200. Geburtstag von Karl MarxIm Eifel-Express nach Trier: Tagesausflug mit Top-Tipps
Der Weg zu Karl Marx ist grün. Hinter Mechernich, dort, wo die Ortsnamen einsilbig werden, wird es besonders idyllisch. Urft. Kall. Bald sind wir in der Pfalz. Wiesen, Hügel, Bäume. Bei Auw an der Kyll fallen einem vor lauter Landschaft Lieder aus der Mundorgel ein – und ein Grund, den Eifel-Express von Köln nach Trier häufiger zu nutzen. Weil es schön ist.
200. Geburtstag von Karl Marx am 5.5.2018
Es ist allerdings Karl Marx, der in den nächsten Wochen für den Besucherstrom sorgen soll. Tausende werden allein am Wochenende um den 5. Mai erwartet. Dann jährt sich der Geburtstag des Denkers zum 200. Mal. Es gibt Bürgerfeste, Führungen, Festakte, die in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit bislang aber von einem anderen Ereignis verdrängt worden sind: Am besagten Samstag wird in Trier eine 4,40 Meter hohe und 2,3 Tonnen schwere Marx-Statue aus Bronze nahe der Porta Nigra enthüllt.
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Es ist ein Geschenk der Volksrepublik China. Das hat zu vielen Diskussionen geführt in Trier und der ganzen Welt. Zu groß, zu monumental, zu viel Sockel – zu chinesisch. Nun steht sie aber nun mal in der Stadt. Etwas kleiner als geplant, mit Stufen, auf dem die Menschen auch mal sitzen können, um einen Burger zu essen, sagt Oberbürgermeister Wolfram Leibe. „Wir wollen Marx in die Stadt holen.“
Trotz aller Volksnähe ist klar: An diesem Tag finden Kundgebungen für und wider Statue, Marx und sämtliche Ideologien statt. Deswegen ist es sicher ratsam, als Tourist später anzureisen. Dann gibt es die Gelegenheit, sich Marx in Ruhe anzunähern.
Karl Marx Ausstellung
Erstmals zeigen das Land Rheinland-Pfalz und Trier eine große kulturhistorische Ausstellung unter dem Titel „Karl Marx 1818 – 1883. Leben. Werk. Zeit.“ im Rheinischen Landesmuseum Trier und dem Stadtmuseum Simeonstift Trier. Gleichzeitig gibt es Partnerausstellungen im Museum Karl-Marx-Haus und im Museum am Dom.
Trier ohne Marx geht auch
Wir haben uns Trier auch ganz ohne Marx angesehen: Älter als er ist die Trierer Trinität, mit der die Stadt schon im Mittelalter für sich warb: Älteste Stadt, ältestes Bistum, älteste Kirche. Das alles kann erleben, wer sich einfach durch die kleine Stadt treiben lässt – vorbei an urigen Brauhäusern, Weinstuben und Cafés. Wie beiläufig lässt sich dann auch die aktuelle Dreifaltigkeit entdecken: Radfahren, Wandern und Wein trinken. Ja, Trier ist definitiv eine Reise wert.
Tipp für die Rückfahrt
Ein Tipp noch für die Rückfahrt: Es fährt auch ein Zug entlang der Mosel bis Koblenz. Unbedingt vom Speisewagen aus genießen. Mit einem Riesling. Und einem Lied im Kopf. Könnte sein, das sich „Nun will der Lenz uns grüßen“ ins Ohr gewurmt hat. Es wird von der Glockenuhr am Trierer Hauptmarkt gespielt.