Am Freitag läuft die Weihnachtsausgabe der Tanzshow „Let's dance“. Produktionschefin Nina Klink verrät, dass sie schon seit Sommer im Kasten ist – mit einem Kniff.
So entsteht die RTL-WeihnachtsshowKölner Produktionschefin über „Let's dance“: „In der Firma brennt immer eine Kerze“
Wie kommt man im Sommer in Adventsstimmung, um die Weihnachtsausgabe von „Let's dance“ aufzuzeichnen? „Wir verteilen gebrannte Mandeln, ziehen lustige Weihnachtspullis an und lassen den Schnee rieseln“, erzählt Nina Klink im Wirtschaftspodcast „ekonomy mit K“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie ist Geschäftsführerin des Kölner Unternehmens Seapoint Productions, das „Let's dance“ seit Jahren im Auftrag von RTL produziert.
Am Freitagabend (RTL, 20.15 Uhr) können Zuschauerinnen und Zuschauer prüfen, ob zu erkennen ist, dass die festliche Stimmung mitten im Hochsommer simuliert wurde.
In der Regel sind die Sendungen der Tanzshow mit den Jury-Mitgliedern Motsi Mabuse, Jorge González und Joachim Llambi Live-Übertragungen, die zwischen Februar und Ende Mai laufen. Der Aufwand ist enorm: Es gibt eine gigantische Studiobühne in Köln-Ossendorf und bis zu 250 Menschen, die für die Produktion arbeiten. Ein solches „Riesenkonstrukt kann man nicht für eine Show einfach aufstellen“, so Klink. Daher wird die Weihnachtsausgabe schon im Nachklang der regulären Staffel in Köln-Ossendorf aufgezeichnet.
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Das Gespräch
Das komplette Interview können Sie bei „ekonomy mit K“ hören, dem Wirtschafts-Podcast des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sie können ihn auf allen gängigen Podcast-Plattformen abrufen oder unter: ksta.de/podcast
Sollte der Podcast nicht angezeigt werden, können Sie ihn hier direkt aufrufen.
Allerdings geschieht das mit einem Kniff: „Wir haben mehrere Enden vorproduziert“, sagt Klink. So können auch bei der aufgezeichneten Sendung die Fernsehzuschauer über das Siegertanzpaar abstimmen. Und in der Sendeleitung von RTL wird dann das passende Ende zum Abstimmungsergebnis ausgewählt. „Ich glaube, damit sind wir sogar die einzigen im deutschen Fernsehen, die das so machen.“
Schicksalsschlag im Oktober: Tod von Ümit Kulikoglu
In diesem Jahr hat die Produktionsfirma einen Schicksalsschlag erlitten. Seapoint-Mitarbeiter und „Let's dance“-Senior-Produktionsleiter Ümit Kulikoglu starb im Oktober im Alter von 46 Jahren. Er war „fast seit Gründung mit dabei und wahnsinnig wichtig fürs Team“, sagt Klink. Sein Tod „war wirklich einfach schrecklich“. Um die Trauer zu verarbeiten seien fast alle geschlossen auf der Beerdigung nahe Stuttgart gewesen und das Gedenken an ihn solle aufrecht gehalten werden. „Bei uns im Büro brennt jeden Tag eine Kerze im Eingangsbereich.“
Für Seapoint mit etwa 90 Beschäftigten ist „Let's dance“ mit 3,5 bis 4 Millionen Zuschauern je Folge der Dauerbrenner. Das sind solide Einschaltquoten. Dennoch ist auch dabei zu erkennen, dass das herkömmliche Fernsehen mit Sendungen zu bestimmten Uhrzeiten an Attraktivität verliert. Weniger als eine Million der zuschauenden Tanzfans sind zwischen 14 und 49 Jahren alt – die große Mehrheit also mehr als 50 Jahre alt.
„Wie diese Branche zu kämpfen hat, wie die Budgets reduziert werden, das merken wir“, sagt Klink. Derzeit könne sie daher keinen Fachkräftemangel feststellen, denn es seien viele Menschen aus dem TV-Geschäft notgedrungen auf Jobsuche. „Die Branche ist mit Sicherheit in einer ganz schwierigen Phase.“ Ein Vorteil in dieser Situation sei, dass Seapoint relativ klein sei und dadurch eine flexible Firma. So ist das Unternehmen etwa auch für die „Let's dance“-Livetournée mit 19 Shows im November und Dezember verantwortlich – unter anderem in der Lanxess-Arena.
Erfolg mit RTL-Reality-Sendung „Sommerhaus der Stars“
Das zweite wichtige Seapoint-Standbein sind Reality-Shows, in denen etwa prominente und weniger berühmte Kandidatinnen und Kandidaten auf Partnersuche gehen oder zusammenleben und in Spielen gegeneinander antreten. Bei der jüngsten Staffel des „Sommerhaus der Stars“ konnte Klink sich über gute Einschaltquoten bei RTL freuen und der Sender meldete einen Rekord bei Abrufen für die Show über das Portal RTL+.
„Prominent getrennt“ wird sogar ausschließlich für RTL+ produziert und auch eine weitere Produktion für einen reinen Streaming-Anbieter ist in Arbeit. „Reality boomt im Streaming-Bereich“, sagt Klink. Es entstünden immer weitere Formate und der Platz dafür sei „zum Glück da“.