Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

ÜbernahmepläneIndus aus Bergisch Gladbach will sich durch Zukäufe verdoppeln

Lesezeit 2 Minuten
Der Vorstandsvorsitzende der Indus Holding, Johannes Schmidt

Der Vorstandsvorsitzende der Indus Holding, Johannes Schmidt.

Die Beteiligungsholding hat sich einen deutlichen Wachstumsschub für die nächsten Jahre verordnet und will dafür kräftig investieren. Die Aktie steigt nach den jüngsten Zahlen.

Die Holding Indus mit Sitz in Bergisch Gladbach will in den kommenden fünf Jahren kräftig wachsen. Unter dem Schlagwort „Empowering Mittelstand“ will das börsennotierte Unternehmen bis 2030 anorganisch und organisch, also durch Zukäufe und aus eigener Kraft, deutlich zulegen. Über internationale Expansion, Zukäufe und Technologie soll die Gruppe bis zum Jahr 2030 einen Konzernumsatz von rund drei Milliarden Euro einfahren. Das entspricht fast einer Verdoppelung in nur vier Jahren. Ziel ist zudem ein Vorsteuergewinn von mehr als 330 Millionen Euro.

„In den vergangenen Jahren haben wir unsere Hausaufgaben gemacht, unser Portfolio neu ausgerichtet und damit die Grundlage geschaffen, die aktuellen Chancen zu nutzen“, sagte Johannes Schmidt, Vorstandsvorsitzender von Indus, am Montag im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Empowering Mittelstand schafft nun eine klare Wachstumsperspektive bis zum Jahr 2030. Dann wollen wir ein Ergebnis je Aktie von mehr als 4,50 Euro erreichen.“

Jährlich 500 Millionen Euro für Zukäufe

Indus plant, bis 2030 rund 500 Millionen Euro in Unternehmenskäufe zu investieren und daraus einen Jahresumsatz von mindestens 600 Millionen Euro zu generieren. „Bei Wachstumsakquisitionen, also Zukäufen auf erster Ebene, werden wir uns auf größere Targets konzentrieren“, sagte Schmidt weiter.

Indus investiert langfristig in mittelständische, produzierende Industrieunternehmen im deutschsprachigen Raum. Die Beteiligungen zeichnen sich durch eine starke Stellung in Nischenmärkten aus, sogenannte Hidden Champions. Ziel ist die langfristige Steigerung des Unternehmenswertes. Die Gruppe hält mehr als 40 Beteiligungen in den drei Segmenten Engineering, Infrastruktur und Material. Alle Beteiligungsunternehmen und die Gladbacher Holding zusammen haben rund 8800 Beschäftigte.

Die Indus Holding erwirbt überwiegend inhabergeführte Gesellschaften. Dabei agieren die Tochtergesellschaften nach Angaben von Indus operativ und wirtschaftlich weiterhin eigenständig. 

Für das vergangene Jahr schlägt Indus der Hauptversammlung eine Dividende von 1,20 Euro je Aktie vor, das entspricht auch dem Wert des Vorjahres. Das reicht für eine Dividendenrendite von fast fünf Prozent. Unterm Strich ging der Gewinn 2024 leicht auf 54,7 Millionen Euro zurück, nach 56,1 Millionen ein Jahr zuvor. Vorläufige Zahlen hatte Indus schon im Februar bekannt gegeben. Die Aktie drehte nach Bekanntwerden der Zahlen am Montag ins Plus. In den vergangenen drei Monaten hatte die Indus-Aktie deutlich zugelegt.