Köln – Ob gemütlich über stillgelegte Bahntrassen oder sportlich durch das Bergische Land: Je nach Lust und Laune bietet das 29.000 km lange Radwegenetz in NRW viele Möglichkeiten.
Wir haben sechs Radtouren für unterschiedliche Geschmäcker zusammengestellt.
Für Urbanisten - Streetart in Köln
Längst gehört Street Art zum Stadtbild: Köln ist bunt – nicht nur die Menschen, auch die Häuser, Mauern oder Stromkästen. Auf der Radtour „Street & Urban Art“ kommt man dem Kölner Kunst-Dschungel samt seiner Highlights ganz nah. Nach dem Start am Dom geht’s über Eigelstein, Agnesviertel und Nippes nach Ehrenfeld, dem Herz der Kölner Street Art Szene. Rund um die Zentrale des Urban Art Festivals City Leaks in der Hüttenstraße, lohnt es sich abzusteigen. Viele Murals in der ganzen Stadt entstanden im Rahmen des Festivals. Auch eine Extrarunde durch die Lichtstraße, Heliosstraße, am Bahndamm und dem Bahnhof Ehrenfeld entlang lohnt sich bevor es über das Belgische Viertel und die Südstadt zum Dom zurückgeht.
Gravelbiken heißt der jüngste Trend im sportiven Radfahren. Die dazugehörigen gleichnamigen Zweiräder werden von der Radsport-Industrie (vor allem in den USA) als „die neuen „Adventure bikes“ beworben. Neben gekonntem Marketing, ist am Fahrspaß aber sicherlich etwas dran. Gravelbikes sollen sowohl Asphaltstraßen als auch unbefestigte Wege mit Leichtigkeit und schnell meistern können. Abenteuer, aber vielleicht nicht ganz so pur wie bei einer ordentlichen Mountainbike-Tour über Wurzeln und Gräben, stehen im Mittelpunkt. Wer es ausprobieren möchte, ist im Sauerland gut aufgehoben. Hier gibt es Gravelbike -Touren für jeden Anspruch: Durch die Medebacher Bucht führt eine familienfreundliche Einsteigerroute mit Einkehrmöglichkeiten unterwegs.
Am Nürburgring kann man nicht nur Autofahren, auch Radrennfahrerinnen und -fahrern bietet sich hier ein kleines Paradies der Schnelligkeit. „Radarena am Ring“ heißt die Initiative der Gemeinden Adenau und Vordereifel, sowie der Stadt Mayen, die rund um die legendäre Nürburgringstrecke über 1500 Kilometer Radwege zusammenstellt, kartographiert und auch als GPS-Tracks aufbereitet, die sich als Rennstrecken eignen. Auf der Internet-Plattform radarena.de finden Rennrad-Fans Touren, Trainings, Tracks und Trails . Hier können verschiedene Startpunkte der Wunschtour gewählt werden, etwa Start in Nürburg, und es werden just drei verschiedene Touren mit Karten und Start in Nürburg empfohlen – von 41,5km, 60,4 km bis 96,1 km Länge für geübte Fahrer.
Industriedenkmäler, Grubenfahrten, Wasserlandschaften: Das Ruhrgebiet hat viele Gesichter und per Fahrrad lässt es sich auf den 15 verschiedenen Revier-Routen besonders gut entdecken – elf davon sind Rundtouren, vier Streckenwege und eine Mountainbike-Tour. Toll für Familien und Einsteiger ist das so genannte „Probierstück“, die kürzeste Revier-Route. Sie verläuft auf 29 km abseits von Autoverkehr auf Bahntrassen und Kanaluferwegen. Höhepunkt ist das Unesco Welterbe Zeche Zollverein.
Etwas länger ist die Tour „Auenland“: Hier geht es 54 km am Rhein und dem beeindruckenden Lippe-Mündungsdelta entlang. Die Tour „Haldenglück“ führt ab Essen zu den schönsten Ausblicken übers Ruhrgebiet.
Länge/Dauer: Zwischen 29 und 68 km.Start/Ziel: Je nach ausgesuchter Tour
Beuys hat die Kunstwelt in Bewegung gesetzt. Jetzt sind wir dran: Anlässlich seines 100. Geburtstags können wir uns in Bewegung setzen und auf den Spuren des Künstlers durch NRW radeln. 300 km Radwege führen nicht nur an vielen Lebensstationen des Ausnahmekünstlers vorbei, der am unteren Niederrhein aufwuchs. Neben dem Haus, wo Beuys geboren wurde, seinem ersten Atelier und Museen mit seinen größten Werken, bieten die Weite der im Herbstlicht bunt leuchtenden Landschaft des Niederrheins oder die im Morgennebel mystisch anmutenden Wiesen und Wälder, eine erholsame Auszeit. Die Tour „Beuys & Bike“ führt durch Kleve, Bedburg-Hau, Duisburg, Krefeld, Mönchengladbach, Düsseldorf, Neuss und Leverkusen und lässt sich gut in Einzeletappen aufteilen.
„Das E-Bike macht die Berge flach!“, heißt es im Bergischen ganz passend. Hoch den Hügel, runter den Berg – das kann anstrengend sein, daher kann hier eine Tour mit unterstütztem Elektromotor durchaus zur Genusstour werden. „Das Bergische E-Bike“ kann an zehn Stationen im Rheinisch-Bergischen Kreis ausgeliehen oder geladen werden. Insgesamt stehen dort 81 Pedelecs rund um die Uhr zur Verfügung. Verleihstationen gibt es unter anderem in Altenberg, Lindlar, Bergisch Gladbach, Wermelskirchen, Rösrath oder Bensberg . Abwicklung und Bezahlung erfolgt über eine App.Preise variieren : Lindlar 25 Euro/Tag. Altenberg 2 Euro/30 Min., 18 Euro/Tag.Tourtipp: „Auf Försters Fährten“ um Neunkirchen-Seelscheid