Justin von der Hitz wurde im Bergischen entdeckt und spielt für den 1. FC Köln. Mit der deutschen U17 steht er am Freitag im WM-Viertelfinale in Indonesien.
Turnier in IndonesienAusnahmetalent aus dem Fußballkreis Berg greift nach dem WM-Pokal
Bei seinem 90-minütigen Einsatz im Vorrundenspiel gegen Neuseeland „machte er Meter“, bediente seine Mitspieler mit präzisen Flanken. Justin von der Hitz aus dem Fußballkreis Berg spielt derzeit mit der deutschen U17-Fußball-Nationalmannschaft unter DFB-Trainer Christian Wück bei der Weltmeisterschaft in Indonesien.
Nach Vorrundensiegen gegen Mexiko, Neuseeland und Venezuela hat die Mannschaft am Dienstagmorgen mitteleuropäischer Zeit die Elf der USA auf die Heimreise geschickt. Am Freitagmorgen (MEZ) heißt der Viertelfinalgegner Spanien. Fest steht aber schon jetzt: Mit Justin von der Hitz ist ein Junge aus dem Bergischen direkt dabei, wenn Fußball-Geschichte geschrieben wird.
Förderung durch den Stützpunkt des Fußballkreises Berg
„Plan A und Plan B sind völlig identisch. Er will Fußball-Profi werden“, benennt Horst von der Hitz aus Rösrath den klaren Berufswunsch seines Sohnes. Die Wege sind bereitet. Justin von der Hitz lebt im Internat des 1. FC Köln, besucht das Berufskolleg, wird dort sein Fachabitur machen und spielt mit der U19 der Geißböcke unter Trainer Stefan Ruthenbeck in der Jugend-Bundesliga. Alternative berufliche Pläne des 17-Jährigen drehen sich ebenfalls rund um den Sport und den Fußball im Speziellen.
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Justin von der Hitz ist seinen Weg unbeirrt gegangen, mit steter Unterstützung seiner Eltern, die seit 30 Jahren in Rösrath wohnen. Dazu kam die engagierte Förderung durch Horst Semrau, seinen Trainer am Stützpunkt des Fußballkreises Berg. Im Jahr 2013, damals im Alter von sechs Jahren, beginnt Justin von der Hitz mit dem Fußballspielen bei Union Rösrath. Mark Meinerzhagen ist sein erster Coach. „Schon im Alter von zwei Jahren hat er den Ball mit beiden Füßen gespielt“, erinnert sich Vater Horst.
Dieses große Plus und seine technischen Fertigkeiten bringen ihn auf die Wunschliste des SV Bergisch Gladbach 09. Doch erst mit zehn Jahren wechselt er in die rheinisch-bergische Kreisstadt zum Team von Trainer Hans-Peter Ludes. „Vorher war es ihm wichtiger mit seinen Freunden Fußball zu spielen“, blickt Horst von der Hitz zurück.
Schon bei Union Rösrath hatte Stützpunkttrainer Horst Semrau das große Talent des jungen Kickers entdeckt. Er förderte ihn von 2017 bis 2019 am Stützpunkt Berg und entwickelte ihn weiter. „Horst Semrau war für uns ein Glücksgriff. Der beste Jugendtrainer, den unser Sohn bekommen konnte. Unser Sohn kam nach dem Stützpunkt-Training heim und sagte, so will ich auch Fußballspielen können, und dann wechselte er zu SV 09, weil von dort viele Spieler im Stützpunkt trainierten.“
Justin von der Hitz ist inzwischen DFB-Stammspieler
Über Viktoria Köln führte der Weg des Ausnahmetalents schließlich zum 1. FC Köln. „Schon zu seiner Zeit bei Union Rösrath hat er sechsmal ein Probetraining beim 1. FC Köln absolviert. Damals bekam er kein Angebot, da er zwar technisch sehr stark war, aber viel zu klein“, erzählt sein Vater. Heute gilt: Was Antritt und Tempo angeht, macht von der Hitz Junior regelmäßig den Unterschied aus.
Im Mai 2022 wurde Justin von der Hitz erstmals in ein deutsches U-Team berufen. Über die U16 wechselte er in die U17. Dort ist er inzwischen Stammspieler und peilt mit dem Team in diesen Tagen in Indonesien die WM-Krone an. Für den Fußballer aus dem Bergischen ist es in diesem Jahr bereits das zweite Mal, dass er internationale Turnierluft schnuppert.
Verletzungsbedingt beim EM-Sieg nicht dabei
Beim Finale der Europameisterschaft im Juni in Ungarn, das Deutschland im Elfmeterschießen gegen Frankreich gewann, konnte er wegen einer Verletzung zwar nicht mitwirken – von der Hitz war aber auf Einladung von Nationaltrainer Christian Wück in Budapest vor Ort, da er bis zu seiner Verletzung in vielen Spielen für das Nationalteam sehr gute Leistungen gezeigt hatte, und durfte den Titelgewinn deshalb auch mitfeiern.
Nun ist der erst 17-Jährige aktuell fernab von den Eltern in einem fremden Land. „Das ist unser Sohn von früheren Auslandsreisen mit dem Nationalteam gewohnt“, sagt Vater Horst: „Im Alter von 13 Jahren bekam er ein Angebot von Borussia Dortmund. Das haben wir abgelehnt, weil er zu jung und Dortmund zu weit war. Es war die richtige Entscheidung, dass er nun im Internat des FC wohnt. In nicht einmal einer Stunde kann er uns besuchen und der 1. FC Köln hat sich als verlässlicher Partner erwiesen.“
Die ersten Schritte auf dem Weg, sich seinen Traum zu erfüllen, hat Justin von der Hitz also bereits erfolgreich zurückgelegt. Und der WM-Titel rückt greifbar näher.