Mittlerweile gibt es eine erstaunliche Bandbreite, die den klassischen silberfarbenen Löffeln, Gabeln und Messern Konkurrenz macht.
Gold, Schwarz, RegenbogenBesteck wird wieder opulent
Mit dem herannahenden Herbst neigt sich auch die Grillsaison dem Ende zu. Spätestens, wenn niedrige Temperaturen und Regen einsetzen, ist eine Dinnerparty eine gute Möglichkeit, es sich mit lieben Gästen in den eigenen vier Wänden gemütlich zu machen. Und da das Auge bekanntlich mitisst, sollte hierfür nicht nur das Getränke- und Speisenaufgebot gründlich durchdacht werden, sondern auch das Tischgedeck. Im Fokus steht neuerdings nicht mehr nur das Geschirr, sondern auch das Besteck.
Mittlerweile gibt es eine erstaunliche Bandbreite, die den klassischen silberfarbenen Löffeln, Gabeln und Messern Konkurrenz macht. Minimalistisch und eher modern mutet schwarzes Besteck an, das gerne in matter Optik daherkommt und sich mit weißem Geschirr, Leinentischwäsche und einigen goldfarbenen Hinguckern zu einer skandinavisch inspirierten Tischdeko kombinieren lässt.
Für mehr Opulenz sorgt hingegen goldfarbenes Besteck, entweder glänzend oder matt gebürstet: Zwar handelt es sich dabei um keinen ganz neuen Trend – aber um einen mit Bestand. Wer sich nicht so recht entscheiden kann zwischen Schwarz und Gold, greift am besten zu einer Mischform im sogenannten Two-Tone-Look. Etwas subtiler wirken Esswerkzeuge in Kupfertönen. Sie harmonieren nicht nur mit Weiß oder erdigen Farben, sondern auch mit Pastelltönen und kräftigen Blaunuancen.
Hauch asiatischer Tischkultur
Ebenfalls eine glänzende Idee: Besteck, das in Regenbogenfarben schillert und dem Tisch eine etwas futuristische Optik verleiht. Auch buntes Besteck ist angesagt. Es besteht meist aus Edelstahl, kombiniert mit farbigen Griffen, entweder uni oder auch mit Blümchen-, Punkte-, Streifen- oder Karomuster. Hierbei besteht allerdings die Gefahr, dass sich der ein oder andere Gast möglicherweise unangenehm an die Zeiten erinnert, an denen er selbst noch in den Kinderschuhen steckte und die Füße unter dem Tisch der Eltern hatte. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich, das übrige Gedeck eher nicht in Bonbonfarben zu halten.
Was die Form anbelangt, fällt besonders ein Detail auf: Viele moderne Bestecksets präsentieren sich mit extrem dünnem Stiel, der die Besteckteile aussehen lässt wie eine Mischung aus Essstäbchen mit Zinken, Klinge oder Kelle – ein Hauch asiatischer Tischkultur.
Erlaubt ist schließlich, was gefällt: Eher nostalgisch veranlagte Gastgeber mit Hang zu Opulenz können den Tisch zum Beispiel mit Besteck mit Perlmutt- oder Porzellangriffen eindecken. Auch das gute Tafelsilber, meist schweres Besteck mit verschnörkelten Griffen, das die Großmutter immer wie ein Heiligtum in der Schublade hortete, darf jetzt wieder auf den Tisch – danach aber besser nicht in die Spülmaschine. Und nicht zuletzt gibt es Modelle, die sich für Menschen mit einem ausgeprägten Hang für lustige Alltagsgegenstände anbieten: Ein Beispiel dafür sind Löffel, die aussehen wie kleine Spaten, Gitarren oder Schlüssel.
Schraubenschlüssel als Besteck
Oder die „Machine Collection“, die aus einer Zusammenarbeit des italienischen Labels Seletti mit dem Hersteller Diesel Living hervorging: Bei dieser Kollektion besteht das untere Ende der Besteckteile aus einem Schraubenschlüssel. Ob sie sich wirklich dazu eignen, eine Schraubenmutter festzudrehen, ist in der Produktbeschreibung zwar nicht näher erläutert – immerhin darf man sich aber recht sicher sein, dass sich Gabel, Messer und Löffel zum Essen benutzen lassen. (RND)
Dieser Text gehört zur Wochenend-Edition auf ksta.de. Entdecken Sie weitere spannende Artikel auf www.ksta.de/wochenende.