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VerkehrsdatenIn Köln gibt es immer mehr Autos

Lesezeit 3 Minuten
05.07.2024, Köln: Letzter Schultag in Nordrhein-Westfalen (NRW). Im bevölkerungsreichsten Bundesland sind die Schulen nun bis zum 20. August geschlossen. Auf den Autobahnen könnte es direkt zum Ferienstart zu langen Staus kommen. Foto: Arton Krasniqi

Die Straßen sind in und um Köln häufig voll - dennoch ist die PKW-Dichte der Einwohner vergleichsweise gering.

Auf 1000 Menschen in Köln kommen 458 Pkw. Das ist nicht nur weit unter dem Landesschnitt, auch im Vergleich zu anderen Metropolen steht Köln sehr gut da.

In Köln gibt es fast eine halbe Million Autos. Was viel klingt, ist auf die Einwohnerzahl gerechnet allerdings vergleichsweise wenig: Auf tausend Kölner kamen zu Jahresbeginn 458 Pkw, weist das Statistische Bundesamt in Wiesbaden aus. Damit liegt Köln unter dem Schnitt von NRW und Gesamtdeutschland von je 580 Wagen pro tausend Menschen.

Deutlich mehr PKW in NRW

In Köln waren zum 1. Januar 2024 497.572 Pkw registriert. Das sind 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr und 1,4 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Auch die Auto-Dichte wächst ähnlich gering. In Nordrhein-Westfalen hingegen ist die Auto-Dichte binnen zehn Jahren deutlich gestiegen. Auf 1000 Einwohner kamen zu Jahresbeginn in Nordrhein-Westfalen 580 Pkw - genau so viele wie im bundesweiten Durschschnitt. 2014 waren in NRW noch 532 Autos pro 1000 Einwohner registriert.

Am meisten Autos gemessen an der Einwohnerzahl gibt es in NRW demnach mit Abstand im Kreis Euskirchen. 796 Pkw kommen dort auf 1000 Einwohner, gefolgt vom Kreis Olpe mit 687 Pkw und Minden-Lübbecke mit 661 Wagen. Die wenigsten Autos je 1000 Einwohner haben Köln (457), Münster (470) und Duisburg (476).

Auch Kölns Nachbarn Düsseldorf und Bonn liegen weit unter Landesschnitt. Auf 1000 Menschen in Düsseldorf kommen 514 Pkw und damit 1,7 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. In Bonn ist die Autodichte sogar rückläufig: Mit 523 Wagen pro 1000 Einwohner verzeichnet Bonn einen Rückgang von 1,6 Prozent im Fünfjahresvergleich.

So viele Autos wie noch nie

Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Autos erreichte zum Jahresbeginn mit 49,1 Millionen Pkw einen Höchststand. Die niedrigste Pkw-Dichte wies bei den Bundesländern Berlin (329) auf, die höchste das Saarland (655). Den niedrigsten Wert in einem Flächenland gab es in Sachsen mit 534. In allen ostdeutschen Flächenländern lag die Pkw-Dichte 2024 unter dem Bundesdurchschnitt, in allen westdeutschen darüber.

Die Menschen in Deutschland besitzen zwar immer mehr Autos, sie werden aber auch weniger bewegt. Laut Kraftfahrtbundesamt wurden 2023 mit den Autos rund 591 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Das war der fünfte Jahresrückgang in Folge. 2018 waren es noch 39 Milliarden Kilometer mehr. Im Schnitt legte ein deutscher Pkw vergangenes Jahr 12.320 Kilometer zurück, 150 weniger als noch vor einem Jahr und ganze 1.791 Kilometer weniger als noch 2014.

Fahrzeuge halten länger

Der Autobestand in Deutschland habe seinen Höhepunkt trotz aller Abgesänge noch nicht erreicht, sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Das Wachstum habe sich zwar verlangsamt, doch zeige der Vergleich mit den USA das Potenzial. Dort kämen rund 800 Autos auf 1000 Einwohner. Auch in europäischen Ländern wie Polen oder Italien gibt es im Verhältnis deutlich mehr Autos als hierzulande. Neue Technologien wie autonomes Fahren oder der Elektroantrieb machten Autos zudem für die Menschen grundsätzlich komfortabler und interessanter.

Auch die Industrie hat zum stetigen Flottenwachstum beigetragen, denn die Fahrzeuge halten einfach länger als noch vor wenigen Jahrzehnten. Inzwischen sind die in Deutschland zugelassenen Autos im Schnitt 10,3 Jahre alt. Noch in den 1980er-Jahren waren zu diesem Zeitpunkt viele Wagen längst durchgerostet. (mit dpa)