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Zehn Milliarden EuroHabeck kündigt Kapitalspritze für Start-ups an

Lesezeit 2 Minuten
17.09.2024, Berlin: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, spricht bei dem Startup Germany Summit 2024 des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Foto: Carsten Koall/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Wirtschaftsminister Robert Habeck spricht bei dem „Start-up Germany Summit 2024“, den das BMWK ausrichtet.

Start-ups brauchen Geld, um zu wachsen, doch Investoren sind aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage zurückhaltend. Nun steuert die Bundesregierung gegen.

Die schwächelnde Wirtschaft geht auch an Start-ups nicht spurlos vorbei. Eine Vorabveröffentlichung des jährlich erscheinenden Deutschen Start-up Monitors zeigt, wie angespannt die Lage ist: 51 Prozent der Jungunternehmen bewerten die aktuelle Investmentlage als schlecht, nur 17 Prozent empfinden sie als gut. Fast ein Fünftel geht sogar davon aus, dass die Bedingungen noch schlechter werden.

Staat und Wirtschaft stellen zehn Milliarden bereit

Investoren sind aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage nicht nur zurückhaltender bei Wagniskapital, auch steigende Zinsen und damit teurere Finanzierungen verschärfen die Situation. Nun steuert die Bundesregierung gegen: Gemeinsam mit Vertretern der Finanzwirtschaft wollen Staat und Wirtschaft bis zu zehn Milliarden Euro Kapital für Start-up-Finanzierungen bereitstellen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) stellen am Dienstagabend die Initiative für Wachstums- und Innovationskapital (WIN-Initiative) für mehr privates Wagnis- und Wachstumskapital in Deutschland beim „Start-up Germany Summit 2024“ vor. Die WIN-Initiative soll Innovation in Deutschland vorantreiben, indem private Kapitalgeber Geld zur Verfügung stellen, das in sogenannte Scale-ups fließen soll - also in besonders schnell wachsende Jungunternehmen.

Bitkom und Start-up-Verband: wichtiges Signal

Die Verbände begrüßen die Ankündigung. „Von der angekündigten WIN-Initiative erwarten wir Rückenwind für ein stärkeres Finanzierungsumfeld“, sagt Sebastian Pollok, stellvertretender Vorsitzender beim Startup-Verband und Investor. Laut Pollok braucht es einen gemeinsamen Kraftakt, um den Startup-Standort nach vorne zu bringen: „Jetzt sind alle gefragt – Politik, institutionelle Investoren und etablierte Unternehmen.“

Auch der Digitalverband Bitkom äußert sich ähnlich. „Die WIN-Initiative ist ein wichtiges Signal an Start-ups und ihre Kapitalgeber in Deutschland. Sie wird die Finanzierung vieler deutscher Start-ups erleichtern und verbessern. So wird sie dafür sorgen, dass junge Tech-Unternehmen in Deutschland schneller wachsen, sie stärkt direkt den Technologie- und Innovationsstandort und mittelbar die gesamte deutsche Wirtschaft“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.

Geschäftslage ist befriedigend bis gut

Während das Investmentklima angespannt ist, hat sich das Geschäftsklima laut Start-up-Monitor im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. 39 Prozent der Start-ups bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, knapp die Hälfte als befriedigend und 13 Prozent als schlecht. Vier von fünf Gründern gehen davon aus, dass sich die Geschäftslage bis Ende 2025 verbessern wird.

Pollok vom Start-up-Verband lobt die Einstellung der Gründer: „Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage verlieren sie nicht den Glauben an die Zukunft. Das tut unserer Wirtschaft gut, Schwarzmalerei und Kopf-in-den-Sand hilft uns mit Blick auf eine drohende Rezession nicht weiter.“