Vom Auge im Weltall über Gartenkunst im Schloss bis zum Löwenzahn-Wanderweg. Wir stellen 14 Ausflugstipps für Entdecker in den Herbstferien vor.
Ausflüge für Entdecker14 Tipps für Familien von der Eifel bis ins Bergische
Es gibt viel zu entdecken vor unserer eigenen Haustür. Wir haben 14 besonders schöne Ausflugsziele für Familien zusammengetragen – in der Eifel und im Bergischen Land. Für Naturfreunde, Mountainbiker oder Skater.
Ausflüge wie Kurzurlaube
Denn es sind Ferien in NRW. Ausflüge können schon wie ein kleiner Kurzurlaub sein. Da muss oft nur eine Idee her, die nicht viel kostet, aber einfach mal was anderes ist. Wir haben 14 Adressen dafür zusammengetragen – von der Eifel bis ins Bergische.
1. Mittelalter erleben auf Burg Nideggen
Die ersten Gebäude der Höhenburg wurden im 12. Jahrhundert unter der Leitung von Graf Wilhelm II von Jülich errichtet. Sie diente als Bollwerk gegen herannahende Feinde und soll bei klarem Wetter einen Ausblick bis zum Kölner Dom ermöglichen.
Seit 1979 befindet sich im Bergfried das Burgenmuseum. Für Mittelalter-Fans die Gelegenheit, um den Alltag der heldenhaften Ritter und Könige einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Mutige Entdecker können sich zudem in das Verlies wagen, in welchem Gefangene wie Konrad von Hochstaden monatelang auf ihre Befreiung warteten.
Burgenmuseum Nideggen, Kirchgasse 10, 52385 Nideggen | Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr (letzter Einlass 16.30 Uhr) | Preise: Erwachsene 4 Euro, Auszubildende/Studenten 3 Euro, Kinder ab 6 Jahren 2 Euro, Familien 7 Euro | Weitere Informationen finden Sie hier.
Mehr Burgen und Schlösser rund um Köln finden Sie hier.
Ebenfalls schön: Ein Ausflug zu einer der Wasserburgen rund um Köln
2. Ahrtalbunker: Geheimgänge im Retro-Style
Nein, dieser Kanzlerjob ist in vielerlei Hinsicht einfach unterirdisch. Direkt vor der Haustür sozusagen haben wir sowas wie einen eindrucksvollen Beweis dafür. In zwei Eisenbahntunneln im Ahrgebirge befand sich jahrzehntelang eines der wohl bestgehüteten Geheimnisse der alten Bundesrepublik.
Regierungsbunker in Bad Neuenahr
Der Regierungsbunker, in den sich im Krisenfall die deutsche Staatsführung aus dem nahen Bonn zurückgezogen hätte. Wer neugierig geworden ist, schaut sich das einmal näher an. Die Landschaft drumherum ist im Frühling sowieso einen Ausflug wert.
12 Jahre Bau des Bunkers
Die Anlage brauchte zwischen 1960 und 1972 nicht weniger als zwölf Jahre, um überhaupt gebaut zu werden. Sie war 17 Kilometer lang, atombombensicher und mit eigenen Versorgungsanlagen darauf ausgerichtet, sage und schreibe 3000 Mitarbeitern 30 Tage lang das Überleben zu sichern. Und die Weiterführung der Regierungsgeschäfte, versteht sich. Angeblich das teuerste und geheimste deutsche Bauwerk aller Zeiten, aber alles andere als ein Schloss.
Der Kalte Krieg
Heute kann man einen Teil davon besichtigen. Und taucht ein mitten in die Zeit des Kalten Krieges, als der Eiserne Vorhang Europa teilte und das Bedrohungsszenario klar war zwischen West und Ost.
Bonner Republik
Ein Zeitensprung in die Phase der Abschreckungspolitik. Es schaudert uns bei der wahnsinnigen Vorstellung, ein Bombenkrieg hätte die vergleichsweise beschauliche Idylle der Bonner Republik zunichte machen können. Nicht jedermanns Sache, aber auf jeden Fall einen Hingucker wert ist aber auch das Mobiliar jener Zeit. Hundert Prozent im Retrolook der Siebziger. Privaträume des Kanzlers und die Sitzgruppe des Bundespräsidialamtes sind noch erhalten.
Dokumentationsstätte Regierungsbunker, Am Silberberg, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler | Öffnungszeiten: Besuch im Rahmen einer Führung samstags, sonntags und an Feiertagen ab 10 Uhr (letzter Einlass 16.30 Uhr), mittwochs nach telefonischer Anmeldung ab 11 Uhr, Führungen finden alle 30 bis 45 Minuten statt | Preise: Erwachsene 15 Euro, ermäßigt 12 Euro, Schüler/Studenten 10 Euro, Kinder ab 8 Jahren 6 Euro | www.regbu.de
3. Der Astropeiler: Das Auge und das Ohr ins Weltall
In den 50er Jahren war er militärischer Horchposten, in den Sechzigern forschte die Uni Bonn auf dem Stockert bei Bad Münstereifel. Dann wurde eine viel größere Anlage auf dem Effelsberg ganz in der Nähe fertig. Das Ende für den Astropeiler, das erste frei bewegliche Radioteleskop der Republik, schien nahezu besiegelt.
Historische Sternwarte
Dass die historische Sternwarte doch 60-jähriges Bestehen feiern konnte, verdankt sie dem Engagement von Förderern. Eine Gruppe von Hobby-Astronomen hat das Riesen-Teleskop gerettet. Und mit ihm ein einmaliges Stück deutscher Wissenschaftsgeschichte.
Weltweit größtes Radioteleskop
Nach Jahren der Restaurierung ist der Astropeiler heute das weltweit größte Radioteleskop unter der Regie von Amateuren – für jedermann zu besichtigen: Ein offener Lehr- und Lernort für alle an Astronomie, Physik und Technik Interessierten.
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Schönes Wochenende!
Denn die Macher haben auch die komplette Steuerungstechnik der Anlage überarbeitet und begonnen, wieder Messungen durchzuführen. Wie der Name schon vermuten lässt, befasst sich die Radioastronomie mit der Beobachtung des Weltalls im Bereich der Radiowellen.
Elektromagnetische Strahlung
Dazu muss man wissen, dass unsere Atmosphäre nicht nur das für uns sichtbare Licht durchlässt, sondern auch elektromagnetische Strahlung, die wir als Radiowellen bezeichnen. Andere Bereiche, etwa das Infrarotlicht, das ultraviolette Licht sowie die Gammastrahlung werden von der Atmosphäre blockiert.
Radiostrahlen, die sich auf der Erde messen lassen, werden anders erzeugt als sichtbares Licht. Weshalb der Radioastronom bis in weit entfernte Galaxien blicken kann. Wo Wolken aus kaltem Gas schweben, aus denen einmal Sterne entstehen. Oder Sternteile, die sich rasend schnell um die eigene Achse drehen.
Astropeiler Stockert e.V., Astropeiler Stockert 2-4, 53902 Bad Münstereifel | Öffnungszeiten: Führungen am Astropeiler werden von Mai bis Oktober immer sonntags um 14 Uhr angeboten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer außerhalb der Zeit eine Gruppenführung arrangieren möchte, kann dies per Kontaktformular anfragen unter astropeiler.de/contact | Eintritt: Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Kinder unter 8 Jahren frei | Der Betreiberverein steckt die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern direkt in den Erhalt und Betrieb der Sternwarte | www.astropeiler.de
4. Stauseen: Um die Dhünntalsperre wandern
Keine Region in Europa hat so viele Stauseen auf so kleinem Raum wie das Bergische Land: Zwölf davon schmücken dicht an dicht die Täler zwischen den grünen Hügeln. Mal funkeln sie dort zwischen den Bäumen im Wald hindurch mit ihrer glänzenden Wasseroberfläche, mal tost das Wasser an ihren gigantischen Staumauern herab. Natürlich sind sie aber alle nicht zum Vergnügen gebaut worden. Sondern um die Menschen mit Trinkwasser zu versorgen oder den Wasserstand der Flüsse zu regeln und die Anwohner so vor Hochwasser zu schützen.
Dhünntalsperre
Allein die Große Dhünntalsperre liefert pro Tag frisches Wasser für bis zu eine Million Menschen. Vor allem für die Städte der Bergischen Drei – Wuppertal, Solingen und Remscheid. Auch wenn sie das zweitgrößte Trinkwasser-Reservoir in Deutschland ist, verdankt sie ihren Namen nicht ihrer Größe oder Form, sondern dem Flüsschen Große Dhünn, das sie staut.
Majestätisch und abgeschieden ruht die Talsperre mitten in einem Naturschutzgebiet zwischen den Gemeinden Kürten, Wermelskirchen, Dabringhausen und Odenthal.
An der weitläufigen Talsperre herrscht absolute Ruhe. Versprochen. Zum Schutz des Wassers vor Verunreinigung ist die Große Dhünntalsperre von einem Wasserschutzgebiet umgeben.
Wunderschöne Wanderwege
Ein etwa 100 Meter breiter Uferstreifen ist Wasserschutzzone und darf von Spaziergängern nicht betreten werden. Logisch: Eintauchen ins Wasser ist hier nicht erlaubt. Dennoch bietet das Reservoir wunderschöne Wanderwege in einer fantastischen Kulisse. Die perfekte Gegend zum Abschalten in der Natur. Wanderkarten des Wupperverbandes zeigen uns Touren ab vier Kilometern Länge.
Noch mehr Tipps für Ausflüge in die Wildnis von NRW finden Sie hier.
5. Monschau: Wie aus dem Spielzeugkasten
Verpackungskünstler Christo hat die mittelalterliche Burg von Monschau im Jahr 1971 vor den Augen der Eifelöffentlichkeit höchstpersönlich verpacken lassen. Um den Menschen die Schönheit der wieder Enthüllten vor Augen zu führen.
„Wenn dat Kunst ist, bin ich jeck“, empörten sich damals nicht bloß die Monschauer beim Anblick von 6000 Quadratmetern Leintüchern, hinter denen weite Teile des Stadtgemäuers verschwanden.
Das war lange vor Pont Neuf, Berliner Reichstag, New Yorker Central Park und Schwimmstegen im Iseo-See. Und weil dem Neorealisten Christo damals noch kein legendärer Ruf vorauseilte, war das alles in allem eine ziemlich gewagte Aktion.
Berg der Freude
Die Faszination des Eifelstädtchens wirkt bis heute. Montjoie, Berg der Freude, hieß dieser Ort, bis Kaiser Wilhelm II. ihn 1918 eindeutschen ließ. Inmitten der Berghänge des Naturparks Hohes Venn-Eifel in der Rureifel gelegen, denkt man kein bisschen an einen Industriestandort – zumal ja alles so zauberhaft aussieht wie aus einem Spielzeugkasten. Dabei ist es die frühe Textilindustrie des 17. Jahrhunderts gewesen, die es den Bewohnern ermöglichte, ihre Heimat mit derart hübschen Häusern auszustaffieren.
Und mit den typisch hohen Buchenhecken, die noch heute ein Markenzeichen sind und außerdem ein praktischer Windschutz. Berühmt für Monschau ist das Rote Haus, der ehemalige Stammsitz der Textilindustriellen-Familie Scheibler. Und, ganz anderes Thema, der wunderbare Monschauer Senf.
Nicht weniger als 21 Sorten probieren wir in der alten Senfmühle. Versetzt mit Curry, Limone, Feige oder klassisch als „Ursenf“: Aus Senfmehl, Essig, Wasser, Zucker und Salz. Unbedingt testen.
Tipp: Eine Übernachtung in der Burg-Jugendherberge ist wie eine Zeitreise ins Mittelalter. Von dort hat man einen einzigartigen Ausblick über die Altstadt und ihre romantischen Gassen. Alle Ausflugsziele im Nationalpark Eifel und Naturpark Hohes Venn sind gut zu erreichen | www.jugendherberge.de
6. Mountainbike-Arena: Radfahren im Gelände
Im nahen Sauerland finden Trailfans ein riesiges Wegenetz. Kein Wunder, dass sich diese Region mitten in Deutschland zur Biker-Hochburg entwickelt hat. An einem schönen Tag treten wir in die Pedale und radeln los. Man kann hier stundenlang über Wurzelwege brettern. Mit pumpenden Lungenflügeln bremsen wir auf der Höhe und blicken auf das „Land der tausend Hügel“. Klasse!
Biking mit Fernsicht
Biker treffen unterwegs immer wieder auf allerbeste Fernsicht. Manche Schneise dafür hinterließ der Jahrhundertorkan Kyrill. Auf jeden Fall gibt es zahllose Toptrails, die sich zu spannenden Touren verknüpfen lassen. Die Bike-Arena Sauerland hat eines der größten Wegenetze Deutschlands speziell für Biker: 1700 Streckenkilometer und 34 000 Höhenmeter sprechen für sich – und das alles nur eine knappe Autostunde von Köln entfernt.
Naturtrails und Bergkämme
Ganz egal ob Genussbiker oder Forstwegbolzer: Ein GPS-Gerät oder gute Roadbooks vorausgesetzt, lässt sich das Pensum hier beliebig steigern. Vom welligen Bergkamm über flowige Naturtrails, typisch für die Topographie ist das ständige Auf und Ab. Die Mittelgebirgslandschaft kommt auf 2711 Erhebungen über 400 Meter. Dass sich die Geländeradler hier weder untereinander noch den Wanderern groß ins Gehege kommen, verdanken sie auch dem Umstand, dass es den Bikepark in Winterberg gibt.
Der wird beinahe jährlich ausgebaut und ist Austragungsort eines der größten Freeride-Events weltweit: Beim Dirtmasters Festival messen sich Profis und Hobby-Downhiller in verschiedenen Abfahrtsdisziplinen.
Radfahren mit Hindernissen
Im Bikepark Winterberg können sich Tourenfahrer anfängerfreundlich an Hindernisse herantasten und gezielt an der Fahrtechnik feilen.
16 verschiedene Strecken mit insgesamt 18 Kilometern Länge, Verleih von Bikes und Protektoren, Verkauf und Werkstatt, Fahrtechnikkurse, Doppelsessellift mit Bike-Halterung und Schlepplift. Eintritt und Streckennutzung sind kostenfrei. Preise für Sesselbahnen gibt es hier. | www.bikepark-winterberg.de
7. Schloss Dyck: Der Täter ist der Gärtner
Diese Kulisse ist einfach zauberhaft. Über eine steinerne Brücke führt der Weg zur Orangerie. Im Wassergraben spiegelt sich schimmernd die ockergelbe Schlossfassade. In seiner jetzigen Form stammt dieses Schloss- und Garten-Ensemble aus dem 17. Jahrhundert.
Zentrum für Gartenkunst
Wir finden: Es könnte auch die kamerataugliche Szenerie für einen opulenten Historienfilm liefern. Noch bis in die 1990er Jahre lebte Familie Salm-Reifferscheidt-Dyck auf dem frühbarocken Anwesen, dann wurde es an eine Stiftung übertragen. Die nahm Gartenschaufel und Pflanzkarren zur Hand und machte sich an die Arbeit. Heute verbindet das „Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur“ die historischen Grünanlagen mit zeitgenössischen Entwürfen.
Als Gäste auf Schloss Dyck schauen wir uns vielleicht zuerst den Festsaal und das Ledertapetenzimmer im Inneren des Schlosses an, gehen dann hinüber in den Stallhof zur Ausstellung über die Gartenkunst des 18. und 19. Jahrhunderts, um anschließend durch den englischen Landschaftsgarten mit seinen Wiesen, Hügeln und Alleen, seinen uralten Buchen, den Sumpfzypressen und Rieseneiben zu spazieren. Dann ein Sprung in die Gegenwart.
Themengärten machen uns vor, wie man das eigene Refugium gestalten könnte. Anregungen sind ja genug da in den „Neuen Gärten“ – in einem Hain aus Chinaschilf gelegen. Sie sind von zeitgenössischen Landschaftsarchitekten gestaltet worden.
An den niederrheinischen Künstler Hanns-Dieter Hüsch erinnert Hüschs Garten, den der Kabarettist wenige Jahre vor seinem Tod entworfen hat. Der Schaugarten „Ost trifft West“ ist ein 3.500 Quadratmeter großer asiatisch-japanisch inspirierter Garten mit zwei Wasserflächen, einem Zen-Garten und zahlreichen Solitärgehölzen.
Schloss Dyck, Dycker Straße, 41363 Jüchen | Öffnungszeiten: Sommersaison (März bis Oktober) Montag Ruhetag, Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr (Park), 14 bis 18 Uhr (Schloss), Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr (Park), 12 bis 18 Uhr (Schloss) | Eintritt: 11 Euro für Erwachsene, ermäßigt 8 Euro, Kinder von 7 bis 16 Jahre 2 Euro | www.stiftung-schloss-dyck.de
8. Gut Ophoven: Aktionen in der Energiestadt
Am Anfang stand ein alter Gutshof im Stadtteil Opladen in Leverkusen. Immerhin eines der ältesten Gebäude der Stadt: Der Rest einer Burganlage aus dem 13. Jahrhundert. Derlei Historisches hat die Stadt nicht gerade üppig zu bieten. Fakt ist, dass das Naturgut Ophoven bundesweit das erste CO²-neutrale Umweltinformationszentrum geworden ist.
Kinder- und Jugendmuseum „Energiestadt“
Dazu gehört das Kinder- und Jugendmuseum „Energiestadt“, mit einer interaktiven Ausstellung rund um Natur- und Umweltschutz, und ein sechs Hektar großes Gelände mit Teichen, Wiesen und Gärten.
Ein Ausstellungsthema im Klima-Erlebnispark ist die „Suche nach dem Klimaglück“. Was macht der Klimawandel mit uns Menschen und anderen Teilen der Welt? Kinder und Jugendliche erarbeiten hier gemeinsam Lösungen für eine bessere Zukunft. Und weil diese Form der Umweltbildung und die Arbeit der Naturpädagogen in jeder Hinsicht so anders, modern und richtungweisend ist, geben sich hier auch zu allen möglichen Anlässen die Umweltminister von Bund und Land die Klinke in die Hand.
Entdeckungsreisen
Mit Erlebnisspielen und Entdeckungsreisen wollen sie Kinder und Erwachsene für Natur und Umwelt begeistern, sagen die Macher. Wer hierherkommt, kann Libellen beobachten, Rätsel lösen, verborgene Schätze entdecken, den Bach auf einem Baumstamm überqueren und die Sinne auf dem Waldlehrpfad schärfen. Oder auch die Teichbewohner genauer unter die Lupe nehmen und die Feindabwehr von Tieren und Pflanzen enttarnen.
Tipp: Das Gelände des Naturguts Ophoven steht Besuchern täglich in der Zeit von 7 Uhr bis 19 Uhr offen – ein Spaziergang lohnt sich.
Naturgut Ophoven, Talstraße 4, 51379 Leverkusen | Öffnungszeiten: Das Kinder- und Jugendmuseum Energiestadt ist aktuell nur für geführte Gruppen und nach Voranmeldung zu besuchen. Das Bistro und der Museumsshop sind aufgrund von Hochwasserschäden vorerst geschlossen. Termine für eine Mitmachbaustelle für Familien mit Kindern ab 3 Jahren können online gebucht werden.| Ein umfangreiches Programm für Kinder, Jugendliche und Familien finden Sie hier. | www.naturgut-ophoven.de
9. Nürburgring: Durch die grüne Eifelhölle
Die Rennstrecke ist als grüne Eifelhölle legendär. Da durfte die Freizeitindustrie am Rande der wohl prominentesten Autostraße der Eifel in nichts nachstehen. Rennfahrer-Feeling für Jedermann!
Simulatoren
In den Simulatoren und Fahrgeschäften des Ringwerks fühlen wir uns in Nullkommanix selbst wie ein Rennfahrer: In der Playstation-Area werden auf der virtuell nachgebildeten Nordschleife die eigenen Fahrkünste auf die Probe gestellt. Bei der Simulation „Truck-Grand-Prix“ haben wir mal eben kurz die Gelegenheit, selbst einen Truck zu lenken.
24-Stunden-Rennen in 4D
Adrenalin pur ist das 24-Stunden-Rennen in 4D. In diesem Erlebniskino werden wir selbst zum Mitglied eines Rennteams bei der größten Motorsportveranstaltung der Welt – in beweglichen Sesseln absolut wirklichkeitsgetreu inklusive Bodenwellen und Sprühregen.
Formula Junior für die Kleinsten
Auch der kleinste Gast kann bei der Formula Junior erste Erfahrungen hinterm Steuer machen – und als Belohnung den ersten Führerschein samt Foto mit nach Hause nehmen. Im Ausstellungsbereich warten dann die Helden der über 80-jährigen Motorsportgeschichte am Nürburgring auf ein Foto mit den Gästen als Urlaubserinnerung.
Kopfsport gibt es für die ganze Familie: Nicht nur die Geschwindigkeit spielt beim Motorsport bekanntermaßen eine wichtige Rolle. Man muss auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Hier kann deshalb jeder gegen jeden das eigene Wissen und Reaktionsvermögen testen.
„Pit Stop Challenge“
Das macht am meisten Spaß, wenn man zu mehreren antritt. Schnelligkeit und Köpfchen wird auch beim Formel 1- Grand-Prix verlangt. Hier kann die Familie im Team bei der „Pit Stop Challenge“ zeigen, wie sie in Spitzengeschwindigkeit an einem echten Formel-1-Fahrzeug einen Reifen wechselt. Genau wie im echten Leben draußen in der Boxengasse.
Nürburgring, Otto-Flimm-Straßem 53520 Nürburg | Öffnungszeiten: Das Erlebnismuseum Ringwerk ist ganzjährig geöffnet, aktuelle Öffnungszeiten finden Sie hier. | Eintritt: Tagespass Ringwerk Erwachsene 11,50 Euro, Kinder 8,90 Euro, Ticketpreise zu unterschiedlichen Events entnehmen Sie bitte der Website. | www.nuerburgring.de
10. Neanderthal: Update aus der Steinzeit
Hier sind wir tatsächlich nur wenige hundert Meter vom Fundort des berühmten Skeletts entfernt. Wo heute eines der modernsten Museen Europas steht, wurde vor rund 160 Jahren der weltweit berühmteste Deutsche entdeckt: der Neandertaler. Nach 20 Jahren und 3,2 Millionen Besuchern wurde die Ausstellung seit Oktober 2016 auf beeindruckende Art und Weise aufgepeppt.
Zu den neueren Exponaten im Neanderthalmuseum gehört das Spiegelkabinett, wo wir erfahren, was zum Aussterben des Neandertalers geführt haben könnte. Sechs rekonstruierte Vorfahren des Menschen erzählen ihre jeweilige Geschichte – immer eine wichtige Etappe der Humanevolution.
Steinzeit-Action mit der ganzen Familie
Ausgrabungs- und Labormodelle zeigen, wie Wissenschaftler verschiedener Disziplinen die menschliche Vergangenheit rekonstruieren. Eine spannende Zeitreise.
Das Neandertal ist aber auch sonst weit entfernt von angestaubter Langeweile. Am Anfang war das Feuer: Die Steinzeit-Action, die Familien hier zur Führung buchen können, reicht bis zum Feuermachen und Bogenschießen im Museumsgarten.
Erlebnisführungen
Oder man schließt sich einer der verschiedenen Erlebnisführungen an: Von den Anfängen der Menschheitsgeschichte in den afrikanischen Savannen vor mehr als vier Millionen Jahren bis in die Gegenwart.
Mit GPS-Gerät auf Schatzsuche
Nur zu gerne hätte man ja wohl mal gewusst, wie so ein Steinzeitmensch ganz privat war. Im Jetzt und Hier schnappen wir uns am besten ein GPS-Gerät und gehen damit auf archäologische Schatzsuche. Der Weg zur Fundstelle führt am Flüsschen Düssel entlang und ist nicht besonders anstrengend.
Schön ist auch eine Entdeckungstour durch die Waldgegend um das Museum herum sowie ein Tierpark mit großem Gelände, wo es viel zu entdecken gibt.
Neanderthaler selbst waren ziemlich starke Typen: Sie mussten viel kräftiger sein als wir. Schließlich lebten sie ja von der Jagd und vom Sammeln, folgten den Tierherden, oder passten sie an ihren Wanderwegen ab. Oft waren sie tagelang mit Sack und Pack auf den Beinen.
Neanderthal Museum, Talstraße 300, 40822 Mettmann | Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen, Feiertage abweichend | Eintritt: Erwachsene 13 Euro (inkl. Audioguide), Kinder 6 bis 16 Jahre 8,50 Euro, Kinder zwischen 4 und 5 zahlen 7 Euro | www.neanderthal.de
11. Skaten und Spielen im Familienpark in Köln
Dieser Ort ist genaugenommen der Knaller. Direkt unter der Zoobrücke, mit Blick auf den Rhein, hat die Stadt Köln Spiel- und Sportflächen für jedermann. Genau zwischen dem Rheinpark und dem Kölner Jugendpark, also den Stadtbezirken Mülheim und Deutz – denn deren Grenze verläuft mitten unter der Zoobrücke.
Den Machern war es bei der Planung wichtig einen Ort zu schaffen, der von allen zu jeder Zeit kostenlos genutzt werden kann. Nur für das Ausleihen der Minigolfschläger und der Minicars muss man eine geringe Gebühr bezahlen.
Wir zählen mal kurz auf, was auf über 6000 Quadratmetern alles möglich ist:
Drei Spielfelder bieten verschiedene Ballspielmöglichkeiten. Hier kann zum Beispiel Street- oder Basketball, Fußball, Rollhockey oder Tennis gespielt werden. Die Rollsportfläche ist aufgrund der Materialbeschaffenheit für BMX-Fahrer, Skateboarder, Scooterroller und Inliner geeignet.
Die Minicarbahn und die Minigolfanlage sind in einem wettergeschützten Bereich unter der Zoobrücke. Schnittige Elektrofahrzeuge stehen für Kinder bis 10 Jahre zur Verfügung. Ganz nach Wahl können die Runden auf einem Elektro-Motorrad oder einem Elektro-Rennwagen befahren werden.
Ein blauer ehemaliger See-Container dient als Entleihstation für Schläger und Bälle aller Art. Zwei Trampoline und eine Kletter- und Boulderwand am Brückenpfeiler der Zoobrücke sind eine Herausforderung für Sportler. Steinblöcke auf der Wiese, Betonquader an der Rollsportfläche und Treppenstufen an der Kletterwand bieten Sitzgelegenheiten für zwischendurch. Dazu gibt es einen Schaukelwald mit fünf verschiedenen Schaukeln. Ein Ort zum Auspowern. Fehlt noch irgendwas?
Kölner Jugendpark, Rheinpark, unter der Zoobrücke, Sachsenbergstraße, 51063 Köln | ÖPNV: Bus-Linien 150, 250 und 260 (Haltestelle Thermalbad/Claudiustherme) | Anfahrt mit dem Auto am besten über den Auenweg und die Sachsenbergstraße bis zum Ende des Parkplatzes.
12. Kölnpfad: 171 Kilometer um die Stadt
Wie groß ist Köln eigentlich? Wer dieser Frage nachgehen will, kann dies im wahrsten Sinne des Wortes tun: Er wandert einfach auf dem Kölnpfad des Kölner Eifelvereins rund um Köln.
Die 171 Kilometer lange Strecke ist höchst abwechslungsreich: Sie durchmisst die Natur am Stadtrand von Köln mit idyllischen Parklandschaften, Freizeitgebieten, Wäldern, Wiesen und Feldern – den Grüngürtel, die Rheinauen im Norden und Süden, die Seenlandschaft im Kölner Norden, den Königsforst und die Wahner Heide. Sie führt vorbei an Industrie, Logistikzentren, Autobahnen, Bahngleisen, überquert den Niehler Hafen und zweimal den Rhein.
Kirchen, Schlösser, Parks und Denkmäler
Denkmäler wie die römische Wasserleitung in Klettenberg, ehemalige Forts, bemerkenswerte Kirchen, die Schlösser in Bensberg und Wahn, der Schlosspark in Stammheim mit seinen Skulpturen, die Rheindörfer im Norden und Süden liegen ebenfalls am Weg.
In elf Etappen um die Stadt
Man muss nicht gleich alles auf einmal machen. Wir lassen es gemütlich angehen und wählen einen Abschnitt aus, der uns gefällt. Der Wanderweg rund um die Stadt besteht aus elf Etappen – kölsche Lieblingszahl – , allesamt zwischen neun und 22 Kilometer lang, also absolut wanderbar. Das Spezielle am Kölnpfad: Der Fokus liegt nicht auf der Wanderung durchs Grüne. Das wäre für eine Großstadt zu wenig.
Infotafeln erklären Stadtgeschichte
Auf diesem Weg sind auch kulturelle Aspekte und viel Hintergrund zur Stadtgeschichte eingebunden. Für alle, die sich noch gar nicht auskennen: Es gibt Infotafeln, die auf Besonderheiten am Wegesrand hindeuten.
Start an der Rodenkirchener Brücke
Offizieller Startpunkt des Rundweges ist die Rodenkirchener Brücke. Alle vorgeschlagenen Etappen können natürlich gut variiert werden. Merke: Wir sind in der Großstadt und nehmen Bus und Bahn zur Hilfe, wenn der Weg mal zu weit ist.
Der Kölner Eifelverein hat die Strecken entwickelt und regelmäßig Etappen im Programm. Karten und GPS-Daten auf der Homepage. Für Wanderungen mit Kindern gibt es besonders familienfreundliche Touren. Alle Wanderwege des Kölner Eifelvereins finden Sie hier. | www.koelner-eifelverein.de
13. Bergische Kaffeetafel: Süß und herzhaft
Kulturlandschaft mit saftigen Wiesen, grünen Wäldern, rauschenden Bächen in grünen Tälern, Talsperren – und dazwischen urige Dörfer mit Fachwerk- und Schieferhäusern. Das ist das Bergische Land.
Von den Höhenzügen aus hat man manchmal unglaubliche Fernsicht auf die Kölner Stadtsilhouette – und ist doch draußen in herrlichen Natur, die man am schönsten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden kann.
„Bergische Streifzüge“
25 Themenwanderwege, alle zwischen vier und 16 Kilometer lang, führen als „Bergische Streifzüge“ durch diesen sympathischen Landstrich.
„Bergische Kaffeetafel“ im gemütlichen Gasthaus
In dieser üppigen Natur gibt keinen besseren Ort für eine Einkehr als eines der gemütlichen Gasthäuser, wo noch die original „Bergische Kaffeetafel“ serviert wird. Das hat Tradition in der Gegend. Und das ist auch wieder üppig. Während der traditionelle „Nachmittagskaffee“ typisch deutsch ist, kommen bei der Kaffeetafel ganz unterschiedliche Speisen zusammen. Diese Mahlzeit gab es früher nur zu besonderen Anlässen, wenn die Familien zusammenkamen.
Auf den Tisch kam, was die bäuerliche Speisekammer hergab. Etwas Hunger sollte man also mitbringen, denn es wird mächtig aufgefahren: Grau- und Schwarzbrot, Rosinenstuten, Quark und Marmelade, Apfelkraut, Käse und Leberwurst. Dazu, und das ist der Knaller, Waffeln mit heißen Kirschen und Sahne und Milchreis mit Zimt und Zucker.
Nicht fehlen darf der Kaffee – und für die Kinder ein Kakao – in der urigen Variante aus der Dröppelminna, einer bauchigen Kaffeekanne aus Zinn mit zwei Henkeln und Zapfhahn. Sieht aus wie eine resolute Hausdame (Minna). Tröpfelt, also dröppelt aus dem Ausguss. In manchen Gegenden werden zum Abschluss noch süße Brezeln oder Zwieback ins Heißgetränk gestippt. Appetit bekommen? Dann auf ins Bergische!
Hier finden Sie fünf erprobte Wandertouren mit Einkehrtipps für Bergische Waffeln.
Vor den Toren von Bergisch Gladbach, unweit des Museums Alte Dombach, gibt es in Herrenstrunden mit der Dröppelminna und der Malteser Komturei gleich zwei Traditionshäuser für Kaffeetafeln.
Restaurant Dröppelminna Schramm, Herrenstrunden 3, 51465 Bergisch Gladbach, www.restaurant-droeppelminna.de | Malteser Komturei, Herrenstrunden 23, 51465 Bergisch Gladbach, www.malteser-komturei.de | www.dasbergische.de
14. Unterwegs auf dem Löwenzahn-Weg in der Eifel
Herrliche Landschaften, wilde Tiere und ein unvergessliches Naturerlebnis: Im Naturzentrum Nettersheim in der Eifel kann man gut einen ganzen Tag verbringen. Es ist ein perfekter Ausgangspunkt, um mit Kindern die Natur zu entdecken. Ob auf eigene Faust oder geführt: Es lassen sich echte Schätze entdecken.
Löwenzahn-Wanderweg
Auf dem Löwenzahn-Erlebnispfad können kleine und große Entdecker an über 20 Stationen die Wildnis erkunden. Die Wanderstrecke ist sechs Kilometer lang und bietet viele Aktivitäten unterwegs. Vorbei kommt man zum Besipiel auch an einem Fossilienacker, wo urzeitliche Fossilien ausgegraben werden können. Igel Olly zeigt den jungen Entdeckern stets den Weg.
Schmetterlingspfad
Es gibt auch einen Schmetterlingspfad durch das Urfttal. Über 70 verschiedene Tagschmetterlings- und Widderchenarten kann man von Frühjahr bis Herbst hier antreffen. Die günstigsten Monate zur Beobachtung sind Juni, Juli und August. Dann sind die meisten Arten aktiv. Auf sechs großen Tafeln erfährt man viel Wissenswertes. Es gibt auch ein Café, einen Museumsshop und eine Ausstellung über die Eifel.
Naturzentrum Eifel, Urftstraße 2, 53947 Nettersheim | Mehr Informationen finden Sie unter www.naturzentrum-eifel.de