Im Technischen Klassenzimmer der Stadt sollen Schulen fit gemacht werden für die digitale Welt.
Facts for FutureSchulen können im Kölner Medienkompetenzzentrum Roboter ausprobieren
In der Ausstattung der Schulen mit mobilen Endgeräten nimmt Köln bundesweit eine Vorreiterrolle ein: weit über 50.000 mobile Endgeräte für Schülerinnen und Schüler wurden von der Stadt bislang angeschafft. Langfristig soll jedem Kölner Kind auf der weiterführenden Schule ein Gerät zur Verfügung stehen. Nur: viele Geräte machen noch keinen guten digitalen Unterricht und erst recht keine Medienkompetenz. Um die Digitalisierung an den 270 Kölner Schulen zu bündeln und erfolgreich umzusetzen, hat die Stadt daher ein sogenanntes Kommunales Medienkompetenzzentrum eingerichtet.
Ziel des Zentrums ist es, Schulen regelmäßig einen Überblick darüber zu geben, was es an Möglichkeiten für die Digitalisierung an Schulen gibt und auch Raum zum Ausprobieren zu geben. So soll dafür gesorgt werden, dass alle Kölner Kinder – egal welche Schule sie besuchen – eine digitale Lernumgebung erfahren können und auch Medienkompetenz erwerben können.
Schulungen für Kölner Medienscouts
Dabei hat das Medienkompetenzzentrum im Wesentlichen zwei Säulen. Die eine besteht in Schulungen rund um das Thema Medienerziehung. Im Zentrum steht hier die kontinuierliche Ausbildung von Medienscouts: Durch das Projekt, das durch das nordrhein-westfälische Schulministerium gefördert wird, werden sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler qualifiziert. Bei einer aus fünf Einheiten bestehenden Qualifizierung werden Schülergruppen und Lehrer ausgebildet in Workshops zu Themen wie etwa „Internet und Sicherheit“, „soziale Netzwerke“ oder „Cybermobbing“ und „digitale Meinungsbildung“. Dabei setzt das Programm auf den Peer-Education-Ansatz: Das heißt, die geschulten Schülerinnen und Schüler sollen ihren Mitschülern das Gelernte vermitteln und können dabei bei Unsicherheiten immer wieder auf Beratungsfachkräfte zurückgreifen. Bislang haben bereits 60 Kölner Schulen an der Qualifizierung teilgenommen.
Neben diesen Veranstaltungskursen wurde auch ein Zertifikatskurs zur Internet-ABC-Lehrkraft etabliert. Das ist ein Angebot der Landesanstalt für Medien, das das Kommunale Medienzentrum hauptverantwortlich durchführt. Das Internet-ABC ist eine webbasierte praxisorientierte Lernplattform, die sowohl Lehrkräften als auch Kindern und Eltern zur Verfügung steht. Außerdem bietet das kommunale Medienzentrum Workshops zu Themen wie Digitale Meinungsbildung oder Fake News und Algorithmen für Lehrkräfte an.
Die zweite Säule des Medienzentrums ist das „Technische Klassenzimmer (Tekla)“. Das ist ein Raum zum Ausprobieren digitaler Medien. Dort können Schulen einen Überblick gewinnen über das, was es an Möglichkeiten für die Digitalisierung an Schulen gibt. Im Technischen Klassenzimmer können Schulklassen vor Ort digitale Unterrichtsprodukte testen und sich auch kostenfrei Medien ausleihen. Ziel ist, dass die Kölner Schulen bestimmte Produkte erst mal testen können, bevor sie diese beschaffen. Im Technischen Klassenzimmer gibt es zum Beispiel Klassensätzen Makey, Makeys. Das sind Platinen, mit denen Kinder den Einstieg ins Programmieren finden.
Im Angebot sind auch Lego-Bausätze, die via Smartphone oder Tablet gesteuert werden können, oder Dash Roboter, mit denen Schülern die Welt der Roboter nahegebracht werden kann. Auch die Schulungen finden in dem Technischen Klassenzimmer statt, das derzeit noch im Stadthaus in Deutz untergebracht ist. Perspektivisch soll das Kommunale Medienzentrum allerdings eigene Räumlichkeiten bekommen. Es soll umziehen nach Mülheim in das Güterhaus. Entsprechende Planungen laufen bereits. Für den Betrieb des Medienzentrums stellt die Stadt jährlich ein Budget von 100.000 Euro zur Verfügung.