt aus München.
Die Geschichte der Häuser geht bis in das Jahr 1796 zurück. Im März 2020 teilte die Privatbank mit, mit der Dr.-Oetker-Gruppe eine Einigung zum Erwerb der Bankhaus Lampe erzielt zu haben. Lampe stammt aus Bielefeld, hatte seinen Schwerpunkt aber in Düsseldorf.
Nach der Zustimmung der EZB und der BaFin konnte die Übernahme des Bankhaus Lampe durch Hauck & Aufhäuser zum 1. Oktober 2021 abgeschlossen werden. Aus dem Zusammenschluss von Hauck & Aufhäuser und Bankhaus Lampe ging zum 1. Januar 2022 das umfirmierte Unternehmen Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG hervor.
Unklar sind noch die Motive, die dazu führten, dass der größte Teil der Mitarbeiter von Merck Finck ihren Arbeitgeber wechseln. Merck hat in Köln seinen Sitz im Bankenviertel Unter Sachsenhausen und gehört inzwischen zum luxemburgischen Kreditinstitut Quintet Private Bank
„Unser gemeinsames Ziel ist, die Präsenz in Köln und der Region anhand des breiten Leistungsspektrums von Hauck Aufhäuser Lampe konsequent auszubauen und eine maßgebliche Rolle im hiesigen Private Banking-Markt zu spielen“, sagt Frank Hoppe. Er wird gemeinsam mit dem bisherigen Niederlassungsleiter Michael Di Martino die Kölner Geschäfte führen.
Unsere Präsenz in Köln wächst deutlich
„Mit den neu gewonnenen Mitarbeiter vervollständigen wir unser Ziel einer Verstärkung unserer bundesweiten Niederlassungen. Wir sind der Überzeugung, dass man den Kölner Markt nicht von Düsseldorf oder einer anderen Niederlassung aus abdecken kann, sondern eben nur aus Köln. Das gilt zum Beispiel genauso für die Bonner Niederlassung von Hauck Aufhäuser Lampe. Wir setzen weiter auf eine breites Angebot, also über die Vermögensberatung hinaus etwa auch das Kreditgeschäft. Das ist möglich, weil die Bank mit einer Bilanzsumme von 11,8 Milliarden Euro und einem Kreditbuch von 2,8 Milliarden Euro dazu größenmäßig in der Lage ist“, sagte Oliver Plaack, Mitglied des Vorstands von Hauck Aufhäuser Lampe, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
„Zum 1. Oktober startet Frank Hoppe im neuen Team, die anderen Kollegen können teilweise schon früher starten. Wir verstärken unser Team in Köln also von 8 auf 15 Kolleginnen und Kollegen“, so Plaack weiter. „Unsere Präsenz in Köln wächst deutlich – zugunsten unserer Kundinnen und Kunden in der Rheinmetropole“.