Das sesshafte Tier stammt aus einem Wolfsrudel im benachbarten Belgien.
Wölfe verbreiten sich weiterNeues Wolfsgebiet in der Eifel – Folgen für Weidetierhalter
Das nordrhein-westfälische Landesumweltamt hat ein neues Wolfsgebiet „Rureifel“ in der Städteregion Aachen und dem Kreis Düren ausgewiesen. Zwischen Hürtgenwald und Simmerath habe sich ein Wolfsweibchen 2024 laut genetischer Nachweise mindestens sechs Monate aufgehalten, teilte die Behörde am Montag (30. Dezember) mit. Damit gilt es als sesshaft.
Das Tier stammt den Angaben zufolge aus einem grenznahen Nachbar-Wolfsrudel „Hohes Venn“ in Belgien. Es sei vermutlich 2023 geboren worden.
Wolf in der Rureifel im Kreis Düren – ein Rüde und ein Weibchen nachgewiesen
Im November 2024 sei zudem genetisches Material von einem Wolfsrüden nachgewiesen worden. Dieses Individuum stammt demnach aus dem Nachbarrudel „Hohes Venn Süd“ in Belgien und wurde dort vermutlich ebenfalls im Jahr 2023 geboren.
„Ob es hier zu einer Paarbildung gekommen ist beziehungsweise kommen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend geklärt werden“, so die Experten vom Landesumweltamt.
Schutzzäune werden finanziell gefördert
Die Ausweisung von Wolfsgebieten ist für Weidetierhalter wichtig, weil damit die staatliche Förderung von Schutzzäunen verbunden ist. In der Eifel nahe der belgischen Grenze werden Herdenschutzmaßnahmen allerdings schon seit Jahren gefördert. Genetische Nachweise beruhen auf Kotspuren („Losung“), Haaren oder Untersuchungen von gerissenen Tieren.
Wölfe leben in NRW unter anderem im Märkischen Kreis im Sauerland, in Schermbeck und im Dämmerwald/Üfter Mark am Niederrhein, in Haltern und in Leuscheid an der Grenze zu Rheinland-Pfalz.
Unfälle mit Wölfen in der Region um Köln
In der Region im Großraum Köln hatte es in den vergangenen Monaten mehrere Unfälle gegeben, bei denen Wölfe ums Leben gekommen waren. Zwei Fälle im April 2024 lagen nur wenige Stunden auseinander. Die beiden Tiere waren auf Autobahnen von Fahrzeugen erfasst und getötet worden.
Der Umgang mit dem Wolf wird unterdessen in der Region seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Jüngst hat der Tierarzt Dr. Michael Weiler das Wolfsmanagement kritisiert. Die Halter von Nutztieren seien besorgt. (jv/dpa)