Ab nach draußen!Einfache Gartenspiele, die für Abwechslung sorgen
Köln – Die Osterreise fällt wegen des Corona-Virus dieses Jahr aus. Und als hätten wir davon nicht bereits genug, ergibt sich daraus umso mehr Zeit zuhause. Insbesondere Kinder brauchen hin und wieder eine Abwechslung. Wer einen Garten hat, kann neben der angesagten Eiersuche in den Ferien noch einiges mehr auf die Beine stellen, damit keine Langeweile aufkommt.
Kennen Sie Pilolo? Nein? Dann könnten unsere Spiele-Tipps etwas für sie sein. Auch Klassiker, die vielleicht in Vergessenheit geraten sind, kommen vor. Neue Spielgerätschaften muss man nicht besorgen. Viele Spiele lassen sich mit nur wenig Material selbst herstellen.
Pilolo
Wilder Laufspaß
Ein schönes Bewegungsspiel, das ursprünglich aus Ghana stammt: Der Spielleiter versteckt kleinere Gegenstände (Murmeln, bunte Steine, o.ä.) an verschiedenen Stellen im Garten. Die anderen - mindestens zwei Mitspieler - müssen sie suchen. So weit klingt alles wie bei einer klassischen Eiersuche. Doch gewonnen hat bei Pilolo, wer seine Beute als erstes über die Ziellinie rettet. Auf Kommando geht die Suche los. Wer einen Gegenstand entdeckt, rennt so schnell er kann zur Ziellinie, wo der Spielleiter auch schon wartet und bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen das letzte Wort hat. Der Schnellste bekommt einen Punkt. Dann startet die nächste Runde. Pilolo ist ein einfacher Rennspaß, der sich besonders gut für Großfamilien eignet.
Outdoor-Riesen-Scrabble
Grips und Action
Scrabble kennt fast jeder. Statt das Brettspiel am Gartentisch zu spielen, kommt beim Outdoor-Scrabble aber Bewegung ins Spiel. Zur Vorbereitung schneidet man die Spielsteine aus Karton aus und beschriftet sie mit Buchstaben. Wer will, kann sich genau die gleiche Buchstaben-Anzahl basteln wie im Original-Spiel. Damit hat man schon mal gut zu tun. Dann ziehen die Spieler rundum sieben Buchstaben. Der erste legt nach dem Scrabble-Prinzip ein Wort, der nächste muss daran aus seinen Buchstaben ein Wort anbauen. Punkte kann man auf verschiedene Weisen vergeben. Entweder ist jeder neue Buchstabe einen Punkt wert oder man vergibt für die verschiedenen Buchstaben unterschiedliche Werte - wie im Original.
15 Mal E9 Mal N7 Mal S6 Mal I, R, T und U5 Mal A4 Mal D, H und M3 Mal G, L, O2 Mal B, C, F, K, BlankoAlle anderen inklusive Ä, Ö, Ü einmal
American Ninja Warrior im eigenen Garten
Springen, hangeln, balancieren
Was sich hinter diesem hochtrabenden Namen versteckt, ist der altbekannte Hindernis-Parcours, den man aber mit Zeit und Liebe zum Detail auch im eigenen Garten ordentlich aufmotzen kann. Hier kann alles zum Einsatz kommen, worauf man stehen oder laufen kann. Große Steine, Holzklötze, Pappe, lange Balken oder sogar gebaute Hindernisse sorgen für Abwechslung. So kann man aus einem Holzklotz mit einem längeren Brett darüber eine coole Wippe bauen, die es zu überwinden gilt. Hat man einen starken Baum im Garten, kann dort ein Tau befestigt werden, an dem man über ein Hindernis schwingen muss. Auch Kissen oder die Gartenbank, Stühle, Reifen oder Regentonnen können eingebaut werden. Die besten Ideen kommen meist beim Spielen selbst.
Schwamm-Darts
Punkten wie die Großen
Statt mit Pfeilen auf eine Dartscheibe zu werfen, werden hier Schwämme auf eine gemalte Zielscheibe auf dem Boden geschmissen. Außer ein paar Küchenschwämmen und ein wenig Kreide wird keine weitere Ausstattung benötigt. Wie viele Ringe man malt und wie viele Punkte jeder von ihnen erzielt, ist jedem selbst überlassen. Unserer Variante besteht aus vier Ringen mit ein, zwei, fünf und zehn Punkten im "Bullseye", also dem kleinen Kreis in der Mitte. Wer richtig motiviert ist, kann sich natürlich auch eine Original-Dartscheibe auf den Boden malen. Jeder Spieler hat drei Würfe pro Runde. Die Punktezahl wird zusammengezählt. Nach fünf Runden wird der Spieler mit den meisten Punkten zum Gewinner gekürt.
Selbstgemachtes Ringewerfen
Treffsicher sein
Ein paar leere Flaschen, eine alte Zeitung, ein paar Steine oder Sand und Klebeband - mit diesen Zutaten lässt sich leicht ein Ringe-Spiel basteln. Das allein ist schon eine gute Beschäftigungstherapie. Plastikflaschen sollte man vor Spielbeginn mit Steinen, Sand oder Wasser füllen, damit sie nicht so leicht umkippen. Die Ringe kann man einfach selber basteln, zum Beispiel aus Zeitungspapier: Ein Blatt einrollen, etwas formen und mit Klebeband die Enden verbinden. Dann werden Flaschen aufgestellt. Mindestens fünf sollten angeordnet werden. Den Flaschen kann man auch Punkte zuordnen, hintere Treffer geben beispielsweise zehn Punkte, vordere fünf. Dann Loswerfen und Punkte zählen!
Garten Fußball-Bowling
Der etwas andere Kick
Chips-Dosen eignen sich hervorragend, um ein Bowling-Set für den Garten zu basteln. Hübsch angemalt oder dekoriert, machen sie als Kegel richtig etwas her. Wer keine Chips isst, kann auch hierfür gefüllte Flaschen benutzen. Ideal wäre es, wie beim Bowling, zehn Kegel aufstellen zu können. Aber auch ab einer Anzahl von sechs Pins macht das Spiel Spaß. Auf einer echten Bowlingbahn misst die Entfernung zwischen Abwurf und Kegeln etwa 20 Meter. Das ist ganz schön sportlich. Im Garten kann man sich auch auf eine andere Entfernung einigen. Dann darf der erste Spieler schießen. Jeder hat pro Runde zwei Versuche. Die Anzahl der umgefallenen Pins ergeben die Punkte. Wer nach der zehnten Runde die meisten Punkte hat, gewinnt. Bowling-Versierte können auch nach dem richtigen Bowling-Punktesystem zählen.
Rote Ampel, Grüne Ampel
Stop and go
Dieses Spiel kann man mit drei oder mehr Spielern spielen. Einer von ihnen ist die Rote Ampel. Er stellt sich etwa sechs Meter von den anderen entfernt auf und dreht sich um. Ruft er dann "Grüne Ampel" dürfen die anderen losrennen. Sie müssen sich zum Rufenden bewegen. Dieser ruft dann "Rote Ampel" und dreht sich schnell zu den Anderen um. Sobald de Läufer den Rote-Ampel-Ruf hören, müssen sie ihre Bewegung stoppen. Wer dabei erwischt wird, sich noch zu bewegen, scheidet aus. Die anderen Spieler machen weiter. Wer die Ampel erreicht, hat gewonnen und darf in der nächsten Runde die Ampel sein. Falls alle Spieler vorher ausscheiden, darf die vorige Ampel nochmal diese Rolle spielen.
Himmel und Hölle
Klassischer Hüpfespaß
Mit Kreide oder Farbe malt man sich die Kästchen auf den Boden. In dieser Variante ist das Startkästchen die Erde. Dann folgen die Zahlen und die obersten beiden Felder bestehen aus der Hölle und dem Himmel. Jeder Spieler sucht sich einen Stein. Dieser wird vom Start-Spieler zuerst in das Feld mit der Nummer 1 geworfen. Trifft er das Feld, darf er loshüpfen. Die 1 wird übersprungen. Auf den Doppel-Kästchen 4 und 5 sowie 7 und 8 sollte der Spieler mit beiden Füssen auftreten. Die Hölle wird übersprungen, im Himmel dreht man und hüpft zurück. Auf dem Rückweg sammelt man den Stein auf und überspringt dieses Kästchen wieder. Die nächste Rund folgt mit dem Wurf auf die 2 und so weiter. Wer den Stein nicht ins richtige Feld wirft oder nicht genau ins Feld hüpft, muss an den nächsten Spieler abgeben. Weitermachen darf man in der nächsten Runde dort, wo man zuletzt hängen geblieben ist. Wer als erstes den Himmel mit seinem Steinchen erreicht hat, gewinnt. Verschärfen kann man das Spiel, indem alle nur auf einem Bein hüpfen dürfen oder Drehsprünge einbauen müssen. Weitere Regeln kann man sich natürlich ebenso ausdenken.
Eierlauf
Perfekt zu Ostern
Welches Spiel würde sich zur Osterzeit besser anbieten als der Eierlauf? Bunte, hartgekochte Eier liegen im Idealfall eh überall rum. Falls nicht, hat man vorher noch Spaß beim Eierfärben. Eierlaufen ist ein klassisches Spiel, das Bewegung und Geschicklichkeit vereint. Man kann einzeln oder in Gruppen gegeneinander antreten. Die gegeneinander antretenden Spieler stellen sich an einer Startlinie auf, Löffel in der Hand. Auf diesem liegt das Ei. Beim Startsignal laufen die Spieler eine vorgegebene Strecke ab. Wer es als erstes ins Ziel schafft, hat gewonnen. Auch ein Staffellauf kann gespielt werden. Klar ist für alle Varianten: Fällt das Ei herunter, muss man von vorne anfangen. Noch spannender lässt sich das Spiel gestalten, wenn man mit dem Ei über einen Hindernis-Parcours laufen muss.
Dosenwerfen
Nicht nur auf der Kirmes
Klar, Dosenwerfen ist ein Klassiker. Aber tatsächlich sieht man dieses Spiel häufiger auf dem Rummel als in den heimischen Gärten. Dabei macht hier schon die Vorbereitung Spaß. Man braucht mindestens sechs, besser aber sogar zehn, Konservenbüchsen, die man erstmal ordentlich reinigt. Für jede Reihe sollten die Dosen gleich groß sein. Damit sie schöner aussehen, kann man sie nun auch noch bemalen oder mit Deko-Papier bekleben. Beschriftet man die Dosen mit einem Punktsystem, heizt das den Wettbewerb an. Die oberste Büchse ist am leichtesten zu treffen, also nur einen Punkt wert. Die zwei darunter geben zwei Punkte, die in der Dreierreihe fünf Punkte und die ganz unten zehn. Wer eine Wasserpistole zu Hause hat, kann das Spiel abändern, indem man statt mit einem Ball die Dosen mit dem Wasserstrahl umschmeißen muss.
Outdoor Domino selber machen
Kreativer Spaß
Auch hier macht die Vorbereitung besonders viel Spaß, kann man seiner Kreativität doch freien Lauf lassen. Fast ist das Basteln der schönste Teil dieser Aktion. Man sammelt etwa gleichgroße Steine ein und bemalt sie nach dem Stil eines Domino-Spiels: Strich in die Mitte und auf den beiden Seiten die Zahl in Form von Punkten. Man braucht 28 Steine für die kleine Version. So ist jeder Wert einmal vertreten, von der 01 bis zur doppelten 6. Man kann aber auch einfach nach eigenen Regeln Zahlen dazu nehmen. Besonders schön sieht das Spiel aus, wenn die Steine bunt angemalt werden. Das selbstgemachte Domino-Spiel eignet sich auch gut als Geschenk. Bei zwei oder drei Spielern bekommt jeder sieben Steine. Nun geht es ans Anlegen. Der erste Stein wird gezogen, dann legt der beginnende Spieler einen Domino mit dem passenden Wert an. Wer keinen im Vorrat hat, muss so lang ziehen bis er anlegen kann. Wer am schnellsten seine Steine los ist, hat gewonnen.